Paul Cézanne- Stillleben analysieren?
Hey
Hat jemand ein tieferes Verständnis für Paul Cézanne‘s Stillleben ?
Mich interessiert seine Art der Komposition und die Farben, die er als Mittel der Modulation für Räumlichkeit und Formen nutzt.
Auch wichtig erscheint mir die sog. Harmonie zwischen Natur und Gebilde, die sich bei ihm besonders zeigen soll.
Wäre nett, wenn jemand an diesen Punkten etwas ausholen könnte.
2 Antworten
Er erzeugte nicht eine - traditionell-akademische - Bildtiefe durch Umriss, Schattierung und Perspektive, sondern er betonte die Flächigkeit seiner Kompositionen. Er benutzte oft Farbgegensätze, um die Formen der Objekte zu definieren. Es gab nicht die klassische Ton-in-Ton-Malerei, sondern Komplementärkontraste.
Die Bildfläche war für ihn ein Feld für Farbkompositionen. Später formulierte es Henri Matisse so: "Malen heißt nicht Formen färben, sondern Farben formen".
Vorder- und Hintergrund wurden mit gleichartiger Pinselführung dargestellt. Die Farben aus dem "Vordergrund" erscheinen auch im "Hintergrund". Das Gemälde ist farblich "vernetzt". - Als Beispiel ein Landschaftsgemälde:
Siehe auch: https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/kunst/artikel/paul-cezanne
Hey, ich kann vielleicht nicht all zu weit ausholen, aber ich finde vorallem was seine Farbgebung angeht spannend zu erwähnen, dass er die Kunst parallel zur Natur sieht. Damals war es vorallem üblich als Künstler ein Abblind der gegebenen Natur zu schaffen. Cézannes Fokus liegt dabei aber auf seiner subjektiven Wahrnehmung. Auf der inneren Sicht auf das Gegebene. Deswegen kompositioniert er die Formen ( "Alles in der Natur modelliert sich aus Kugeln, Kegeln und Zylindern") auch nach seiner eigenen Ordnung. Mit dem Blick auf seine Kunst gewinnen wir als eher einen Blick in seinen Kopf, wie sich alles ordnet, als auf die gegebene Landschaft.