Polygamm?

7 Antworten

Hallo Ale99,

ich betrachte sehr häufig die Liebe in ihrer universalen Sichtweise. Da geht wie über den landläufigen Begriff hinaus und wird sehr viel abstrakter.

Auf Menschen abgebildet, schafft, bewahrt und zumindest achtet Liebe gleichermaßen für alle Einheit, Fülle und größtmöglichen Freiraum. Das findet dann vielfach Ausdruck.

Schauen wir auf eine Partnerschaft in Liebe in dem Sinne, so gründet sich die Partnerschaft insbesondere auf der Einheit. Sie ist wie ein Kreis, der sich um die Parnter*innen, die dann in der Anzahl nicht auf zwei beschränkt sind, schließt.

Damit bekommen wir die Möglichkeit zu einer Polygamie, wenn wir das so nennen wollen - oder einfach und allgemeiner: Partnerschaft zu n Personen, wobei n >= 2 ist.

Häufig beobachten wir, dass sich unter Menschen weder Fülle noch Freiraum gleichermaßen für zumindest die Beteiligten verteilt. Es gibt Erwartungshaltungen, es gibt Instrumentalisierung zwischen Menschen, das auch vor Partnerschaften keinen Halt machen braucht. Hier sind wir außerhalb der universalen Liebe.

Vielleicht mögen wir Partnerschaften zu mehreren Personen beobachten, wo die Partnerschaft einer einzigen oder auch nur wenigen darin "dominanten" Personen dient.

Eine Zweierpartnerschaft mag sich insofern etabliert haben, wo diese Instrumentalisierung sich auf zwei Personen beschränken würde - damit keine weiteren Personen einander benachteiligt oder bevorzugt wären. Eine Zweierpartnerschaft "erzwingt" keine (universale) Liebe - und mag damit nur etwas einfacher als eine n-Partnerschaft sein.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – langjährige Lebenserfahrung und persönliche Anschauung

Polygamie ist ein weites Feld.

Es gibt die Variante "Mann hat mehrere Frauen" oder das Konzept "Frau hat mehrere Männer". In beiden Fällen sind die Beziehungen langfristig gedacht, also eine Ehe oder "eheähnlich".

Von der Polygamie abzugrenzen sind Polyamourie (ein Netzwerk, wobei jedes Mitglied mehrere feste Beziehungen pflegt) und offene Beziehungen (beide Partner gestehen sich die Freiheit zu, kurz- oder langfristige Affären zu haben, wobei diese jedoch zweitrangig zur Hauptbeziehung stehen).

Das Problem mit Polygamie ist halt immer, dass man vom einen Geschlecht zu wenig hat. Bei "Mann hat mehrere Frauen" löst man das Problem, indem man Mädchen schon als Minderjährige verheiratet. Das ist sicher nicht unproblematisch.

Das Konzept "Frau hat mehrere Männer" kenne ich persönlich nicht genauer, ich dachte aber, dass es Kulturen mit diesem Ansatz gibt.

Ein Sonderfall sind die Mosuo in China. Dort geht weder Frau noch Mann eine feste Beziehung ein. Frauen suchen sich Männer aus, mit denen sie Sex bzw. Kinder haben wollen. Die Männer verbringen allerdings nur eine Nacht bei ihr. Wird sie schwanger, zieht sie ihr Kind in ihrer Familie auf - der Kindsvater ist nicht daran beteiligt.

Hey Ale,

ich bin 19 bi und lebe mit meinem Freund in einer offenen Beziehung.
Wir sind beide sexuell sehr aktiv und wollen daher nicht auf Sex mit anderen gemeinsam oder alleine mit anderen verzichten. Für uns passt das so.

LG Nina

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Nudistin und somit so oft nackt wie möglich

Das ist nichts für mich. W36