Pony rennt immer weg wenn ich es holen will?

8 Antworten

Hallo,

das kann verschiedene Ursachen haben. Meistens ist es allein die Art und Weise wie Menschen auf ihre Pferde zu gehen - zielgerichtet, auf´s Pferd starrend, geradezu. Das verunsichert die meisten Pferde.

Gehe stattdessen einfach mal ruhig in die Richtung deines Pferdes, bleib stehen, mach dich klein, strecke die Hand aus und schau mal, ob es vielleicht nicht sogar von selber kommt. Wenn nicht, dann machst du eben wieder ein paar Schritte in die Richtung, dabei schaust du dir auch mal die anderen Pferde an, gehst bisschen zur Seite. Allein das macht schon sehr viel aus.

Wenn es trotzdem noch weggrennt, dann sollte man die gemeinsame Arbeit und den allgemeinen Umgang hinterfragen. Vielleicht hat das Pferd keinen Spaß dabei? Vielleicht ist man zu grob (was durchaus unterbewusst passieren kann)? Abwechslung rein bringen, jede Kleinigkeit belohnen und dankbar sein und die Arbeit mit dem Pferd spielerisch und nicht so ernst betrachten. Auch das macht sehr viel aus.

Was machst du denn alles mit deinem Hottehü? Was machst du konkret in der Bodenarbeit? Was meinst du, macht ihr am meisten Spaß und was nicht so? Orientiere dich vor allem daran. Ggf einen guten Bodenarbeitstrainer, der gewaltfrei arbeitet.

Mit freundlichen Grüßen

Hufpfote


Emilyserena 
Beitragsersteller
 23.12.2018, 21:31

Noch machen ich keine Bodenarbeit. Es ist aber leider auch sehr schwer richtig mit ihm zu arbeiten da er nie wirklich Lust hat und sehr unmotiviert ist. Und das leider immer.

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Hufpfote  24.12.2018, 16:49
@Emilyserena

Dann liegt es ja auf der Hand. Empfehle dir einen wirklich guten Bodenarbeitstrainer. Bodenarbeit ist Grundlage und unverzichtbar.

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Hast du es mal mit Bodenarbeit bzw. Freiarbeit versucht?

Das könnte eure Bindung stärken und eure Kommunikation miteinander verbessern.

Du kannst deinem Pony damit zb. beibringen auf ein bestimmtes Signal (Körpersprache oder Geräusch) zu reagieren und zu dir zu kommen.

Natürlich kann die Ursache eures Problems auch woanders liegen, aber oftmals läuft die Kommunikation zwischen Pferd und Mensch einfach auf falscher Basis und es kommt zu Missverständnissen.

Viel Glück!


Emilyserena 
Beitragsersteller
 23.12.2018, 19:04

Danke! Das Problem ist nur wir kennen uns noch nicht solange und er ist sehr faul und hat nie Lust was zu lernen. Und ich muss ihn erstmal "Bekommen" bevor ich mit ihm arbeiten kann...

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toffilitsch  23.12.2018, 19:14
@Emilyserena

Falls ihr bei euch im Stall ein Roundpen habt, kannst du es mit Freiarbeit versuchen. Du kannst ihn frei laufen lassen und versuchen ihn durch Körpersprache (mithilfe von Sticks) zu schicken. Dann kannst du Tempo- und Richtungswechsel einbauen. Durch das schicken symbolisierst du deine Überlegenheit und er sollte dich akzeptieren und dir folgen. Am besten ist es aber, du suchst dir einen Trainer, der dir das alles zeigen kann. Durch falsche Körpersprache könnte alles nur noch schlimmer werden. Aber wenn ihr euch noch gar nicht lange kennt kann es auch einfach daran liegen.

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Ich denke mal, dass es dir sehr schwer fallen dürfte, da großartig was zu ändern. Solche Pferde haben oft nie gelernt oder erfahren, dass die Arbeit/Zusammensein mit dem Menschen auch angenehm sein kann. So wie du das Pony beschreibst, scheint es nicht besonders motiviert zu sein - eben aufgrund solcher fehlender Erfahrung.

Wenn du die RB anstatt nur Pflegebeteiligung bist, würde ich einfach mal ne Zeit lang aufs Reiten verzichten und dir die Zeit nehmen, die einfach mal zu den Pferden auf die Koppel zu sehen - ist jetzt natürlich im Winter nicht unbedingt ideal rein vom Wetter her. Und dann, ab und an mal von der Koppel holen, ausgiebig putzen und zurück auf die Koppel. Damit es einfach lernt, den Menschen nicht immer mit Dingen zu verbinden, die ihm keinen Spaß machen, sondern einfach nur angenehm für ihn sind.

