Öl in Topf explodiert?

3 Antworten

Entweder hat sich während Deines Temperaturversuches mit der einzelnen Fritte aus dieser dann ein Tropfen Wasser gelöst, welcher dann zum Topfboden sank und dort schlagartig in einer Wasserdampfblase verpuffte.

Oder Dein Topfboden bestand aus einem billigen und nicht untrennbar miteinander verschweißten Sandwitch-Metalllaminat. Dieses hat sich dann schlagartig in seiner Schichtung wegen thermaler Spannungen in seinen Schichten verschoben, was den ganzen Topf in sich wie ein starker Schlag erschütterte.

Letzteres hatte ich selbst schon mal mit einem billigen Topf in der Aufheizphase des Öls.

Vielleicht hat dir jemand C4 in die Pommes gemischt.


Ich vermute, dass es einen Siedeverzug gegeben hat.

Und zwar von Wasser, das an den Pommes dran gehangen hat. Wenn das nicht durch die Hitze des Öls siedet, sinkt es natürlich nach unten, dorthin wo geheizt wird. Dann hat die Herdplatte also erstmal etwas Wasser am Boden des Topfs erhitzt.

Wenn ein sogenannter Nukleationskeim fehlt, also eine Störstelle an der sich Dampfblasen bilden und ausdehnen können, kann man Wasser etwas über den Siedepunkt hinaus erhitzen. Das ist ein instabiler Zustand, der sich irgendwann "entlädt", in dem Sinne dass das Wasser schlagartig verdampft. Dann hast du aus 1 ml Wasser plötzlich 1,8 l Wasserdampf erzeugt, welche natürlich unten im Topf erstmal ihren Platz beanspruchen und damit das darüber stehende Öl beiseite schieben.

Ein Siedeverzug sieht so aus:

https://www.youtube.com/watch?v=7FxQemf2xII

Das Problem kennt übrigens jeder Chemiepraktikant, der mal Wasser im Reagenzglas überm Bunsenbrenner erhitzt hat... es sieht aus, als würde es gar nicht sieden wollen, und plötzlich knallt es und schießt den Inhalt des Reagenzglases zu dessen Öffnung heraus.

Die Lösung besteht im Grunde darin, das Wasser in Bewegung zu halten, damit es Wassserwirbel gibt, die als Nukeationskeime dienen können, wo erstmal jeweils nur eine kleine Menge Wasser verdampfen kann.