Problem mit Religion vom Freund?

24 Antworten

Schmerzlos wird das nicht gehen. Deine Eltern wünschen Dir Glück in der Ehe. Und wenn man verschiedenen Religionen angehört und die entsprechenden Wertvorstellungen und Ewigkeitshoffnungen und Glaubenssätze nicht miteinander teilen kann, gibt es eben auch in all diesen Bereichen keine Nähe, kein wirkliches Zusammengehören. Dadurch kann sich das Eheglück erheblich mindern.

Religion ist eben, wenn man seinen Glauben ernst nimmt und lebt, nicht ein "nur", sondern macht einen Menschen doch wesentlich aus.


Kleinhanswurst9 
Beitragsersteller
 10.02.2019, 22:51

sagen wir es mal so er ist „Muslim“... seine Kultur mit der er aufgewachsen ist ist muslimisch, aber sonderlich religiös ist er jetzt auch nicht... also er ist praktisch genauso religiös wie ich... mehr religiös „aufm Papier“. Er hat zB auch kein Problem damit in gottesdienste zu gehen, und Weihnachten feiert er lustigerweise auch, nur halt ohne dem Aspekt, dass es um Jesus geht.

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SchwarzerTee  10.02.2019, 22:56
@Kleinhanswurst9

Dann tretet doch beide aus Euern Glaubensgemeinschaften aus. Das wäre dem jeweils anderen gegenüber ein deutliches Zeichen, dass Ihr ohne die Glaubenssätze Eurer jeweiligen Ursprungsreligion (besserer Name fällt mir nicht ein) in die Ehe geht. Wenn Ihr das nicht "schafft", wisst Ihr, dass Euch doch noch etwas daran hält. Darüber kann man dann reden. Es kann Euch helfen, klar zu sehen, wie Ihr Euer Leben leben wollt.

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Kleinhanswurst9 
Beitragsersteller
 10.02.2019, 23:07
@SchwarzerTee

vielleicht verlässt er seine Religion, aber ich verlasse das Christentum niemals in meinem Leben, egal für wen. Aber wenn ich meine nicht verlasse, kann ich nicht verlangen, dass er seine verlässt, zumal ich nichts allzu tolles über das Nachspiel vom austritt ausm Islam gehört habe... vielleicht wird alles immer nur überspitzt dargestellt, aber habe echt keine Lust drauf, dass er am Ende schlimmstenfalls von religiösen fanatikern Todesdrohungen erhält.

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SchwarzerTee  10.02.2019, 23:11
@Kleinhanswurst9

Der Sinn meines Kommentars war auch eher, dass Ihr genau darüber nachdenkt: Wer von Euch aus welchem Grund an was glaubt und was das für Euer gemeinsames Leben bedeutet. - Ich würde auch für nichts in der Welt mein Christsein aufgeben.

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SchwarzerTee  10.02.2019, 23:18
@Kleinhanswurst9

Hallo, ich habe noch eine Ergänzung: Das sind zwei unterschiedliche Dinge: "religiös" und "gläubig".

"Religiös" bezieht sich auf Riten und Regeln. Da kann man sich, wenn keiner von Euch es so wirklich ernst meint, auf vieles einigen, zumindest solange noch keine Kinder da sind.

Aber was Ihr "glaubt", bestimmt Euer Leben. Woher hat Euer Leben seinen Sinn? Welches ist Eure Hoffnung für die Ewigkeit? Wie geht Ihr mit persönlicher Schuld um? Habt Ihr einen gnädigen Gott?

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Kleinhanswurst9 
Beitragsersteller
 10.02.2019, 23:30
@SchwarzerTee

Hmm da hast du recht. Da müssten er und ich mal drüber reden. Ist schließlich keine Kleinigkeit. Ich bete, dass er nachgibt, auch wenn er nicht an das selbe glaubt

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Es gibt m.E. da nur eine Möglichkeit, liebe Kleinhanswurst:

Du stellst ihn Deinen Eltern vor, OHNE zu erwähnen, dass er Moslem ist - und ER sollte es tunlichst auch unterlassen, das zu erwähnen!

