Nickel löst sich nicht in Schwefelsäure auf!?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Das liegt daran, dass Nickel auch in oxidierenden Säuren passiviert wird. Es entsteht also eine schützende Oxidschicht, welche das Metall vor der Säure schützen.

Ich würde dir jedoch ans Herz legen, mit wenig Laborerfahrung bzw. im Heimlabor auf die Arbeit mit Nickelsalzen zu verzichten. Nickel ist nicht wirklich akut toxisch, es ist jedoch erwiesener Maßen karzinogen, mutagen und teratogen. Heißt: Es macht Krebs, das Erbgut kaputt und unfruchtbar. Und dies gilt auch für deine Oxalatverbindung.

Gerade bei einem Farbstoff würde mir dies zu denken geben. Es gibt auch ungefährliche grüne Farbstoffe.


FreakySmiley 
Beitragsersteller
 25.04.2016, 23:06

Hi, danke für die Antwort. :) 

Ich weiß das die Stoffe karzinogen sind etc. Trotzdem wundert es mich das ich das Metall nicht auflösen kann obwohl alle anderen Leute die ich über Google gefunden habe damit scheinbar kein Problem haben... 

Was wäre denn ein guter Ersatzfarbstoff den ich selbst herstellen kann? Chrom? (Wasserlöslichkeit ist nicht notwendig) 

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musicmaker201  25.04.2016, 23:12
@FreakySmiley

Chrom ist auch nicht besser. Bleib am besten von diesem karzinogenen Sachen weg. Damit tust du dir selbst einen Gefallen.

Spontan fällt mir nichts ein, was du einfach herstellen könntest. Du könntest aber versuchen Chlorophyll aus Pflanzen zu extrahieren.

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FreakySmiley 
Beitragsersteller
 25.04.2016, 23:27
@musicmaker201

Chlorophyll habe ich schon ausprobiert. Ist beim Versuch ein Pulver draus zu machen braun geworden. 

Ich will ja nicht wirklich irgendwas damit malen oder färben. Ich will nur eine Sammlung von Metallen in allen möglichen Farben als Pulver in Glasgefäßen sammeln... 

Mit dem Nickel käme ich auch nur wage in Kontakt wenn ich es nach dem trocknen ins Glas umfülle. Vorher ist es nur in Lösung oder so. 

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musicmaker201  25.04.2016, 23:32
@FreakySmiley

Gut, wenn du damit nichts färben möchtest ist das ganze ein wenig unkritischer. Denk aber dran, dass du passende Handschuhe trägst und den Kontakt auch mit der Lösung vermeidest.

Für Grün käme sonst als weniger gefährliche Verbindung Kupferacetat (Grünspan) oder Kupferchlorid in Frage.

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FreakySmiley 
Beitragsersteller
 25.04.2016, 23:40
@musicmaker201

Hm. Mein Kupferacetat ist blau. 

Kupferchlorid... Hm. Mal gucken. Ich mache mittlerweile ungern was mit HCL (37%) nachdem viele Metallgegenstände korrodiert sind.  :D

Ach und ich weiß immernoch nicht warum sich das nicht weiter auflöst. Immerhin ist sie ja schon ein bisschen grünlich geworden, die Lösung. 

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FreakySmiley 
Beitragsersteller
 25.04.2016, 23:48
@FreakySmiley

Die Bilder und Texte in Wikipedia sprechen davon das Kupferchlorid blau oder Braun ist.

:(

Btw, ich meinte "ganz ganz leicht grün geworden"... I'm oberen Kommentar. Jetzt tut sich aber nichts mehr. 

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musicmaker201  25.04.2016, 23:52
@FreakySmiley

Kupferacetat ist ehr ein türkis-grün. Kupferchlorid auch, teilweise aber auch rein grün.

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FreakySmiley 
Beitragsersteller
 26.04.2016, 00:05
@musicmaker201

Ich wollte die schön grüne  Farbe von Nickeloxalat haben... 

Hm. Wenn sich das einfach nicht auflösen will muss ich wohl was mit der Chromoxid Paste machen die ich zum schärfen von Messern brauchte. Aber die wollte ich für eine andere Farbe aufsparen. Blödes Nickel. Was soll den das?! :D

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FreakySmiley 
Beitragsersteller
 26.04.2016, 00:08
@musicmaker201

Was machen denn die anderen anders wenn sie schreiben das sich Nickel in verdünnter Schwefelsäure auflöst?? Ich verstehe es nicht! Arg! :(

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musicmaker201  26.04.2016, 15:21
@FreakySmiley

Eventuell andere Temperatur/ andere Beschaffenheit des Metalls (Pulver, Blech, Granalien, Späne, ...).
Deine Münze mag zwar 99% Nickel enthalten, müssen sich deswegen aber nicht wie Nickel verhalten. Edelstahl besteht auch zum Großteil aus Eisen, verhält sich aber nicht wie dieses.

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FreakySmiley 
Beitragsersteller
 26.04.2016, 16:03
@musicmaker201

Hm... Jetzt funktioniert es. Ich heize die Säure in einem improvisierten Ofen aus Dosen mit einer Lötlampe. :D

Warum das jetzt plötzlich funktioniert kann ich nicht sagen...

