Praktikant stellt sich doof ( oder ist es )?
Erster Praktikumstag im Hotel , geplant sind 2 Wochen â 4 Tage da Freitags der Rückholtag für seine Berufsorientierungsmaßnahme ist.
Praktikant , 22 Jahre alt, wird von der Mitarbeiterin eingewiesen.
Wie man mit einen Wischmopp putzt, wie man einen Staubsauger anschmeißt und saugt, wie man einen Tisch deckt.
Tisch decken - nicht mal eben wie zu Hause, Teller auf den Tisch legen, sondern ordentlich wie im Restaurant, Servierte falten, Untertasse und Tasse, Besteck ordentlich neben dem Teller und auf den Unterteller legen usw.
Wegen Corona kam heute zum Frühstück ( kostet 10€ extra ) mal ausnahmsweise gar kein Gast, auch ist es ein sehr kleines Hotel mit 24 Zimmern, am Wochenende ist die Kantine jedoch oft gut besucht und alle Tische sind belegt. Selbst ohne dass Gäste da waren, also fiel das ganze Frühstück machen weg, hat er es zeitlich nicht geschafft, die Tische zu decken und aufzuräumen.
Das Putzen kommt immer später, zwischenzeitlich werden beispielsweise Seminarräume
6 Uhr morgens Arbeitsbeginn, 6 : 30 Frühstück für die Gäste und 12 Uhr ( wegen Corona Kurzarbeit ) Feierabend.
Die Mitarbeiterin hat schon gar kein Bock mehr und will diese Schicht am liebsten einen anderen Mitarbeiter geben, sie ist aber halt auch nicht die Chefin.
Das Praktikum soll eine Vorbereitung für eine Ausbildung sein.
Aha, und was ist jetzt die Frage!?
Darf ihm vorzeitig gekündigt werden ? Wer soll ihn in die Ausbildung nehmen ? In jeder Ausbildung ist Probezeit selbst wenn er kein Praktikum vorher macht in einem Betrieb.
3 Antworten
Ihr verlangt von einem Menschen, der wahrscheinlich noch nie in einem Hotel gearbeitet hat und vielleicht auch noch selbst nie Gast in einem war, dass diese Person selbstständig am allerersten Praktikumstag weiß, wie die Tische einzudecken sind und das in der üblichen Zeit, in der es gelernte und erfahrene Kräfte erledigen, allein hinbekommt? Und wundert euch dann, dass das nicht klappt?
Glaub mir; viele der heutigen Generation können selbst das nicht, weil es von ihnen zuhause nie verlangt wurde. Das ist nicht mehr wie vor 20-40 Jahren.
Mir ging es selbst so.
Es gibt durchaus Menschen, die mit 22 noch daheim wohnen und dort keine Aufgaben im Haushalt übernehmen müssen, weil Mutti das macht. Kann man finden, wie man will, ändert aber nichts daran, dass dieser Praktikant offensichtlich dazu gehört.
Ihr seid eine Branche, die ständig über fehlenden Nachwuchs und fehlende Fachkräfte jammert. Dass ihr dieses Praktikum anbietet und dass das zu einer Ausbildung führen soll, ist doch sicherlich auch nicht, weil ihr so große Herzen habt, sondern weil ihr genau diesen Fachkräftemangel ebenfalls spürt, oder?
Um aber junge Menschen für euren Beruf zu gewinnen, solltet ihr sie nicht auflaufen lassen und vorführen und euch dann beschweren, dass es nicht klappt, sondern die Basics der Pädagogik und Didaktik beachten! Und eine der obersten Grundregeln dabei lautet, dass man "den Menschen dort abholt, wo er steht". Sprich, wenn jemand mit 22 halt noch nicht putzen kann, dann bringt man es ihm bei, fertig! Da ihr ja ausbilden dürft, muss irgendjemand von euch auch den Ausbilderschein haben - und genau das im Rahmen des Lehrgangs und der Prüfung dafür auch mal gelernt haben...
Also, morgen direkt zurück auf Anfang! Plant diesen Praktikanten nicht als zusätzliche, kostenfreie Arbeitskraft ein, sondern als zusätzliche Aufgabe für eure vorhandenen Fachkräfte. Lasst ihn den ganzen Tag bei einer Fachkraft "mitlaufen" und zuschauen. Diese Fachkraft soll diesem Praktikanten dann wirklich tippeltappeltour erklären, was sie wieso auf welche Art macht. Dann soll sie den Praktikanten die Aufgabe selbst probieren lassen und - freundliche! - Hinweise geben, was er auf welche Weise anders und dadurch besser machen kann. Dann wird die Aufgabe gemeinsam (!) bis zum Ende ausgeführt.
Dieses Prinzip sollte geplant die ganzen 2 Wochen stattfinden. Sollte sich dabei herausstellen, dass der Praktikant bestimmte Aufgaben so gut hinbekommt, dass er sie alleine bewältigen kann, kann man ihn gezielt bei genau diesen Aufgaben auch mal allein machen lassen. Aber eben nur genau das und eben auch erst nach Einarbeitung!
Oder ihr gewöhnt euch an den Gedanken, dass ihr auf diese Weise keine Azubis finden und erst recht nicht halten werdet, wodurch ihr weiterhin mit dem Mangel an Fachkräften zusehen müsst, wo ihr bleibt und euer Berufsstand irgendwann halt ausstirbt.
Der Praktikant wurde eingewiesen und alles musste 3x wiederholt werden und er machte es immer wieder falsch
Und du hast in deinem Leben natürlich ALLES sofort und problemlos nach einer ersten kurzen Erklärung easy hinbekommen, nie noch mal einen Tipp oder eine weitere Erklärung gebraucht und auch nie Rückfragen gehabt, richtig? Bleibt halt nur die Frage, warum du in einem Hotel als Angestellter arbeitest, bei so überragenden Fähigkeiten, und nicht ein Unternehmen wie Tesla gegründet, bahnbrechende Entdeckungen in der Forschung gemacht oder einen hohen Posten mit viel Macht in der Politik bekommen hast...
Lmao. Es war sein erster Arbeitstag, wie kann man so zu einem (wahrscheinlich) kostenlosen Praktikanten sein.
Stellt ihn neben jemanden gelernten und er soll ihr helfen bis er alles alleine schnell genug machen kann.
Du erwartest von einem Praktikanten am 1. Tag gleich hervorragende Ergebnisse? Das ist etwas optimistisch bzw. fast schon überheblich.
Nein aber grundlegende Fertigkeiten wurden von ihm verlangt, das man in dem ALTER können muss. Unabhängig vom Beruf.
Was hast du denn bis jetzt beruflich auf die Reihe bekommen dass du es dir erlauben kannst so über andere Menschen herzuziehen?
Staubsaugen und Putzen muss man in dem Alter können, völlig egal WO man arbeitet. Der Praktikant hielt das erste mal Staubsauger und Wischmopp in der Hand, hat man gefühlt.