Pferdehaltung und Reiten, Tierquälerei?

12 Antworten

Dressurreiten ist für mich keine Tierquälerei.Es ist Sport.Tierquälerei ist für mich, wenn Hunde an Ketten sind in Spanien, wenn Tierkämpfe stattfinden. Überlege mal,ob ein Fisch,der geangelt wird, nicht auch gequält wird.

Ich finde das liegt immer in der Pferd-Mensch Konstellation. Verallgemeinern kann man hier nichts. Man kann nicht von Grund auf sagen, reiten ist Tierquälerei, oder die Pferdehaltung ist Quälerei. Das kommt auf mehrere Punkte an.

Punkt 1. Haltung. Das Pferd sollte so artgerecht wie möglich gehalten werden. Ideal wäre Herdenhaltung im Offenstall, 24/7 Heu, vernünftiges Futter (Nicht die Industrie-Pampe) und Weidegang. In einer solchen Haltung tut es dem Pferd auch nicht weh, wenn "Herrchen/Frauchen" mal einen Tag verhindert ist. Es hat selbst die Möglichkeit sich zu bewegen und einfach mal Pferd zu sein.

Ist eine Offenstallhaltung nicht möglich (mangels vorhandenem freien Platz im Offenstall) dann sollte es wenigstens ein Stall mit großen Paddockboxen mit Möglichkeit zum Kontakt mit dem Nachbar sein, in denen die Pferde im Idealfall jedoch nur über Nacht stehen.

2. Ausrüstung. Die Ausrüstung sollte auf das Pferd angepasst sein. Gerade Sättel kauft man nicht eben mal im Laden und wirft sie rauf. Die sollten von einem professionellen Sattler angepasst werden. 

3. Umgang. Man sollte ruhig, aber konsequent mit dem Pferd umgehen. Wenn es zu aufdringlich wird, darf man es auch mal in seine Schranken weisen. Ein leichter Klaps (kein Schlag!) schadet da absolut nicht. Pferde gehen untereinander schon im Spiel wesentlich gröber miteinander um.

4. reiten. Wer reiten kann, schadet seinem Pferd damit kaum. Die Arbeit sollte Abwechslungsreich gestaltet werden und auf die korrekte Form des Pferdes sollte geachtet werden.

Anbei, nicht jeder der Gerte, Sporen oder Kandare zur Hand nimmt, ist automatisch ein Tierquälerei, genau wie nicht jeder der ohne Sattel und mit Halsring reitet automatisch Pferdefreundlich ist.

Auch wetzt nicht jeder Reiter durch den Hochleistungssport.

Ein zufriedenes "Hauspferd" erkennt man meiner Meinung nach daran, dass es freiwillig zu "seinem" Menschen kommt, ruhig und entspannt im Umgang ist, gestellte Aufgaben mit Eifer meistert, etc.

Also ich bin selber Reiterin und besitze 2 Pferde. Aber ich sehe die beiden nicht als Sportgerät oder Ding was ich meinen Willen aufzwängen kann, sie sind meine Partner und auch Partner haben mal einen schlechten Tag oder sind genervt. Klar es kann nicht jeden Tag gleich laufen. Man sollte zu Pferden meiner Meinung nach sehr sensibel sein und man sollte vermeiden Gewalt anzuwenden. Ich nutze nicht gerne eine Gerte aber manchmal geht es dann halt nicht anders, wenn das Pferd einen übertrampelt und versucht einen muss man halt somit klären das man der Boss ist. Wie die Pferde unter sic abzubocken h in der Herde auch, aber dann reicht es auch mehr darf es nicht sein! Meine Partner und ich betreiben ja nicht nur zusammen Sport, wir haben spaß zusammen für die einen ist es Turnierreiten dür andere eine große Runde durchs Gelände und ich vertraue ihnen so das sie dort auch mal richtig laufen dürfen. Wann darf ein Pferd mal 3 km im streckten Gallop laufen? Richtig eig gar nicht. Deswegen mache ich das alle 2 Wochen.

Also mann muss immer die Relativität sehen was Quälerei ist und was nicht. Wenn man sein Pferd als Partner sieht und mit Bedacht handelt finde ich es in Ordnung!

