Ovid Weltzeitalter vergleichbare Texte

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es kann aber auch "Die Sintflut" (Buch 1, 253-312) sein oder ein Teil von "Deucalion und Pyrrha" Buch 1, 313-415; hier insbesondere 324-355 (hier wird ebenfalls eine "Genesis" beschrieben, nachdem die Sintflut, die Erde nahezu zerstört hat; --> erkennbar am Satz: "Redditus orbis erat" = Die Erde war (wieder) zurückgekehrt.)


gwdminden 
Beitragsersteller
 21.05.2013, 14:58

Danke erstmal...aber außerhalb der Metamorphosen gibt es nichts was von Ovid ist und mit dem Thema zu tun hat?

rhenusanser  21.05.2013, 15:05
@gwdminden

nein! und wenn ihr Metamorphosen lest, dann kommen auch Metamorphosen dran!!

rhenusanser  21.05.2013, 14:55

denn der sogenannte "Uranfang" umfasst im Buch 1 aus Ovids Metamorphosen folgende Abschnitte:

1.) die Schöpfung (5-88)

2.) die 4 Zeitalter (89-150)

3.) Aufruhr der Giganten gegen den Olymp + Tötung der G. durch Jupiters Blitz (151-162)

4.) Götterkonzil + Bestrafung des Lycaons durch Verwandlung in ein einen Wolf (162-252)

5.) Vernichtung der Menschheit durch die Sintflut (253-312)

6.) Deucalion + Pyrrha erschaffen aus Steinen ein neues Menschengeschlecht (313-415)

7.) die anderen Lebewesen bringt die feuchte Erde hervor - auch den Drachen Python, der das neue Leben zu verschlingen droht - aber von Apoll getötet wird (416-451)

also rein theoretisch kann irgendein Ausschnitt aus diesem Teil (5-451) der Metamorphosen kommen, weil alles thematisch zusammen passt.

rhenusanser  21.05.2013, 15:02
@rhenusanser

vielleicht passt sogar besonders gut der Teil ab 416. Wenn ihr die Schöpfung noch nicht hattet, würde ich in folgender Reihenfolge vorgehen: 1. die Schöpfung, 2. Python(416-451), 3. Deucalion und Pyrrha (324-355), 4. die Sintflut (253-312)

Es gibt nur einen Weltalter-Mythos bei Ovid:

http://www.gottwein.de/Lat/ov/ovmet01089.php

Wenn ihr den schon übersetzt habt, würde es mich wundern, wenn ihr davon noch einmal eine Stelle bekommt.


Schau dir die Textpassage an und überleg, ob dir ein paar Sätze neu vorkommen, weil dein Lehrer die "zufällig" ausgelassen hat.

  • => Wenn ja, übersetz' diese Passage
  • => Wenn nein, google "Ovid, Metamorphosen, (Übungs)klausur" und du wirst zahlreiches Textmaterial finden.

LG

MCX


gwdminden 
Beitragsersteller
 20.05.2013, 18:24

Vielen Dank erstmal.

Ich hatte den Lehrer schon letztes Jahr und da hat er ein Zeitalter im Unterricht nicht behandelt. Dieses kam in der Klausur auch dran. Aber jetzt hat er alle gemacht. Wir haben im Unterricht die Zeitalter interpretiert bzw. analysiert und er meinte, wir sollen das daraus erarbeitete dann mit dem Übersetzungstext in der Klausur vergleichen.

Miraculix84  21.05.2013, 09:24
@gwdminden

hmmmm - fällt mir jetzt spontan keine Textstelle ein.

Gibt es "Vokabelhilfen", die dir bekannt sind?

LG

MCX

gwdminden 
Beitragsersteller
 21.05.2013, 11:34
@Miraculix84

Die gibt er uns am Freitag. Ich wollte nur schonmal ein bisschen schauen.

wie wäre es mit der "Schöpfung" - die kommt vor den 4 Zeitaltern und ist thematisch wunderbar mit den Zeitaltern bei einer Interpretation zu vergleichen (Buch 1, 5-9 und 72-88)

An-te ma-r(e)∪et ter-ras et quod te-git om-ni-a cae-lum

Bevor es Meer und Land gab und den Himmel, der alles bedeckt,

u-nus e-rat to-to na-tu-rae vul-tus in or-be,

hatte die Natur auf der ganzen Welt nur ein Aussehen,

quem di-xe-re Cha-os: ru-dis in-di-ges-ta-que mo-les,

dieses nannte man Chaos: eine rohe und ungeordnete Masse,

nec quic-quam ni-si pon-dus in-ers con-ges-ta-qu(e)∪e-o-dem

und es gab nichts außer einer trägen Masse und an denselben (ergänze) Orten zusammengetragenen,

non be-ne iunc-ta-rum dis-cor-di-a se-mi-na re-rum.

unterschiedlichen Samen der nicht gut verbundenen Dinge.

