Platon Erkenntnistheorie?

1 Antwort

Im Prinzip läuft es auf die Frage des Universalienproblems hinaus. Gibt es z. B. einen Bären? Natürlich würdest du sagen. Wenn ich dich aber bitte mir einen zu zeigen wird es auf ein Problem hinauslaufen. Sicherlich kannst du mir eine individuelle Erscheinung zeigen, welches du Bär nennst, aber warum sollte man dieses Individuum Bär nennen und nicht einen einzigartigen Namen, wie Bruno, geben?

Weil es noch andere Bären gibt? Aber du wirst doch zustimmen, dass diese eben nicht identisch sind, sondern sich alle unterscheiden. Warum sollte man diese unterschiedlichen Erscheinungen dann überhaupt Bär nennen, wenn sie doch nicht gleich sind? Macht es überhaupt Sinn verschiedenartigen Dingen einen gemeinsamen Begriff zuzuordnen? Gibt es überhaupt allgemeine Begriffe oder sind das nur menschliche (Hilfs-)Konstrukte?

Platon beantwortete diese Frage damit, dass es eben die Idee des Bären gibt und die Individuen eben nur unvollkommene materielle Verwirklichungen dieser Idee sind. Platon prägte ein dualistisches Weltbild. Einerseits gibt es immaterielle Ideen und andererseits materielle Dinge (Idealismus <> Materialismus).

Auf den Punkt bringt Platon diesen Dualismus in seinem berühmten Höhlengleichnis. Vor der Höhle finden sich die unfassbaren Ideen, während die Schatten in der Höhle die unvollkommenen materiellen Erscheinungen widerspiegeln.

https://www.youtube.com/watch?v=XcfhDs9l6mQ