Und versuchen, beim "einfangen" die Emotionen wegzuhalten. Wenn du schon Ärger oder Ungeduld ausstrahlst, dann hat das Pony definitiv keine Veranlassung, zu dir zu kommen. Und Pferde haben für solche Emotionen sehr feine Antennen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Heklamari  24.12.2018, 14:28

Wenn du auf die Weide gehst, nimm einen ganzen Zentner GEDULD mit, einige Möhren Stückchen und in der Tasche versteckt ein kleines Knotenhalfter mit seilchen.

Ggf fange den besten Kumpel von deinem Pony ein und nähere dich bis auf einige Meter zusammen mit ihm dem ablehnenden Schätzchen. Dann füttere beide ausgibig mit kleinen Möhrenstücke🥕 chen , rede mit ihnen und gehe wieder.

3mal täglich wiederholen (morgens, mittags, abends) in einer Woche kannst du DEIN PONY schon aus der Hand füttern.

Lerne TTOUCH und mache das dann an seinem Hals gaaaaanz laaaangsam!!!! Und rede leise und sanft mit ihm/ihnen.

In einem Monat wird es anfangen, sich auf dich zu freuen.

Bedenke: das arme Ding hat viel zu oft SCHLECHTE Erfahrungen gemacht, diese zu überschreiben dauert 10mal so lange, als sie etabliert würden!!!!

Diese Korrekturzeit wird von dir unendlich viel Ausgeglichenheit, Geduld, Sanftheit, Möhren verlangen!

Es wäre für den Anfang schön, wenn das Pony mit einem Kumpel auf einer kleinen Weide leben würde....

Vielleicht lässt sich das einrichten?

Frag einfach mal nach.

Viiiiiel Geduld

Und frohes Fest

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Lass mich raten, wenn du dein Pony einfangen willst, tust du folgendes (falls nicht, korrigiere mich bitte):

Du schnappst dir das Halfter, gehst mit dem Vorhaben auf die Koppel, dein Pony jetzt zu holen und hast möglicherweise sogar schon im Kopf, was du mit ihm machen möchtest oder dich beschäftigt irgendetwas aus deinem Privatleben. Oder du denkst dir jetzt schon, dass das wieder ewig dauern wird und wie sehr dich das nervt. Dabei gehst du mehr oder weniger zielstrebig auf dein Pony zu und sobald es wegläuft, läufst du hinterher. Du musst es ja schließlich einfangen... Wenn das der Fall ist: da würde ich auch davonlaufen - vor allem, wenn ich diese Person noch nicht gut kenne und sie mit mir Sachen macht, die mir keinen Spaß machen.

Ich würde dir in dem Fall raten, dir Zeit zu lassen. Gibt es einen triftigen Grund, dass du das Pferd die nächsten Tage von der Koppel holst? Ich denke eher nicht. So dringend müsst ihr bestimmt nicht arbeiten. Wenn du nun zu ihm gehst, willst du ihn gar nicht holen, du willst ihn noch nicht einmal anfassen. Du willst eigentlich gar nichts von ihm. Du schaust die stattdessen vielleicht die Koppel genau an oder streichelst die anderen Pferde. Wenn es nicht zu kalt ist, nimm dir ein Buch mit und lies ein wenig in der Nähe. Ganz wichtig dabei: Lebe im Hier und Jetzt! Pferde leben nur in der Gegenwart, da ist nicht wichtig, welchen Termin man später noch hat oder über den man sich gestern geärgert hat.

Das wäre mein erster Schritt. Vielleicht zeigt dein Pony da ja schon Interesse und kommt zu dir oder sucht zumindest deine Nähe. Wenn das so ist, freu dich darüber, lobe dein Pony, verbringe ein wenig Zeit bei ihm, solange er freiwillig bri dir bleiben möchte und dann gehst du wieder - ohne Pony.

