Preiswertes Makroobjektiv für Nikon D3200?

4 Antworten

Hallo Viktoria12388,

"preiswert" ist natürlich ein relativer Begriff. Makroobjektive sind generell teuer, und ob ein solches Objektiv für Dich seinen Preis wert ist, kannst nur Du entscheiden.

Ich kann Dir das Sigma 105mm f/2,8 aus eigener Erfahrung empfehlen. Diese Brennweite (oder mehr) ist zu empfehlen, um leicht flüchtende Tiere wie z. B. Insekten zu fotografieren, weil Du einen größeren Abstand zum Motiv einhalten kannst. Wenn Du nur Gegenstände oder Blumen fotografieren willst, die nicht flüchten können, reichen auch 40 bis 60mm (nicht ganz so teuer). 

Weiter wäre zu überlegen, ob Du das Objektiv auch für Portraits einsetzen willst. Falls ja, solltest Du ausprobieren, welche Brennweite Dir mehr zusagt. Auch hier kann es u. U. von Vorteil sein, wenn Du einen etwas größeren Abstand zum Modell einhalten kannst.

Ein weiteres Makroobjektiv, das relativ günstig ist und von dem ich schon viel Gutes (und noch nichts Schlechtes) gehört habe, ist das Tamron 90mm f/2,8.

Da ich gelesen habe, dass Du Dich auch für Distanzringe interessierst, hier ein Link:  youtube.com/watch?v=SwgbYaB2jqI

Eine weitere günstige Option wäre ein Umkehradapter für ein Normalobjektiv.

Licht muss damit es am Sensor ankommt mal durch das Objektiv. Im Objektiv ist einiges an Glas und was beim Weg des Lichtes durch diese verschiedenen Glas-Linsen kaputt geht kann am Sensor nicht repariert werden! - Also kurz um: Was die Linse verbockt kann der beste 5000 EUR Profi-Body nicht mehr hinbiegen.

Ergo dessen sind gute Objektive wesentlich wichtiger als der Body an sich!

Portrait/Makro:

  • Nikkor 40mm f/2.8G - 250 EUR - günstigster Einstieg in die Makro-Fotografie. Nur für Pflanzen brauchbar. Dafür eine „längere Normalbrennweite“ und somit auch für Stereofotografie und ähnliches brauchbar.
  • Tamron 60mm f/2 - 330 EUR - Top Portrait-Linse und gut für Pflanzen aber für Tiere zu kurz - FLUCHTDISTANZ!!!
  • Tamron 90mm f/2.8 - 380 EUR - Top Portrait-Linse und gut für Pflanzen und Tiere
Es gibt 4 Varianten um Makro-Bilder zu machen:

1) Aufschraubbrare Makro- oder Nahlinsen und Achromaten:

Nahlinsen sind günstig und liefern meist gute Bildqualität. Es gibt Nahlinsen meist in +1, +2, +3, +4 und die Dinger sind Kombinierbar. Man sollte aber auf Qualität achten und so ca. 20 EUR / Stk. einplanen. Vorteil ist, dass der AF weiter Funktioniert.

Achromaten sind sozusagen fast das gleiche nur dass die Bildqualität ein wenig besser ist. Aber dafür werden auch 60-90 EUR / Stk. fällig. Hier funktioniert ebenfalls der AF.

2) Zwischenringe:

Zwischenringe gibt es mit und ohne AF-/Blendensteuerungs-Übertragung. Ohne kommen die Dinger auf kanpp 15 EUR und mit werden schnell 60-120 EUR fällig. Da die Zwischenringe als Abstandhalter zwischen Objektiv und Kamera verwendet werden wird es jedoch schnell finster was dann zum versagen des AF führt und gleichzeitig wird es schwer im Sucher noch was zu erkennen. Auch der Live-View hilft da nur noch bedingt.

3) Umkehr- oder Retroadapter:

Hierbei fällt die Blendensteuerung und der AF total aus. Bei modernen Linsen ohne Blendenring wird es sehr schwer überhaupt noch die Blende einzustellen und ein Workarround mit Abblendtaste funktioniert nicht mit jeder Kamera. Weiters ruht das ganze Gewicht der Linse allein auf dem Filtergewinde, das eigentlich nur ein paar Gramm schwere Filter tragen soll. Für mich ist das die unpraktischste und gleichzeitig gefährlichste Variante!

4) Makroobjektive:

Das ist sicherlich die beste und gleichzeitig teuerste Variante. 

Zum probieren und üben empfehle ich Achromaten oder Nahlinsen wobei ein 3er Set Nahlinsen sicherlich universeller ist als ein Achromat. Kauft man Qualitativ hochwertige Nahlinsen zB von Hoya dann ist die Bildqualität kaum schlechter als Nahlinsen.

Bei der Fotografie gilt oft, dass man 80% der Qualität mit 10% vom Budget erreicht und die letzten 20% verschlingen dann 90% vom Budget.

Nahlinsen und Fluchtdistanz widersprechen sich in der Regel. Sowohl Nahlinsen, als auch Zwischenringe, als auch Retroadapter führen zu relativ kurzen Abständen zwischen Objekt und Objektiv. Da hilft nur ein Makroobjektiv mit einer Brennweite von 90 ... 105 mm. Klar, die Dinger sind nicht ganz billig. Was "nicht ganz so teuer" bedeutet, ist jedoch sehr individuell. Du kannst Dich durchaus auf dem Gebrauchtmarkt umschauen. Ich habe mir ein gebrauchtes Vivitar Series 1 gekauft, deutlich günstiger als ein neues Objektiv. Allerdings hat es einige Jahre auf dem Buckel, was der optischen Qualität natürlich nicht schadet, aber Funktionen wie AF ausschließt. AF ist bei Makrofotografie allerdings auch verzichtbar.

Einen grundsätzlichen Vergleich zwischen Makroobjektiv, Zwischenringen, Nahlinsen und Retroadapter habe ich hier gezogen: https://www.gutefrage.net/frage/makrofotografieeeeee

Hast du schonmal zwischenringe probiert? Benutze ich selber oft und die Qualität leidet nicht drunter.


Viktoria12388 
Beitragsersteller
 15.07.2015, 20:05

Das wäre natürlich auch eine Idee. Gibt es da empfehlenswerte?

JaninaHeseln  15.07.2015, 20:07
@Viktoria12388

Da ich Canon (EF) benutze, kann ich dir leider keine Empfehlen. Guck am besten einfach mal auf YouTube nach Reviews / Empfehlungen.