Promovieren - No-Name-Uni oder Ranking-Spitze?

4 Antworten

Hallo Schnabi,

ich denke, das einzig Wichtige hier ist, dass der Prof. selbst eine Koryphäe auf seinem Gebiet ist. Ich würde bei ihm bleiben, letztlich wird er Dich betreuen und Dir Wissen vermitteln, dass andere eben nicht so drauf haben. Wenn das kein Gewinn ist, weiß ich auch nicht. Ich selbst habe lange Jahre in den Wissenschaften (Naturwissenschaften) gearbeitet und kann dir daher eins sagen: Wichtig ist das Thema, mit dem Du Dich auseinandersetzt und die Art und Weise, wie Du das tust sowie die Anzahl und das Ranking der Publikationen in diesem Bereich, die möglicherweise daraus hervorgehen. Nach der Uni selbst kräht irgendwann kein Hahn mehr.

Dompfeifers Nachtrag zum Umgang mit unliebsamen Fragen ist mehr als richtig. Schlussendlich kommt es nicht auf die Uni an, an der Du promovierst, sondern auf Dich selbst, wie Du Dich präsentieren kannst, Deine Publikationsliste und das Thema Deiner Promotion. Dies sind viel wichtigere Kriterien. Ist er nicht nur gut, dieser Prof., sondern auch menschlich in Ordnung, so dass Du einige Jahre mit ihm arbeiten und von ihm lernen kannst? Dann tu es.

@cyrex: Was Du hier schreibst, ist, gelinde gesagt, eine Unverschämtheit.

Alles Gute!

Die Abwägung ist in der Tat schwierig, da habe ich keine Zauberformel. Ich neige allerdings zu der umstandsloseren Lösung: Bewahrung und Nutzung der geistigen und organisatorischen Vorarbeiten. Den Ruf der Uni würde ich etwas relativieren in einer Zeit, in der auch renomierte Universitäten unverhofft über Nacht ihren Namen ruinieren können durch Plagiats-Affären oder wissenschaftliche Fälschungen. Untersuchungen haben übrigens auch gezeigt, dass Personalchefs dazu neigen, die Wertigkeit von Universtäten mehr emotional an der eigenen Biografie zu orientieren (nach dem Motto: "Tolle Uni, dort habe ich schließlich auch einmal studiert, freut mich Herr Kollege! - Erinnern Sie sich noch an Professor x......?" - Da kann man sich schon mal warm laufen.) als nach objektiven Kriterien. Weiterhin würde ich auch stärker die Karriere des offensichtlich fachkompetenten Doktorvaters ins Blickfeld rücken (Veröffentlichungen, Forschungspreise, Lehrstühle andernorts u.s.w.). Und letztlich würde ich mir für künftige Bewerbungsgespräche eine gute Legende (vor allem fachlich) zurechtlegen für die Auswahl meiner Uni. Damit kannst Du u.U. auch dann gewinnen, wenn Dir der Personalchef die Legende gar nicht so richtig abkauft (nach dem Motto: "Der weiß sich immerhin zu helfen!"). Das kann gerade bei Geisteswissenschaftlern eine Rolle spielen in Tätigkeitsfeldern, bei denen Repräsentation, Präsentationsfähigkeit, Rhetorik und Überzeugungskraft gefragt sind.


dompfeifer  29.07.2011, 16:19

Nachtrag: Ich wurde gelegentlich beneidet für meine frechen, unbescheidenen, makabren Späßchen in mündlichen Prüfungsgeprächen, mit denen ich bei keinem Professor jemals aneckte, aber eher lockere Souveränität und Stress-Restistenz vermittelte. Das könnte sich hier z.B. so anhöhren: "........Es wurde in der Tat höchste Zeit, den Ruf der Universität x einmal etwas aufzupolieren...... Haben Sie z.B. meine Dissertation ......gelesen......?". Wer da lachen muss, ist nicht mehr böse.

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Noname-Unis nehmen es mit den Plagiaten nicht so genau....

Hmmm... is natürlich schon ein Problem, wenn man nicht der Wissenschaft wegen, sondern einzig und allein um des Titels Willen promovieren will. Danach geht´s in die Politik?

Such dir einfach ne Elite Uni, sag Papi er soll 700 000 an die Fakultät überweisen und hol dir dein scl ab. Viel Spaß.


Schnabi 
Beitragsersteller
 29.07.2011, 11:01

Hä? Bin ein Arbeiterkind ... nix mit 7HT an die Fakultät überweisen ... Ich strebe eine wissenschaftliche Laufbahn an. Den Titel brauche ich, um dieses Ziel verfolgen zu können. Wäre es anders, wäre mir das vollkommen recht. Ich fragte mich dennoch, ob der Name der Uni auch in der Wissenschaft (v. a. vielleicht auch international, habe einen spanischen Wissenschafts-Kumpel, der mich fragte, wieso ich nicht an 'ner andere Uni promoviere, sondern an der "No-Name-Uni" > so kam die Frage übrigens auf! ...) Relevanz hat. Ich möchte ungern nach dem Doktor arbeitslos herumsitzen, nur weil keiner einen Doktor von einer No-Name-Uni als Wissenschaftlichen Mitarbeiter oder dergleichen einstellen will! Btw: Beide Kommentare sind ziemlich verletzend. Ich suche hier Rat und keine Pöbeleien, die mich runterziehen ... als jemand mit 0 Unterstützung aus dem Elternhaus muss man sich nun sowas anhören ... schönen Dank, das sitzt. :-/

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Mykola  18.07.2019, 14:42
@Schnabi

das war vor 8 Jahren. Also, welche Option war gewählt?

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