post routinen?

1 Antwort

Echt interessante Frage: ich würde es so sehen:

der Rechner (alle) sind Turing-Maschinen (da gibt es schöne Bilder auf Google). Die hat (in den Bildern) einen eingelegten Streifen mit dem Programm - eben den Anfang. Wenn das Programm also laufen soll - das ist ja eigentlich nur eine Folge aus Bytes bzw. Bits, muss das nur auf dem Anfang stehen - also auf der ersten Adresse, die ein sinnvolles Programm bzw. dessen Bitfolge enthält. Das dürfte beim Bau des Motherboards geschehen und einheitlich sein. Das ist natürlich kein Papierstreifen, sondern eben die Anfangsadresse des ROM / BIOS.

Wenn das Programm mal ab seinem "Einsprungpunkt" läuft, kann ja in alle Richtungen verzweigt werden (im ROM, dann im RAM).


frank824 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 10:07

also auf der ersten Adresse, also muss in der cpu immer zu beginn der passende microde ausgeführt werden um eben den code im bios auszuführen, so richtig,

norbertk62  25.09.2024, 10:17
@frank824

Fast. In der CPU selbst dürfte kein Microcode (in dem Sinne von BIOS) zu finden sein. Die ist einfach ein Rechenwerk (eben ein von-Neumann-Rechner). Der Code im BIOS/UEFI ist aber Maschinensprache - ggf ausführbar. Der liegt in einem ROM, später RAM)

Microcode ist - wie ich es kenne - was anderes:

  • früher (in Zeiten von 6502, Z80 und solchen Prozessoren) hatte man einen beschränkten Befehlssatz.
  • dann wurden die Prozessoren immer weiterentwickelt - immer mehr Funktionen reingebaut. Das passiert aber (intern) dadurch, dass die Hardware des Prozessors (die Transistoren und ihre Schaltungen) immer komplexer wird.
  • dann begann man, manche Instruktionen (im Prozessor) durch eine Art Software zu generieren statt durch Hardware-Schaltungen. 'Das waren die ersten CISC-Prozessoren (Complex Instruction Set Code).
  • das bedeutet aber, dass diese Instruktionen minimal langsamer laufen. Daher gab es eine Entwicklungsrichtung der RISC-Prozessoren (Reduced Instruction Set Code). Da wurden viele der komplexen Instruktionen (also Microcode) wieder rausgenommen; der Prozessor hatte wieder weniger Befehle, aber die sind schneller gelaufen, weil Hardware / Schaltung
  • heute dürften die Prozessoren Hybrid-Typen sein, also beides drin haben, die je nach Anwendungsfall gebaut sind.
frank824 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 10:26
@norbertk62

Der Code im BIOS/UEFI ist aber Maschinensprache, ok. cpu gibt steuersignale an adresse bios, befehle wird in ram abgelegt und dann wie andere befehle decodiert, ausgefüht undso weiter, in etwa, oder

norbertk62  25.09.2024, 10:35
@frank824

Kann man schon so sagen. Der Prozessor selbst arbeitet nach einer Logik. Die Turing-Maschine (das ist das einfachste und griffigste Modell für den Prozessor) arbeitet so:

Sie hat vier Phasen: Fetch - Decode - Execute - Store

  • Fetch: einen Befehl aus irgendeinem Speicher (RAM/ROM) holen und im Prozessor einlagern
  • Decode: entscheiden, welcher Befehl das ist. Ist das was zum schieben, zum Springen oder Rechnen?
  • Execute: den Befehl ausführen. vielleicht werden zwei Register addiert, der PC (ProgramCounter) verstellt (also ein Jump ausgeführt) oder eben was anderes
  • Store: wenn bei Execute ein Rückgabewert entsteht, dann muss der irgendwo hin geschrieben werden, damit er nicht verloren ist.
  • und dann wieder von vorne: F-D-X-S - F-D-X-S usw
norbertk62  25.09.2024, 14:13
@frank824

Gerne geschehen - Danke für die Guten Wünsche - das wünsche ich dir auch.

Hoffentlich raucht dein Kopf jetzt nicht :-)

Immer schön F-D-X-S

norbertk62  25.09.2024, 14:33
@frank824

Ist schon interessant, was da abgeht. Genau deshalb mache ich mit den neuen AzuBi immer einen (virtuellen) Museumsbesuch, wo man die Turing- und die von-Neumann-Maschine, die Prozessor-Architektur usw mal sieht. Dauert ca. 1,5 bis 2 Std. Das nenne ich immer das Museum von "Bletchley-Park" - sowas gibts wirklich, dort steht auch der Colossus-MARK, die Turing-Bombe und solche Sachen. Ist echt creepy, dass die Prinzipien von vor dem Krieg heute immer noch anzuwenden sind