Nutzung des Hausstromnetzes mit 12V Gleichspannung

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das wäre einfach nicht praktikabel. alleine die Waschmaschine mit 1200 watt hat da schon 100 Ampere. Wenn die Spannung nicht unter 95% des nennwertes fallen darf, also nur um 0,6 Volt. dann darf der Widerstand der Leitung nach dem ohmschen gesetz nur 6 MilliOhm betragen. das entspräche dann etwa 40 m Leitung mit 240 mm² (ein kabel, wo die Kupferader unisoliert schon gut fingerdick ist. das bedeutet also, dass die Waschmaschine nur 20 m leitungsweg von der verteilung entfernt stehen darf. (der storm muss ja auch zurück) in der Rechnug ist noch nicht das relais für die Heizung drin, und auch keine (steck)verbinder etc..

richtig kriminell würde es wohl für den backofen werden, mit seinen 3000 Watt zieht der 250 Ampere. da kannst du ja ganz schnell mal ausrechnen, was man da für einen Querschnitt für braucht.

lg, Anna


Curiositytomcat 
Beitragsersteller
 10.05.2015, 20:48

Hilfreiche Antwort, aber ... Abstrahieren wir mal von den beiden klassischen Großverbrauchern Waschmaschine und Elektroherd. Zur Waschmaschine habe ich derzeit eine gesonderte Frage gestellt. Und Elektroherd gehört für mich in die Kategorie, dass mit Strom Wärme erzeugen (Nachtspeicherheizung, Wasserkocher und eben Herd) sehr unökonomisch ist. Alternativ kann ja auch ein Gasherd (oder für die Freaks eine Küchenhexe) verwendet werden. Würde die Praktikabilitäts-Einschätzung ohne Waschmaschine und ohne Elektroherd nun anders lauten?

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Peppie85  10.05.2015, 22:20
@Curiositytomcat

schon wesentlich anders, aber trotzdem sind die leitungswege zu lang, die leitungen zu dünn und die sicherungstopologie nicht gescheit genug ausgelegt. ein office PC zeiht immerhin schon 10 ampere, ein gaming pc zwischen 30 und 50, ein TV zwischen 15 und 20... ganz zu schweigen von staubsauger, mixer, etc...

du müsstest an zentralen stellen auf den jeweiligen sockwerken verteilungen aufbauen und für JEDE steckdose von dort aus leitungen mit querschnitten von MINDESTENS 10 mm² für kleine verbraucher legen. also die topologie müsste grundlegend geändert werden...

bei 24 volt würde ein viertel des querschnittes reichen, bei 48 wiederum ein viertel des querschnittes von 24 volt.

es gibt ja schon erste pläne dass wir zukünfitg statt 230 volt Wechselstrom und 400 Volt Drehstrom mit 24/48 VOlt Gleichstrom für Kleinverbraucher und Beleuchtungsanlagen und 690 VOlt Gleichstrom für große maschinen wie aufzüge, Klimaanlagen etc, leben sollen... das sind aber zukunftsgedanken, die noch nicht fertig ausgespnnen sind, ob es so weit kommen wird, ist noch ungewiss...

im silicon Velley gibt es erste stadtviertel, die dieses konzept bereits umgesezt haben... der vorteil ist, man braucht keine solarwechselrichter etc, mehr

lg, Anna

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Curiositytomcat 
Beitragsersteller
 11.05.2015, 22:11
@Peppie85

Noch hilfreichere Antwort, aber ... Nehmen wir einmal alle genannten Geräte beiseite und ersetzen diese durch spannungsmäßig abgespeckte Versionen, wie Netbook, 12V-TV (für Wohnmobile oder gar kein TV mehr, TV nur per Netbook), Staubsauger (zur Not mit Aggregat betreiben). Einziger Großverbraucher bliebe der Kühlschrank, aber da gibt es auch schon sehr sparsame 230V-Versionen mit unter 9 Watt Leistungsaufnahme. Gibt es einen Weg (Formel), wie berechnet werden kann, wieviel von dem im Hausanschluss eingespeisten 12V-Strom (oder 24V) am Ende in der Schuko herauskommt? Die erwähnten Zukunftsvisionen sind klasse - gibt es zu den Feldversuchen in Kalifornien Literatur?