Ich hoffe, Deine Eltern sind so klug, nicht gleich nach seiner Religion zu fragen - er kann sich ggf. ja auch darauf festlegen, dass er "an Gott glaubt" in der Hoffnung, dass das Deine Eltern zufriedenstellt;)

WENN Deine Eltern ihn dann nett finden, dann könnt Ihr ja immer noch später mit der Sprache rausrücken;)


Kleinhanswurst9 
Beitragsersteller
 11.02.2019, 13:14

Das wäre ne gute Lösung wenn er weiß wäre... aber er ist Ägypter... die Frage nach seiner Religion wird also vermutlich direkt gestellt... wenn er sagt dass er an einen Gott glaubt wird ihn das auch nicht retten, denn vor Mahlzeiten beten wir... und ich bezweifele, dass er da mitmachen möchte... wenn ich mit ihm esse betet er nämlich auch nicht mit mir

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ArbeitsFreude  11.02.2019, 13:23
@Kleinhanswurst9

AUTSCH, das wird schwer:( - Tja, da kann nur der Papstbesuch in den VAE als leuchtendes Versöhnungsbeispiel herhalten! ....vielleicht ist Dein Freund ja bereit, zu erklären, wie sehr er den Papst bewundert;)?

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Kleinhanswurst9 
Beitragsersteller
 11.02.2019, 13:29
@ArbeitsFreude

Hahaha ne das klappt auch nicht... ich bin evangelisch 😂 wir haben keinen Papst.

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ArbeitsFreude  11.02.2019, 14:09
@Kleinhanswurst9

Ihr MACHT es Euch aber auch wirklich schwer, Heidenei!!

...vielleicht solltet Ihr Euch das mit einem ev. Papst mal überlegen - zu gewissen Zeiten im Mittelalter und der frühen Neuzeit gab es doch auch immer wieder Gegenpäpste?;)

...wie wäre es, wenn er sich als Verehrer von Frau Käßmann outet? .... er könnte ja sagen, dass er selbst auch sehr für eine Autorisierung weiblicher Imaminnen wäre?;)

Ansonsten: MUSST DU ihn den unbedingt vorstellen? - Vielleicht könnt Ihr ja warten, bis die Enkel da sind - sowas erweicht auch harte Christenherzen;)

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Kleinhanswurst9 
Beitragsersteller
 11.02.2019, 14:24
@ArbeitsFreude

Natürlich muss ich ihn vorstellen. Meine Eltern sollen doch meinen Partner kennen und Zeit mit uns beiden verbringen? Kinder will ich auch erst in so 4 Jahren... kann ihn keine 4 Jahre lang verheimlichen

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ArbeitsFreude  11.02.2019, 14:25
@Kleinhanswurst9

Jaja, ich sage ja nicht, Du sollst ihn NICHT vorstellen - Nur vielleicht ist es halt klüger, noch etwas zu warten?

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Kommt Zeit, kommt Erkenntnis...
Deine Eltern müssen Dir nur genug Zeit geben, dann merkst Du sicher selbst, dass es auch nicht das ist, was Du Dir als Dauerzustand vorstellen möchtest. 


Kleinhanswurst9 
Beitragsersteller
 12.02.2019, 15:50

Warum nicht als Dauerzustand? Er tut mir doch nichts und liebt mich? Natürlich will ich das als Dauerzustand

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Hooks  12.02.2019, 19:02
@Kleinhanswurst9

Er tut mir doch nichts

Was sagt seine Religion über Andresgläubige? Sieh bitte nicht alles durch die christliche Brille! Bibel und Koran sind da total entgegengesetzt.

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Kleinhanswurst9 
Beitragsersteller
 12.02.2019, 19:06
@odine

Kenne ihn jetzt fast n ganzes Jahr und zusammen sind wir seit ca 4 Monaten. Habe schon vor unserer Beziehung viel Zeit mit ihm verbracht. Ich wohne rein theoretisch nicht mit ihm zusammen, aber halte mich meistens 3-5 Tage am Stück in seiner Wohnung auf. Haben auch schon Pläne zusammenzuziehen, damit ich nicht mehr zur Uni pendeln brauche.

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Kleinhanswurst9 
Beitragsersteller
 12.02.2019, 19:07
@Hooks

Ja seine Religion sagt nichts gutes über Andersgläubige, aber es geht ja nicht darum was im koran steht sondern wie er lebt. Laut koran müsste er alleine schon wegen des Alkohols in der Hölle schmoren. Und dann noch Sex vor der Ehe? Für ihn wird es garantiert keine Jungfrauen im Paradies mehr geben.

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odine  12.02.2019, 19:08
@Kleinhanswurst9

Ich kenne so einige Beziehungen, die z.B. am verschiedenartigen Frauenbild zerbrochen sind. Nicht jede bedient Pascha gerne.

