NVA Stiefel zur Bundeswehr nehmen?
Hallo,
Mit meinen 16 Jahren wollte ich mich nächstes Jahr bei der Bundeswehr zum Truppendienst melden. Darf man auch seine eigenen NVA Stiefel mitnehmen und sie auf einer Übung oder ähnlichem tragen? Die Springerstiefel finde ich nicht hübsch.
Und ja, das war eine ernst gemeinte Frage.
6 Antworten
Die NVA war mit Kampfstiefeln, auch "Knobelbecher" genannt, ausgerüstet, jedenfalls Heer und Luftstreitkräfte. Ob die NVA-LL-Truppe Schnürstiefel hatte, entzieht sich meiner Kenntnis.
Bei der Bw sind Kampfstiefel (diese ähnelten dem NVA-Kampfstiefel, das Oberleder war jedoch nicht genarbt und die Stiefel hatten eine Schnalle an der Außenseite) bereits in den 70er Jahren durch Kampfschuhe ersetzt worden, zuerst braun im "GI-Look", und danach schwarz, was heute noch die Farbstellung ist.
Kampfstiefel gibt es in der Bw nur noch im Wachbataillon. (Da gibt es auch noch den Karabiner K98k, der nur zu Repräsentationszwecken dient und gar nicht mehr schußfähig ist).
Im normalen Dienst sind Kampfstiefel nicht mehr zugelassen. Man darf aber Privatschuhwerk tragen, wenn es in Form und Farbe dem dienstlichen Schuhwerk gleicht.
Du darfst nur die Teile Deiner vom Dienstherren vorgeschriebenen Arbeits ( Schutz- ) Kleidung variieren, welche er Dir in exakter Modelldefinition nicht konkret vorschreibt. Da macht es keinen Unterschied, ob es nun Übung oder Einsatz ist. Die Übung dient ja letztlich als Training auf das vorgeschriebene Ausstattungsequipment. Und die Stiefel sind nun mal auch als Solches definiert. Da sieht es die BW selbst beim Schuhwerk absolut einheitlich.
Mal davon ab das du nur dienstlich gelieferte Kleidung tragen darfst. Es geht nicht drum was hübsch aussieht. Es muss funktionell sein.
Und da gibt es einen ganz entscheidenden Unterschied. Das heutige BW-Schuhwerk liegt 25 Jahre in der Entwicklung weiter. Ich habe die NVA-Stiefel ein paar Jahre getragen. Ich habe dann auch bei der Feuerwehr weiter Schlupfstiefel getragen. Heute habe ich Schnürstiefel mit eine Membran drin. Neben einem festeren Halt gehören heute Schweißfüße, wegen der deutlich besseren Feuchtigkeitsabfuhr, der Vergangenheit an.
Du kannst machen was du willst aber mich bekommt keiner mehr in die NVA-Stiefel.
Zur Dienstbekleidung bzw. Uniform darfst du private Sachen nur tragen, wenn sie in Form und Farbe den dienstlich gelieferten Ausrüstungsstücken exakt entsprechen. Schlag es dir also aus dem Kopf.
Was machen Deine Kameraden aber, wenn Du "fällst" im Gefecht und zufällig Deine Grösse am Feld mal mangels Nachschubmöglichkeiten nötig wird? Alle Kameraden kennen die Originalstiefel, also zieht man sie Dir notfalls für andere Kameraden auch aus. DU brauchst sie ja nicht mehr, wenn man Dich ins Lazarett [ ..... ] verbringt. Und dann ist es doch besser, wenn so ein Grundequipment zunächst absolut einheitlich bleibt.
Bestimmt nicht. Die Bundeswehr hat eine eigene Vorstellung von Uniform und da darf keiner was anderes tragen.
Aber die NVA Stiefel sind doch auch schwarz und stechen nicht mit einer anderen grellen Farbe empor