Niveau an Gymnasien sinkt...

9 Antworten

Ich spreche jetzt als Gymnasiastin und stimme dir zu, dass das Niveau an Gymnasien sinkt, dass liegt vor allem daran, dass Eltern ihre Schüler trotz einer anderen Empfehlung auf ein Gymnasium schicken und die Kinder schnell merken, dass sie mit dem Stoff nicht mitkommen und irgendwann einfach "keinen Bock" mehr haben und somit alle anderen Schüler und den Unterricht runterziehen. Da kann man denke ich nichts dran ändern, da es die Entscheidung der Eltern ist, wo sie ihre Kinder zur Schule schicken wollen. Meiner Meinung nach können Lehrer diesen Schülern aber helfen, wenn ihnen früh genug auffällt, dass es diesen Schülern schwer fällt. Da würde wahrscheinlich Empfehlungsgespräche helfen oder einfach kleine Zusatzaufgaben, in denen das Thema nochmal erklärt wird, auf einem etwas niedrigerem Niveau, dass es verständlicher wird. :-) Es ist aber einfach auch so, dass man an Gymnasien einfach die Theorie lernt und vieles handwerkliche gar nicht übt. So haben es Gymnasiasten schwer. Zusätzlich kommt dann an vielen Schulen noch das Prinzip mit nur 12 Jahren Schule dazu, was viele Schüler, mich mit eingenommen, SEHR unter Druck setzt. Und daran Schuld sind leider Gottes unsere Politiker.


Das stimmt und hat unter anderem den Grund, dass heutzutage ein viel größerer Prozentsatz aller Schühler aufs Gymnasium geht. Die können ja gar nicht alle so gut sein, müssen dann aber im Unterricht mitgeschleppt werden und senken das Niveau. Das überhaupt so viele Schüler aufs Gymansium gehen liegt daran, dass die allgemeine Meinung ist, dass man ohne Abitur keine Chance hat. Gerade dadruch, dass heute die meisten Abitur machen, wollen Eltern ihr Kind unbedingt auf ein Gymnasium schicken, auch wenn es dafür vielleicht nicht geeignet ist.

Im Gymnasium werden diese Kinder dann auch durchgeschleppt weil es einige sind. Die Lehrer passen sich an den Durchschnitt an und der sinkt eben. Außerdem wollen Lehrer natürlich auch Stress mit den Eltern vermeiden, die es sicher nicht gerne hören würden, dass ihr Kind nicht gut genug fürs Gymnasium ist.

Du kannst allgemein einfach ein guter Lehrer sein. Bei wirklich guten Lehrern lernen alle mehr, sowohl die guten als auch die schlechteren. Dazu kann ich dir aber nicht viele Tipps geben, du hast schließlich Lehramt studiert. Ansonsten wenn du siehst, dass ein Schüler sich auf dem Gymnasium quält erst recht schon in den niedrigen Klassen und dass in mehreren Fällen der Fall ist, scheu dich nicht davor den Eltern klar zu machen, dass es nicht geht. Das mag schwierig sein, aber nur so kannst du dem Kind helfen und das Niveau der Klasse erhöhen

Das Ganze ist eher ein Problem des deutschen Bildungssystems, das nach wie vor stur an Ausleseverfahren festhält, obwohl weltweit andere Modelle weitaus erfolgreicher sind.

Die gymnasiale Arroganz mit einer überaus starken Lobby verhindert entsprechende Veränderungen seit vielen Jahren und sorgt dafür, dass man weiterhin Kinder im Alter von 10 Jahren in lebensentscheidende Ausleseverfahren drängt. Und das angesichts zahlreicher Untersuchungen, die eindrucksvoll belegen, dass diese frühe Selektion in keiner Weise Sinn macht.

Erfreulicherweise setzen sich immer mehr Eltern zur Wehr und bemühen sich darum, ihren Kindern Bildungschancen zu eröffnen, die ihnen ansonsten verwehrt bleiben.

Und was das Niveau in der "guten alten Zeit" betrifft:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-76551025.html

Und ja: Ich habe Lehrerfahrung am Gymnasium :).

Hallo

Manche Schüler auf dem Gymnasium verhalten sich sehr asozial, ich unterrichte dort gar nicht mehr gerne.

Ich bin Schülerin einer 11. Klasse und kann dir da aus meinen Erfahrungen nur zustimmen. Bis zur 10. Klasse habe ich eine Realschule besucht. Fast alle aus meiner damaligen Klasse haben den erweiterten Realschulabschluss (also die Quali für die Oberstufe) geschafft. Eigentlich haben sich alle sehr gut auf Klassenarbeiten, die Abschlussprüfungen in der 10. Klasse usw. vorbereitet. Jeder hatte das Ziel einen möglichst guten Realschulabschluss zu schaffen, um danach in die Oberstufe zu gehen oder eine Ausbildung zu beginnen. Wir hatten eine sehr gute Klassengemenschaft und ich bin gerne zur Schule gegangen.

Ich habe mich nach der Realschule zunächst für eine Lehre zur Verkäuferin entschieden.

Nach der Ausbildung bin ich dann aufs Gymnasium. Jetzt komme ich nach den Sommerferien in die 12. Klasse der gymnasialen Oberstufe. Im gegensatz zur Realschule beteiligt sich kaum einer am Unterricht und wir haben häufig einen 4er Notendurchschnitt bei den Klassenarbeit. Obwohl ich einer Klasse mit fast erwachsenen bin, wurde ich das gesamte Schuljahr von meinen Mitschülern gemobbt. (Grund meine Noten).

Daher kann ich verstehen, dass einige Lehrer lieber an Haupt oder Realschulen unterrichten.


Gugu77  21.07.2014, 23:43

Die meisten Lehrer unterrichten lieber an Gymnasien als an Hauptschulen, da sie dort nicht so häufig auf soziale Probleme treffen...

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Ich würde nicht sagen,dass es nur an Gymnasien der Fall ist. Kann aber schon sein,dass man eine Entwicklung an HS als positiv empfindet,wenn man gelegentliche Hochs nach länger Tiefphasen bemerkt. Aber dass das Niveau im Schnitt sinkt,ist bei weitem kein Wunder mehr. Diverse Trends entwickeln sich gleichzeitig negativ. Steigende Konfrontation mit Erotik,sinkendes Ansehen des "Strebers" und steigendes des "Yolokids",die Sprache wird immer schlimmer,Kontakt mit dem Internet steigt. Die konsequenten Eltern,die die Beziehung noch ernst nehmen,stattdessen wird dem 6-Jährigen ein iPhone und ein Stapel Ego-Shooter gekauft,um Ruhe zu haben,denn der Stress der Arbeitnehmer steigt ebenfalls. Es gibt noch diverse andere Einflüsse. Die Erziehung obliegt nicht den Lehrern,und wenn man versucht,das zu ändern,bekommt man meist Ärger. Dafür kannst du es bei eigenen Kindern selbst entscheiden. Ich stimme dir aber absolut zu.