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Kleinhanswurst9 
Beitragsersteller
 12.02.2019, 19:15
@Hooks

Ich meinte dass ich mit ihm geschlafen hab, und eig darf man keinen Sex vor der Ehe haben?

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Deine Eltern haben - wie wir alle - viele Berichte von christlich-muslimischen Partnerschaften mitbekommen, in denen Frauen schlecht behandelt werden. Die Frau ist in fast allen muslimischen Ländern immer noch ein Mensch zweiter Klasse.

Auch ich hätte Bedenken, wenn meine Tochter mit einem Moslem zusammen wäre. Das wichtigste ist zunächst, dass du nicht blind verliebt bist und soweit wie möglich die Situation selbst einschätzen kannst. Auch du darfst nicht allen Liebesschwüren glauben, sondern musst die Ansichten deines Partners hinterfragen. Wichtig ist, dass er in allen Fragen der Gleichberechtigung westliche Ansichten vertritt und sich auch in seinem Freundeskreis entsprechend verhält.

Dies ist erst einmal deine Absicherung. Es hat weniger mit Religion als mit Weltanschauung zu tun, ist aber die Basis für das Zusammenleben.

Wenn du absolut sicher bist, dass alles stimmt, und du nicht nur die rosa Brille aller Verliebten aufhast, kannst du letztendlich auch deine Eltern überzeugen. Offenheit und Ehrlichkeit zahlt sich aus.


Hooks  12.02.2019, 19:01
Auch du darfst nicht allen Liebesschwüren glauben, sondern musst die Ansichten deines Partners hinterfragen.

Da es ja schriftlich zu ihrer Religion gehört, daß man Andersgläubige getrost anlügen darf. DAS kannst Du nachlesen.

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  1. Bist du sicher das du Christin und er Moslem ist? Wenn du als Christin überhaupt dazu kommst, einen Moslem zu mögen, dann bist du keine echte Christin. Denn Religion ist immer intolerant und erlaubt keine Verbindung zu seinen Feinden. Richtig: Jeder der zu einer anderen Religion gehört, ist aus Sicht der Religion ein Feind. Ich vermute daher eher, dass ihr nur "Teilzeitchristen/moslems" seid, wenn überhaupt.
  2. Was interessiert es EUCH, was eure Eltern für eine Religion haben? Euch interessiert es ja offensichtlich nicht, denn sonst würdet ihr nicht auf diese Idee kommen. Also entscheidet euch, ob ihr religiös leben wollt (indem ihr beide die selbe annehmt und mit den Konsequenzen lebt) oder kümmert euch nicht um diese unnützen und unnatürlichen Konzepte und folgt euren Gefühlen.
  3. Was an einem Atheisten schlimm sein soll, ist nicht nachvollziehbar, da JEDER Mensch als Atheist auf die Welt kommt. Atheisten sind sich nicht bewusst Atheisten zu sein. Denn Atheismus bedeutet, dass jemand „OHNE Gott(glauben)“ ist, also das Konzept gar nicht kennt. Sobald er mit Religion in Kontakt gerät verliert er diesen passiven Zustand und muss sich bewusst entscheiden, ob er glauben will, gegen Glauben ist (=ANTItheist) oder sich nicht entscheiden will (=Agnostiker).
  4. Religion schadet dem Menschen IMMER. Sie bringt nichts Gutes. Es sind veraltete politische Konzepte, die Menschen zu Intoleranz und Feinddenken bringen sollen. Heute benötigt dies niemand mehr. Wir leben in einer freien Gesellschaft. Religiösität beudetet auch immer "Rassismus", denn man teilt Menschen in "Gut und Böse" ein. Wenn eure Eltern etwas gegen eure Liebe (ich glaube es ist eher Verliebtheit) haben, dann ist das deren Problem., Stehen sie eurem Glück im Wege, dann lieben sie euch nicht....

Kevidiffel  12.02.2019, 19:08
Atheisten sind sich nicht bewusst Atheisten zu sein.

Stimmt. Viele nennen sich einfach nur "Agnostiker" ohne zu wissen, dass sie auch Atheisten sind.

Denn Atheismus bedeutet, dass jemand „OHNE Gott(glauben)“ ist, also das Konzept gar nicht kennt.

Jemand, der nicht an Gott glaubt, aber weiß, dass es Gottesglauben gibt, ist also "mit Gott (-glauben)"? Wäre mir neu.

