Pro/Contra Ablasshandel?

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Aus heutiger Sicht findet man auch theologisch kein Pro-Argument mehr.

Aus damaliger Sicht war der Ablasshandel eine erstklassige Finanzquelle, die der Papst in erster Linie für sein Mega-Bauprojekt Petersdom erschloss. Zum anderen beruhigten viele Menschen damit ihr Gewissen und konnten somit unbeschwerter und ohne ständige Angst vor der Hölle leben.Da ja fast jeder Mensch irgendwelche Fehler oder "Sünden" begeht, konnte man sich in der damaligen Vorstellungswelt mit einem Ablassbrief locker ein paar Jahre im Fegefeuer ersparen.

Gegen den Ablasshandel sprach vor allem die Theologie Luthers, der eine Rechtfertigung der Gläubigen nur vor Gott sah, der Sünden allein durch seine Gnade vergeben konnte. Demnach führte nur ein Leben, das an der heiligen Schrift orientiert war, in Verbindung mit der nicht käuflichen Gnade Gottes, zu einem sorgenfreien Leben.

Gegen den Ablasshandel sprach auch, dass sich damit auch völlig Unbeteiligte die Taschen vollstopften, denn was es heute gibt, nämlich Fälscher und Betrüger, gab es auch damals schon. Das meiste Ablassgeld floss wohl nicht nach Rom, sondern in die Taschen des örtlichen Klerus oder von dubiosen Wanderpredigern, die ähnlich wie Quacksalber, Wunderheiler und Wahrsager von Ort zu Ort und von Jahrmarkt zu Jahrmarkt zogen.

Wieso sollte es von allem sowohl ein Pro, als auch ein Contra geben? Das ist so ähnlich wie pro/contra Fußpilz oder Autounfall...