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Peppie85  12.05.2015, 06:35
@Curiositytomcat

oh da müsste ich raussuchen. ist schon ne weile her ich glaube ich habe in einer fachzeitschrift gelesen. ich habe aber was gefunden, was ansatzweise da ran kommt...

http://www.welt.de/wissenschaft/article111446330/Die-Zukunft-gehoert-dem-Gleichstrom.html

Wenn wirklich keine großen lasten betrieben werden sollen, wäre das in der tat eine alternaitve. ich würde übrigens in dem fall darüber nachdenken, das 230 volt Netz beizubehalten für Staubsauger, Waschmaschine etc. gegebenenfalls könnte man den Staubsauger ja auch stationär betreiben... stichwort: Zentralstaubsaugeranlage

Also wie gesagt, wenn ich es zu tun hätte, würde ich weiter auf 2 Netze setzen. einmal 24 Volt, mit einem Wechselrichter mit so um die 5 kW für Leistungshunrige verbraucher wie Wasserkocher, Toaster, Mikrowelle etc. und ein 24 Volt Netz für alle anderen Belange. entsprechende verbraucher gibt es an Mass. was den Kühlschrank betrifft, da gibts in zwischen auch mehr als genügend modelle die mit 24 volt laufen.

lg, Anna

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Bei 12 Volt hättest du bei 16 A Absicherung nur 192 Watt pro Stromkreis (nicht pro Steckdose) zur Verfügung.  

Das reicht weder für Wasch- oder Spülmaschine, noch für andere Geräte mit höherer Leistung, wie Wasserkocher, Bügeleisen, Kaffeemaschine, Toaster, Boiler, Staubsauger, Föhn usw.   

Höhere Leistungen wären nur mit dickerem Kabel machbar, also nicht mit den bereits verlegten. Bei einem 2000-Watt-Gerät müssten bei 12 Volt schon 167 Ampere fließen, was Kabel in Arm-Stärke erfordert. Und wer will schon mit einer 50 kg-Verlängerungsschnur hantieren.  

Gruß DER ELEKTRIKER

Je mehr Volt, desto weniger Stromverlust hast du. Nutz doch einfach einen Verstärker, der auf 230v läuft oder auf 12v runtertransformiert.


Curiositytomcat 
Beitragsersteller
 10.05.2015, 18:38

"Je mehr Volt, desto weniger Sromverlust hast du." Natürlich, ist erstmal aber kein grundsätzliches K.O.-Kriterium, um das Hausstromnetz mit 12V zu betreiben. Die Leitungen vom Hausanschluss bis zum Sicherungskasten und dann zu den Schukos dürften doch meistens unter 20 Meter lang sein. Sind da die Stromverluste schon zu groß?

Und lassen wir die VDE mal beiseite, die Frage ist doch, geht es grundsätzlich? Und falls nicht, warum?

@ Blacklight: Wozu es gut ist? Warum hat Europa 220V und die USA 110V? Funktioniert ein 12V-System mit der bestehenden Kabelinfrastruktur ebenfalls?

@ Nullzero: Gebrauch von vielen Wechselstromverbrauchern -- die meisten könnten durch 12V-Versionen ersetzt werden.

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Möglich, das zu bewerkstelligen, ist das schon, aber das ist unökologisch. Dazu wird ein großer Transformator benötigt mit einem großen Gleichrichtungsteil, dieser muss dauernd in Betrieb sein, weil hier und da mal was gebraucht wird. Das kostet schon mal ein Haufen Geld, auch wenn nichts an Leistung gebraucht wird. Im 230 Volt Netz wird, wenn kein Verbraucher in Betrieb ist, auch keine Leistung gebraucht und auch dann nichts an Geld kosten.


Curiositytomcat 
Beitragsersteller
 10.05.2015, 19:09

Der Stromfluss einer PV-Anlage lautet doch: Solarmodul (12V) zum Laderegler und vom Laderegler zwei Abgänge zu erstens den Akkus und zweitens den Verbrauchern. Hier wird in der Regel ein Wechselrichter (12V --> 230V) eingesetzt, was ich unökonomisch finde. Ideal wäre es doch, die Spannung zu verwenden, die die PV-Anlage erstellt, d.h. 12V-Verbraucher. Falls keine Verbraucher laufen, geht die Energie in die Akkus. Ich sehe da keinen Bedarf für einen Transformator.

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Szintilator  10.05.2015, 19:40
@Curiositytomcat

Ja, das stimmt, PV hatte ich übersehen. Manche Geräte benötigen nun mal Wechselspannung von 230 Volt und das nicht zuwenig an Leistung. Mann kann auch ein Herd, oder ein Toaster mit 230 Volt Gleichspannung betreiben, dazu braucht man dann aber 19 Akkus a)12 Volt, in Reihe geschaltet. Einige Geräte kann man auch hinter dem Netzteil mit 12 Volt Gleichspannung direkt betreiben, das erfordert aber ein Umbau, oder ebend mit einem Wechselrichter mit entsprechender Leistung zum Eingang des Netzteiles.

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geht nur in der theorie,denn wenn du einen großverbraucher wie waschmaschine oder ähnlich betreiben willst brauchst mehr ampere und dafür reicht der kabelquerschnitt nicht aus.dazu kommt der spannungsabfall bei langen wegen.eine pv anlage erzeugt auch mehr wie 12 volt außer du gibst dich mit so kinderkram zufrieden,da kommt auch keine leistung raus.