Operantes Konditionieren, Beispiel
Hi, ich habe eine Frage zum Operanten Konditionieren laut Skinner. Beispiel aus dem Alltag wäre: Ein Kind ist mit seiner Mutter im Supermarkt und möchte einen Schokoriegel. Die Mutter sagt Nein. Das Kind schreit und heult wie am Spieß, bis die Mutter ihm letzendlich doch den Schokoriegel kauft. Die Aufgabe wäre, festzustellen, was in dieser Situation der positive Verstärker (aus Sicht des Kindes) und der negative Verstärker (aus Sicht der Mutter), sowie UCS und CR sind. Kann mir jemand helfen? Ich bin der Meinung, dass die positive Verstärkung für das Kind der Schokoriegel wäre, weil dieser das Kind dazu ermutigt, das nächste Mal auch einfach zu schreien, wenn es seinen WIllen nicht bekommt. Liege ich da richtig? Danke schonmal für eure Hilfe!
3 Antworten
Negativer Verstärker für die Mutter: das Schreien des Kindes-------Sie möchte den unerwünschten Ton( negativer Verstärker) abstellen und kauft den Schockoriegel, damit das Schreien aufhört.(gleiches Prinzip :Anschnallen beim Auto in modernen Autos.Es ertönt ein oller hoherTon(negativer Verstärker) bis man sich anschnallt und das"gewünschte Verhalten" zeigt) positiver verstärker für das Kind: Schockoriegel. Sie wird für das Schreien positiv bestärkt mit einer Süßigkeit. Beim nächstem mal wird es wieder Schreien...
Ja natürlich. Die Mutter hat nein gesagt. Wenn sie das Kind dann belohnt, weil es schreit, in dem sie ihm ausgerechnet ein Schokoriegel kauft, dann macht sie es gleich doppelt falsch. Das Kind muss lernen
das nein zu akzeptieren.
nicht zu schreien wie am Spiess.
Denkbar ist Folgendes Wenn das Kind das nein akzeptiert wird es belohnt, aber nicht mit einem Schokoriegel. Wenn es schreit wird es bestraft.
Ja, so habe ich das auch verstanden! Die Mutter müsste bei ihrem NEIN bleiben, wenn sie dem Kind dieses Verhalten austreiben möchte, z.B. dadurch, dass sie es mit Nicht-Beachtung bestraft. Dadurch würde es für das Kind wiederum zu einer negativen Verstärkung kommen, weil die Mutter ihm wieder Beachtung schenkt, sobald es aufhört zu schreien. Oder?
Das Schreien ist ja das unangemessene Verhalten, das konditioniert werden soll.
Aus Sicht der Mutter wäre also der negative Verstärker, das Kind für das Schreien zu bestrafen und der Positive, es zu loben, wenn es nicht mehr schreit.
Umgekehrt wäre für das Kind positiv, wenn es den Riegel bekommt (Belohnungsprinzip). Negativ wäre, wenn es Strafe geben würde, wenn es nicht mehr schreit, was aber irgendwie unsinnig ist.
Positiv ist Lob, negativ ist Strafe, beides soll zu dem gewünschten Ergebnis führen, das abweichende Verhalten des Kindes (hier das Schreien) zu konditionieren.
Oder verstehe ich deine Aufgabe jetzt falsch? Ich wüsste jetzt sonst auch nicht, wie ich das anwenden sollte.
Naja, es geht nicht darum, was das Kind lernen SOLLTE, sondern was es aus dieser Situation lernt, wenn es schreit und die Mutter ihm dann den Riegel kauft. Das ist ja eigentlich ein falsches Verhalten der Mutter, weil sie ja quasi das Schreien des Kindes unterstützt, und das belohnt indem sie ihm den Schokoriegel gibt. Also denkt sich das Kind doch, dass es immer bekommt, was es will, wenn es nur laut und lange genug schreit. Also positive Verstärkung für das von ihm gezeigte Verhalten. Die Mutter will ja diesem Lärm (aversiver Stimuli) aus dem Weg gehen, und Kauft daher den Schokoriegel, also eine negative Verstärkung für sie, weil sie damit die Beendigung des Lärms erreicht. Oder? Wenn sie das nächste Mal, wenn das Kind wieder schreit, weil es Süßigkeiten haben will, einfach nicht nachgibt, würde es bei dem Kind mit der Zeit zu einer Löschung kommen, weil sein Verhalten keine positive Verstärkung (Schokoriegel und Aufmerksamkeit der Mutter) mehr bekommt. Oder liege ich da auf dem Holzweg?