Neu re-gi-o for-et ul-la su-is a-ni-ma-li-bus or-ba,

Und damit nicht irgendeine Gegend ohne seine Lebewesen wäre,

as-tra te-nent cae-les-te so-lum for-mae-que de-o-rum,

erhalten die Sterne und die Gestalten der Götter himmlischen Boden,

ces-se-runt ni-ti-dis ha-bi-tan-dae pis-ci-bus un-dae,

sie machten den glänzenden Fischen Platz, damit die Wellen von ihnen bewohnt würden,

ter-ra fer-as ce-pit, vo-lu-cres a-gi-ta-bi-lis a-er.

die Erde nahm die wilden Tiere auf, die leichtbewegliche Luft die Vögel.

Sanc-ti-us his a-ni-mal men-tis-que ca-pa-ci-us al-tae

Und noch immer fehlte ein diesen moralisch überlegeneres und zu erhabenem Verstand fähigeres Lebewesen,

d(e)∪e-rat ad-huc et quod do-mi-na-r(i)∪in ce-te-ra pos-set.

damit es die übrigen beherrschen könnte.

Na-tus ho-mo∪(e)st, si-v(e)∪(h)unc di-vi-no se-mi-ne fe-cit

So entstand der Mensch, das Ebenbild einer besseren Welt, sei es, dass ihn aus dem göttlichen Samen

il-l(e)∪o-pi-fex re-rum, mun-di me-li-o-ris o-ri-go,

jener Schöpfer der Dinge erschuf,

si-ve re-cens tel-lus se-duc-ta-que nu-per ab al-to

sei es, dass die junge Erde, nachdem sie sich neulich vom weiten Himmel entfernte,

ae-the-re cog-na-ti re-ti-ne-bat se-mi-na cae-li.

(noch) Samen des verwandten Himmels festhielt.

Quam sa-tus Ia-pe-to, mix-tam plu-vi-a-li-bus un-dis,

Diese (Erde) bildete (Prometheus,)der Sohn des Iapetus, gemischt mit Regenwasser,

fin-xit in ef-fi-gi-em mo-de-ran-tum cunc-ta de-o-rum

als Abbild der alles leitenden Götter,

pro-na-que cum spec-tent a-ni-ma-lia ce-te-ra ter-ram,

und während die übrigen Lebewesen vornüber gebeugt die Erde betrachten,

os ho-mi-ni sub-li-me de-dit cae-lum-que vi-de-re

gab er dem Menschen ein aufrechtes Gesicht, er ließ ihn sowohl den Himmel sehen,

ius-sit et e-rec-tos ad si-de-ra tol-le-re vul-tus:

als auch entschlossene Blicke zu den Sternen heben:

sic, mo-do quae fu-e-rat ru-dis et si-n(e)∪i-ma-gi-ne, tel-lus

so nahm die Erde, die nur kunstlos und ohne Gestalt gewesen war,

in-du-it ig-no-tas ho-mi-num con-ver-sa fi-gu-ras.

verwandelt – die unbekannten Erscheinungen der Menschen an.

Hallo gwdminden,

Danke erstmal...aber außerhalb der Metamorphosen gibt es nichts was von Ovid ist und mit dem Thema zu tun hat?

In einer Comic-Version der Metamorphosen ( http://www.amazon.de/Ovidii-Nasonis-Metamorphoses-Scriptores-imaginibus/dp/3126674003/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1369147885&sr=8-1&keywords=metamorphoses+comic ) hat Karl-Heinz Graf von Rothenburg (Rubricastellanus) im Stile Ovids ein 5. Zeitalter, das sogenannte "Aetas Atomica" , als Ende hinzugefügt.

Das wäre sicher ein hübscher Klausurtext. Allerdings bezweifele ich, dass in irgendeinem Bundesland ein Lehrer die Freiheit hat, diesen Text auch für den Übersetzungsteil zu nehmen. Allerdings dürften sicher in einer Zusatzaufgabe zwei Verse davon auftauchen dürfen oder ein Absatz in Übersetzung.

Ich behaupte nicht, dass das sehr wahrscheinlich ist, aber das war der Text, der mir spontan eingefallen war. Zum Üben ist er sicher geeignet. Oder man könnte daraus vielleicht noch ein Referat machen. "Die Metamorphosen im späten 20. Jahrhundert." Vielleicht habt ihr das Comic ja in eurer Schulbücherei.

An "Deucalion und Pyrrha" hatte ich auch gedacht, weil dort der Mensch ein zweites Mal erschaffen wird. Jedoch passt das eher zur Schöpfung als zu den vier Zeitaltern.

LG Octopamin


rhenusanser  22.05.2013, 16:38

Was sollen wir da viel spekulieren, am Ende ist es sogar der Epilog - wo Ovid sich als "Schöpfer" darstellt, und sie sollen interpretatorisch den Vergleich ziehen, weil auch hier die Worte "ferrum", "ignis", "vetustas" und "spatium aevi" vorkommen. Er/sie soll anhand der Beispiele, die wir ihm/ihr gegeben haben, das Übersetzen, Stilmittel-Finden - und falls verlangt - die Metrik üben.