Sobald er mit Religion in Kontakt gerät verliert er diesen passiven Zustand und muss sich bewusst entscheiden, ob er glauben will

Glaube ist keine Entscheidung.

gegen Glauben ist (=ANTItheist)

Gegen Glauben zu sein ist dämlich, denn Glaube ist keine Entscheidung. Antitheisten haben etwas gegen Religionen, nicht gegen den Glauben.

oder sich nicht entscheiden will (=Agnostiker).

Der Agnostizismus trifft keine Aussage über Glauben (oder hier: "sich nicht entscheiden will"), sondern über Wissen.

"Üblicherweise bezeichnet Gnosis ein religiöses Wissen, das die Gnostiker nach eigenem Verständnis von der übrigen Menschheit abhebt." - Wikipedia

"Agnostizismus (latinisierte Form von griechisch ἀγνωστικισμός a-gnōstikismós von altgriechisch ἀγνῶσις a-gnō̂sis, deutsch ‚ohne Wissen‘, ‚ohne Erkenntnis‘) ist die philosophische Ansicht, dass Annahmen – insbesondere theologische, die die Existenz oder Nichtexistenz einer höheren Instanz, beispielsweise eines Gottes, betreffen – ungeklärt oder nicht klärbar sind."

Nach dieser Ausführung sollte also auch klar sein, was ein Atheist ist: Jemand, der nicht an Gott bzw. Götter glaubt. Mehr lässt sich im Allgemeinen nicht über Atheisten aussagen.

Das steht insbesondere nicht im Widerspruch zu deiner Aussage "Was an einem Atheisten schlimm sein soll, ist nicht nachvollziehbar, da JEDER Mensch als Atheist auf die Welt kommt.", denn als Neugeborener glaubt man nicht an Gott bzw. Götter.

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Kleinhanswurst9 
Beitragsersteller
 12.02.2019, 16:00

Ja dann sind wir halt Teilzeitchrist und -Moslem. Aber dennoch glauben wir an unseren Gott, er an Mohammed und ich an Jesus. Religion schadet nicht immer. Sie kann einen Menschen auch halt geben. Oder sogar gute Werte beibringen, wie zB die 10 Gebote. Dass wir uns lieben macht uns nicht weniger muslimisch und christlich .

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Kevidiffel  12.02.2019, 19:49
@Kleinhanswurst9
Oder sogar gute Werte beibringen, wie zB die 10 Gebote.

Schauen wir uns die doch mal an:

  1. "Ich bin der Herr, dein Gott! Du sollst nicht andere Götter haben neben mir!" Was auch immer daran ein "[guter] [Wert]" sein soll.
  2. "Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen!" Ich wiederhole: Was auch immer daran ein "[guter] [Wert]" sein soll.
  3. "Du sollst den Feiertag heiligen!" Muss ich mich wirklich nochmal wiederholen?
  4. "Du sollst Vater und Mutter ehren!" Das ist die nett formulierte Version. Sicherlich ist es sinnvoll Vater und Mutter zu respektieren (solange sich diese respektabel verhalten), aber dieses "Vater und Mutter ehren" zieht einen nicht ganz so netten Beigeschmack mit sich: Glauben Vater und Mutter an jenen Gott und legen dir dieses Gebot vor die Füße, ist ihre Erwartung natürlich, dass du auch ihren Glauben annimmst. Ansonsten "ehrst" du sie nicht.
  5. "Du sollst nicht töten!" Wow, was für eine Erkenntnis. Gab es ja nicht schon in früheren Zivilisationen als Gesetz...
  6. "Du sollst nicht ehebrechen!" Fremdgehen kann ich ja irgendwie sehen. Die Ehe "brechen" in dem Sinne, dass man die Ehe annulliert, kann ich nicht sehen. Es ist sicherlich kein "[guter] [Wert]" den Rest seines Lebens in einer unglücklichen Ehe zu verbringen, wenn man diese auch beenden könnte.
  7. "Du sollst nicht stehlen!" Das Konzept von Besitztümern, Stehlen,... gab es auch schon lange vor dem Niederschreiben dieses "Gebotes". Ist gut sich daran zu halten, ja, ist aber auch selbstverständlich gewesen in den meisten Zivilisationen.
  8. "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen nächsten!" Könnten sich Gläubige ruhig mehr dran halten.
  9. "Lass dich nicht gelüsten deines nächsten Weibes!" Ist wenig kontrollierbar.
  10. "Du sollst nicht begehren deines nächsten Haus, Hof, Vieh und alles, was sein ist!" Viel Erfolg das bloße "Begehren" zu unterdrücken. Wird nicht viel nützen.
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