Physikalische Erklärung von Farbstichen und Weißabgleich?
Seid gegrüßt!
Wieso und wie entstehen physikalisch Farbstiche in der Fotografie, sodass man erst den Weißabgleich anwenden muss? Wieso sind die Farben des Bilds nicht sofort schon natürlich?
2 Antworten
na weil das Licht immer eine andere Farbe hat!
Lampen im Wohnbereich haben eher warmeres Licht mit mehr gelb & rot Anteil, Leuchtsoffröhren/Energiesparlampen und manche LED haben einen cyan-/grün stich, im Freien bei Sonnenschein hast du in der direkten Sonne ein ziemlich neutra-weisses Licht, im Schatten aber einen deutlichen Blaustich, bei Sonnen Auf- oder Untergang hingegen wird das Licht zunehmend gelblicher und noch später deutlich röter. Kurz Nach Sonnenuntergang hast du ein sehr starken blaues Licht. Bist du in einem Gebäude mit einer großen Glasfenseter Front oder einem Wintergarten oder Ähnliches hat das Licht das durch die Fenster kommt durch das Glas eine grüne Färbung
Das alles wird von deinem Hirn ausgeglichen und es interpretiert die Farben so dass es für dich neutral wirkt. Das ist auch der Grund warum man dann z.B ein blau-schwarzes oder gold-weisses Kleid sieht, wenn du dieses Beispiel kennst, weil dein Auge da versucht das gesehene zu interpretieren und je nachdem wie dein Bildschirm eingestellt ist oder in wie das Licht in deiner Umgebung ist schaltet dein Hirn da in die eine oder andere Richtung um und du siehst dann enteder die eine oder die andere Farb-Kombi
Deine Kamera muss das eben auch machen um neutrale farben zu bekommen und dazu braucht es eben einen Weissabgleich
Die Farben sind natürlich. Aber unser Auge wendet ständig Farbkorrekturen an, so daß unsere Wahrnehmung ein Blatt Papier als weiß erscheinen läßt, auch wenn es z.B. von einer gelben Kerzenflamme beleuchtet wird. In Wahrheit ist es gelb (im reflektierten Licht ist mehr Gelb drin), aber die Bildverarbeitung im Gehirn bekommt mit, daß die gelbe Farbe vom Umgebungslicht kommt und nicht vom Objekt. Deshalb rechnet sie das Gelb einfach raus, und das Papier erscheint uns weiß.
Wenn Du z.B. aus dem Sonnenlicht in einen Raum mit gelben Fenstern kommst, dann erscheint Dir im ersten Moment alles gelb, aber nach ein paar Minuten nicht mehr. Denn dann schlägt die automatische Farbkorrektur des Gehirns zu.
Wenn abends die Sonne untergeht, wird das Licht deutlich röter. Das fällt Dir aber im allgemeinen nicht auf, weil der Übergang langsam genug erfolgt, daß die Farbkorrektur des Gehirns den Effekt vor Dir verbergen kann.
Eine Kamera kann all das nicht, deshalb muß man die Farbkorrektur händisch nachjustieren. Andernfalls sieht es unnatürlich aus, eben weil die Kamera die richtigen Farben festhält und nicht die, die Dir Dein Gehirn vorgaukelt.
Das von Dir...
🫣