Kommt dein Pony nicht zu dir, dann nähere dich langsam an. Achtung, du bist dabei kein Raubtier, das frontal auf ihn zu geht oder sich anschleicht. Du darfst ruhig normal gehen, aber geh dabei in Schlangenlinien, Kreisen, rückwärts in seine Nähe, vielleicht sogar bewusst an ihm vorbei. Starre ihn dabei nicht an, vielleicht ist der Boden interessanter oder das Pferd hinter ihm. Und jedes Mal, wenn er Anstalten macht, vor dir wegzugehen - und sei es nur eine Gewichtsverlagerung -, dreh um, geh ein paar Meter zurück und mach ihm Platz. Lass ihm kurz Zeit, dann starte einen neuen Versuch.

Normalerweise sollte es so nicht lange dauern, bis du bis zu deinem Pony kommst. Wenn du dort bist, gibt es eine Kraulsession, vielleicht auch ein Leckerli (je nachdem, wie du Futterlob handhaben möchtest und natürlich nur, wenn die Pferde auf eurer Koppeln gefüttert werden dürfen und auch entsprechend erzogen sind). Und dann gehst du wieder, ohne dein Pony mitzunehmen. Zusätzlich kannst du auch eine Bürste zum putzen mitbringen und ihn so verwöhnen. Klappt das gut, nimm ein Halfter mit und spiel das gleiche Spiel. Bei ihm gibt es eine Kraulsession, kurz das Halfter drauf, wieder runter und wieder gehen. Das würde ich dann steigern in einige Meter führen auf der Koppel, dann einmal beim Tor raus und wieder zurück. Dann erste Ausflüge zum Putzplatz etc. Ich denke, du siehst, worauf ich hinaus will.

Und mach in der ersten Zeit nur Dinge mit ihm, die er toll findet. Er muss ja auch mit dir was tun wollen. Du gehst schließlich auch lieber mit deiner Freundin mit, weil ihr wahrscheinlich etwas lustiges, angenehmes oder spannendes macht, als mit deinem Chef, der dich zu irgendwelchen stupiden oder anstrengenden Arbeiten zwingen will, oder?

Als erstes steht die Beziehungsarbeit. Stimmt die Beziehung, schlüpfst du in die Rolle des Lehrers. Ich bin mir sicher, in der Schule haben dir die Stunden auch mehr Spaß gemacht, in denen dir die Lehrperson sympathisch war, oder?

Sooo, das war jetzt ganz schön viel, aber ich hoffe, du könntest mir folgen und es hilft dir. Vielleicht magst du ja mal ein Update geben? Wünsche schon jetzt schöne Weihnachtsfeiertage!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Emilyserena 
Beitragsersteller
 23.12.2018, 21:38

Wünsch ich dir übrigens auch!

Und leider doch, ich bin "nur" da um mit ihn zu arbeiten. Er gehört mir nicht:/

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Urlewas  24.12.2018, 13:35
@Emilyserena

Welcher Art „Arbeit“ soll man sich denn da vorstellen? Es ist ja offensichtlich schon wirklich Arbeit, sich dem Pferdchen zu nähern. Dahe4 finde ich die Vorschläge hier gar nicht schlecht. Betrachte es als „arbeiten mit dem Pferd“, es nur daran zu gewöhnen, stehen zu bleiben, wenn du kommst. Da hast du vermutlich über den Winter genug zu tuen.

Sollte es eigentlich eine Reitbeteiligung sein oder so, würde ich mir ehrlich gesagt derartige Mühe mit anderer Leute Pferd nicht machen.

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Emilyserena 
Beitragsersteller
 23.12.2018, 21:34

Nein. Ich fange ihn nicht ein. Ich laufe ihm schon gar nicht hinterher!!! Ich gehe relativ locker auf ihn zu bzw begrüß noch die anderen Pferde und mache das eigentlich immer ruhig und langsam, starre ihn nicht an noch weder sowas.

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Du solltest Dich mal mit "Horsemenship" befassen.

Das ist die Körpersprache die die Pferde verstehen und folgen.

Meine Tochter macht das schon seit Jahren erfolgreich mit ihrem Pferd und das Pferd gehorcht auf jede Geste!


Urlewas  24.12.2018, 13:22

Schön, dass das bei deiner Tochter so gute Früchte trägt.

Ich kenne eine Trainerin, die derartige Kurse anbietet. Blöd nur, dass sie ihr eigenes Pferd nicht Longieren kann, und wenn es sich beim Ausritt aufregt, kann sie nicht mal absteigen um es zu führen...

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albatroz1101  24.12.2018, 13:24
@Urlewas

Dann hat sie sich nicht richtig bemüht die richtige Kommunikation zu ihrem Pferd herzustellen.

Vielleicht ist auch nicht jedes Pferd dazu geeignet.

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