Polyamorie und Chats?
Mir ist gerade aufgefallen, dass es sehr weit verbreitet ist, dass es nur Chatfunktionen für 2 Menschen gibt (außer auf Whatsapp) - unsere ganze Kommunikation online läuft oft nur von einem PC zum anderen. Ich weiß der Ursprung ist technischer Natur, doch ist es längst keine Herausforderung mehr, Gruppenchats zu haben. Überall wo es PN (Private Nachricht) heißt, sind es immer 2 Leute, die miteinander kommunizieren. Warum eigentlich? Meiner Meinung nach ist das ein sehr monogames Prinzip, das ich nicht fördere.
Achso ja, was ist eigentlich die Frage: Bremst die Norm des Privatchats mit nur 2 Teilnehmern die Entwicklung von polyamoren Vorstellungen? Ob auf Tinder, Snapchat oder sonst wo, private Chats sind erstmal immer 2 Leute, außer man organisiert extra etwas.
2 Antworten
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Amore passiert hoffentlich eh nicht vorrangig im Chat sondern im realen Leben 😅
Der viel naheliegendere Gedanke ist, dass Informationsaustausch in erster Linie diskret und unter Einhaltung der Integrität erfolgen sollte. Auch bei Polyamorie haben Menschen den Wunsch nach Privatsphäre.
Die Behauptung, dass Gruppenchats nicht möglich sind, ist sowieso Quatsch. Warum?
- Weil WhatsApp (Deine "kleine" Ausnahme) der mit Abstand größte Nachrichtendienst ist.
- Eigentlich alle Nachrichtenplattformen Gruppenchats besitzen, z.B. Facebook, Telegramm, MS Teams..
- Die einzigen Ausnahmen, die mir einfallen, sind Plattformen, die nicht primär zum privaten Nachrichtenaustausch gedacht sind (wie hier z.B.). Warum dort also das technische Mehrgeld zahlen?
Sorry, aber kann Deine Behauptung einfach nicht nachvollziehen. Klar hättest Du recht, wenns nirgends Gruppenchats gäbe.. tut es aber überall..
In meinem Freundeskreis wird nahezu ausschließlich in Gruppenchats kommuniziert.
Gruß, You are awesome
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Danke xD
Was mir aber gerade durch Deine Frage schon durch den Kopf ging: Rein kulturell gesehen neigen wir aber schon irgendwie zum vertrauten Zwiegespräch.
Im Zwiegespräch öffnet man sich wesentlich mehr. Sitzt nur einer mehr dabei, wird es schon schwerer, über Emotionales und Tiefgründiges zu sprechen.
Wenn ich so drüber nachdenke, vermute ich aber, dass das weniger an vorherrschender Monogamie liegt (sicher auch ein wenig), als viel mehr an einer gängigen Kommunikationseigenschaft:
Es fällt leichter, sich nur auf einen Gegenüber einzustellen und empathisch zu werden. Empathie in einer Gruppe ist immer weniger innig, desto mehr Gefühlslagen unterschiedlicher Gesprächsteilnehmer mitschwingen. Man muss schon einen hohen Grad an Kommunikationsfähigkeit besitzen, um in der Gruppe eine Tiefe wie im Zwiegespräch zu erreichen, oder nicht?
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Naja, ich denke zum Beispiel um ein Lagerfeuer herum, auch wenn das jetzt esoterisch klingt, kann man mit dem Feuer und der Erde und dem Moment, auch in einer Gruppe miteinander verschmelzen. Es ist schon eine sehr kulturelle Sache, dass wir hier so auf ein Gegenüber fixiert sind. Das einzige Argument ist der durchgehende Augenkontakt zu einer Person. Aber das doch auch nur weil wir oft im anderen etwas suchen, was wir selbst missen. Ein Zusammensein zu mehrt kann viel Kraft spenden, kann erfüllen und völlig harmonisch sein. Denke an einen Chor, wo jeder seine Stimme hat. Oder denke an eine kleine Religionsgruppe.
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Stimmt, da erinnerst Du mich an was. Früher auf der Schule hatte ich soo eine coole Freundesgruppe. Wir waren so viele Nächte gemeinsam bis in zum Sonnenaufgang am Lagerfeuer, haben dann oft bis zu 10t bei jemandem gepennt und sind wieder gemeinsam in den Tag gestartet.. da ging das voll gut.
Jetzt bin ich 35, ein paar solcher schönen Runden gibt es noch, aber jeder hat sich viel mehr in sein eigenes Privatleben zurückgezogen.
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Nein. Es ist ja nicht verboten solche Chats anzubieten. Macht halt keiner.
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Ja mein Argument war ja, dass es vielleicht auch deswegen der Standard ist WEIL die Welt so aufgebaut wurde um uns. Weil ich hab schon viele getroffen, die eig. gar keine Monogamie wollen und es nur tun, weil es halt das "normale" ist laut Gesellschaft aber eig. das gar nicht wollen.
Amore zurück :D Hast mich überzeugt.