Physiker werden ohne Physik und Mathe?

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Der einzige Weg ist das Physik-Studium.
Selbst wenn du über Umwege eine Zulassung zum Physik-Studium erreichst, solltest du bedenken:

Das Physikstudium ist eins der schwierigsten, anspruchsvollsten und arbeitsintensivsten Studiengänge überhaupt.

Die Abbrecherquote ist extrem hoch (70-80%), weil die meisten Physik-Studenten völlig überfordert sind, insbesondere von den hohen Mathe-Anforderungen.

Es gibt sogar viele Physik-Studenten, die in der Oberstufe des Gymnasiums Mathe und Physik als Leistungskurs hatten und immer 15 Punkte hatten, aber trotzdem im Physik-Studium gescheitert sind.

Möglich ist alles, aber aufgrund meiner Erfahrungen würde ich sagen, dass es in deinem Fall sehr unwahrscheinlich ist, dass du eine Chance hättest, ein Physik Studium zu schaffen.
Wie auch immer – viel Erfolg!


michiwien22  31.10.2018, 18:20

>sehr unwahrscheinlich ist, dass du eine Chance hättest, ein Physik Studium zu schaffen.

warum?

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michiwien22  31.10.2018, 18:25
@Beutelbams

Er hat erwähnt, dass er gewisse Dinge bisher nicht hatte. Das sind auch keine Bedenken, sondern Feststellungen. Das ist ja kein Hindernis, etwas nicht zu tun. Warum bist du so negativ?

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SaltyDuck  07.11.2018, 21:40

Rube der Riese

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Wenn du diesen Weg einschlagen möchtest wird das ein harter weg. Zu spät ist es nie.

Ein Freund hat Mathematik mit 26 begonnen und arbeitete vorher als Gärtner. Dann hat er in 3 Jahren sein Abitur nachgemacht, dann studiert, dann Doktorat und jetzt arbeitet er als Versicherungsmathematiker im Aktuariat. Bei ihm hat sich das ausgezahlt, da er mit seinem Beruf glücklich wurde.

Du solltest aber grundsätzlich eins nach dem anderen machen:

Erst das Abitur nachholen, oder was man halt für ein Studium braucht.

Wegen Mathematik: ja du wirst viel lernen müssen, sogar sehr viel. Wenn dir das Spaß macht, ist es aber sowieso mehr Hobby als Belastung. Schulmathematik kannst du sowieso vergessen und Schulphysik ist für ein Physikstudium komplett irrelevant. Wichtig sind da eher Englischkenntnisse.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium technische Physik, promoviert in Festkörperphysik

Ich bin jetzt nicht ganz sicher, aber gibt es in deinem Bundesland nicht sowas wie eine Berufsoberschule (BOS), an der du deine allgemeine Hochschulreife erlangen kannst?

Nach einem Jahr erhält man glaub ich die Fachhochschulreife, nach dem zweiten die fachgebundene Hochschulreife (mit 2. Fremdsprache wohl sogar die allgemeine Hochschulreife).

Also in die BOS gehen und zweite Fremdsprache freiwillig machen. Dann hättest du nach 2 Jahren mit 22/23 die allgemeine Hochschulreife. Damit kannst du dich dann in einer Universität für Physik einschreiben. Die Ausbildung dauert dort in der Regel 5 Jahre und du wärst mit 27/28 Jahren (was noch okay ist) fertig.

In der BOS würdest du dann ja wohl noch Mathematik usw. haben, aber selbst das wäre egal, da das Studium quasi alles von vorne durch nimmt. Dir sollte Mathematik usw. einfach liegen.

Der Arbeitsmarkt ist für Physiker (wenn du einen guten Abschluss hinlegst) im Moment ganz gut. Und wo ein Wille ist da ist auch meist ein Weg...


Brosh 
Beitragsersteller
 31.10.2018, 16:19

Danke für die Antwort, Ja es gibt ne BOS, Mathe an sich liegt mir muss bloß vermutlich einiges nachholen, da ich seit der 7. Klasse kein Mathe mehr hatte.

Es gibt ja für die Bos auch ne Vorklasse von 2 oder 3 Wochen, in dem man nochmal die Grundkenntnisse durchgeht.

Aber das klingt aufjedenfall super, danke dir!

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mrmeeseeks8  31.10.2018, 16:56
@Brosh

Ich finde es gut, dass du Leidenschaft für die Physik zeigst. Das ist meiner Meinung nach fast das wichtigste, weil du dann den Stoff auch gerne lernst und leichter behältst. Studium ist halt nicht ganz einfach und es gibt auch eine hohe Durchfallquote, aber ob es dir liegt oder nicht merkt man normalerweise schon nach 2 Semestern (wenn du die ersten beiden Mathescheine packst dann stehen die Chancen schon sehr gut; die schwierigsten Vorlesungen sind in der Regel Quantenmechanik II, Theoretische Elektrodynamik und die Mathematikvorlesungen). Mit der allgemeinen Hochschulreife könntest du dann zur Not ja auch immer noch das Studienfach wechseln.

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da gibt es sowieso nur einen weg: hochschulreife erlangen und dann physikstudium. wie du ersteres in deiner situation am besten erreichst weiß ich nicht, da musst du dich umschauen welche möglichkeiten es so gibt, z.B. berufsbegleitend abitur an der abendschule nachmachen.

Um wirklich in Forschung und Lehre etwas zu bewirken wird es leider zu spät sein

Dafür fehlen dir einfach grundlegende Dinge

Wenn du dein Abitur machst und studierst kannst du aber bestimmt etwas in diese Richtung beruflich machen