Reiten und Pferdehaltung *kann* Tierquälerei sein,natürlich.  Kein Pferd würde von sich aus einen Wagen ziehen oder sich reiten lassen. Darum ist man es dem Tier schuldig, es so gut zu halten und so gut zu reiten, wie es möglich ist.

Aber auch wenn ein Pferd es nicht "freiwillig" tut, heißt es nicht, dass es darum automatisch gequält wird. Zwischen Nicht-Freiwillig und Qual gibt es noch jede Menge Grautöne. Auch wir Menschen machen vieles nicht freiwillig und fühlen uns doch nicht gequält.

Es kommt immer auf die Haltung des Pferdes an und die Art, wie man es reitet. Wenn beides stimmt, ist man kein Tierquäler.

Der Einwand, dass Pferde in der freien Wildbahn es so viel besser haben, als die arme zahmen Pferde,  ist so nicht ganz stimmig. Denn gut gehaltene Hauspferde werden deutlich älter als die Mustangs und Brumbies, die keinen Tierarzt zur Verfügung haben und gefressen werden, wenn sie krank sind.

Liegt es nicht am Pferdehalter, durch eine gute Ausbildung des Pferdes und von sich selbst dafür zu Sorgen, dass dem Pferd das Reiten Spaß macht ?

Pferde werden nun man zum Vergnügen des Menschen gehalten. Ob es jetzt geritten wird (und daran keinen Spaß hat) oder Bodenarbeit machen muss (an der es evtl. auch keinen Spaß hat und wo ihm der menschliche Wille aufgezwungen wird) ist doch relativ egal, oder nicht ? 

Als Mensch habe ich dafür zu sorgen, dass mein Pferd anständig für den gewünschten Einsatz gymnastiziert ist, mein Reiterei stetig zu Gunsten einer feinen Hilfegebung und eines guten Sitzes weiterzuverbessern. Ggfs. als schlechterer Reiter dem Pferd auch durch einen guten Reiter den Spaß am Reiten nicht zu vermiesen. 

Wenn das Pferd dann noch ordentlich untergebracht ist, gutes und ausreichend Futter bekommt, nicht ständig wegen einem Wankelmütigen Besitzer von Stall zu Stall ziehen muss und in einer Herde dauerhaft verbleiben kann, regelmäßig den Tierarzt / Chiropraktiker kommen lasse, die Ausrüstung beobachte und prüfen lassen, dass alles passt und nicht klemmt, dann habe ich zumindest bei meinen Pferden den Eindruck, dass sie dem geritten werden zumindest nicht total ablehnend gegenüber stehen. 

Meine Pferde werden nur von mir und einem Trainer geritten, müssen nicht im Schulunterricht laufen; sie haben bisher nur 2 Stallwechsel hinter sich bringen müssen, werden immer von den gewohnten Menschen in einem kleinen Stall versorgt.

Viel mehr Mitleid habe ich persönlich mit den Pferden von solchen Reitern, die meinen Reitunterricht wäre etwas überflüssiges, nur auf der Vorhand durch das Gelände latschen und bei der Ausrüstung an allen Ecken und Enden gespart wird. Wo man sich zwar wundert, dass Pferdchen die Hufe nicht mehr wirklich geben mag, aber man die Ursache auf "Sturheit" des Pferdes schiebt, statt mal einen Arzt/Chiropraktiker drüber schauen zu lassen. 

Mitleid habe ich auch mit solchen Pferden, die nur an IHRER Leistung gemessen werden, ohne das Können des Menschen zu berücksichtigen, sodass sie die gewünschte Leistung vielleicht gar nicht bringen können. Die aufgrund solcher Besitzer von einer Hand zur anderen wandern. 

Es liegt an dir als Besitzer eines Pferdes, sein Leben zu gestalten. Und das kann man eben so oder so machen....


pony  25.09.2015, 09:27

eben - wir haben pferde domestiziert - und jetzt tragen wir eine riesenverantwortung.

wer reiten als sport sieht - der gehört nicht aufs pferd. wer ein pferd als sportgerät wahrnimmt - der gehört meiner meinung nach auf seinen geisteszustand untersucht.

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