Chemie ist wohl manchmal sehr merkwürdig. 

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FreakySmiley 
Beitragsersteller
 26.04.2016, 19:15
@musicmaker201

OK,  ich habe aufgegeben und die restlichen Stücke in Salzsäure geworfen. 

Kennst du eine gute Möglichkeit das Salz auszukristallisieren? Einfrieren ist nicht so toll, da bleibt zu viel übrig und verdunsten dauert bei 400ml Schwefelsäure ewig, wenn überhaupt. 

:(

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Entweder viel Geduld und Hitze. Oder nimm' verdünnte Salpetersäure statt der Schwefelsäure.

Ist Nickeloxalat weniger gefährlich? In Wasser ist es zu wenig löslich, um als Farbstoff zu taugen.


FreakySmiley 
Beitragsersteller
 25.04.2016, 22:39

Hey, danke für die Antwort. :) 

Wie oben in den Kommentaren schon geschrieben bringt es aus irgendwelchen Gründen nichts die Schwefelsäure zu erhitzen... 

Ich habe keine Salpetersäure. Müsste ich mir erst kaufen. Habe auch nicht viel Verwendung dafür. Geht das damit DEFINITIV besser? 

Nickeloxalat ist weniger Carcinogen. ;) 

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TomRichter  28.04.2016, 22:45
@FreakySmiley

> Geht das damit DEFINITIV besser?

Die Leute, die Lehrbücher zur anorganischen Chemie verfassen, sagen ja. Aber ich weiß nicht, was in Deinem Heimlabor alles schief läuft, denn auch heiße verdünnte Schwefelsäure sollte, wenn auch langsamer, das Ni angreifen.

Zur Frage des Ausfällens: Mit NaOH neutralisieren, dann Oxalsäure zugeben. Ni-Oxalat ist schwerlöslich und fällt aus.

Nach Deinen Schilderungen würde ich aber empfehlen, erst ein bisschen was über Arbeitstechniken zu lernen und danach zu experimentieren. Kein Chemiestudent käme im Anfängerpraktikum auf die Idee, konz. Salz- oder Schwefelsäure bis zum Sieden zu erhitzen, ohne vernünftigen Grund und vernünftigen Abzug.

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Erhitzen und rühren. Oder du nimmst stattdessen Salpetersäure, um dein Nickelsalz herzustellen.


FreakySmiley 
Beitragsersteller
 25.04.2016, 21:55

Danke für die Antwort. Funktioniert nicht wirklich. Geht das nicht auch irgendwie ohne erhitzen?

Ich habe das mal versucht und dabei die Schwefelsäure fast zum Kochen gebracht, mein ~120° Thermometer zerstört und das Glas war so heiß das es Papiertücher verkohlte. *Da hat sich nichts aufgelöst!!* Nur die wenigen, zu erwartenden Blasen am Metall die durch die Temperatur vom Metall entstehen. 

Nebenbei versuche ich Eisen in Schwefelsäure aufzulösen und das geht genauso bescheiden... 

Was den los hier?! O_o

(Die Schwefelsäure ist völlig in Ordnung.) 

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DieterSchade  25.04.2016, 22:00
@FreakySmiley

Du hast auch wirklich Schwefelsäure?, oder hast du Schweflige Säure? 

Koch dir mal einen starken Grünen Tee und lege dein Eisen und dein Nickel da hinein. Eigentlich müssten beide nach spätestens einer Woche die entsprechenden farbigen Komplexe mit Gallsäure gebildet haben. 

P.S. Alle Nickelsalze sind giftig. 

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FreakySmiley 
Beitragsersteller
 25.04.2016, 22:32
@DieterSchade

Ja. Ich schrieb doch das sie völlig in Ordnung ist. 

Hm. I'm grünen Tee sind mir zu viele Verunreinigungen. 

PS: Ich weiß. Ich will ja kein Salz haben am Ende. Aber ich brauche erstmal eins. 

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DieterSchade  26.04.2016, 01:35
@FreakySmiley

Wenn du nur ein grünes ungiftiges Salz haben willst, dann löse doch einfach Eisen in deiner Schwefelsäure.

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FreakySmiley 
Beitragsersteller
 26.04.2016, 05:14
@DieterSchade

Tue ich gerade. Aber um gelb zu bekommen. (Eisenoxalat) Wüsste nicht das Eisensulfat grün wäre. 

Doch selbst das löst sich nicht gut. 

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DieterSchade  26.04.2016, 11:46
@FreakySmiley

Benutzt du vielleicht zu kleine Mengen Lösungsmittel? Oder hast du zu große Mengen Rost auf deinem Eisen? Versuche es mal mit Basteldraht aus Eisen. Eisensulfat ist übrigens (schwach) grün, kann man bei Wikipedia nachlesen. Und viele Kupferverbindungen sind grün, kann man aus Cent-Stücken herstellen.

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DieterSchade  26.04.2016, 21:30
@FreakySmiley

Das gebildete Sulfat muss sich ja auch in der Schwefelsäure lösen, d.h. die Schwefelsäure ist gleichzeitig Edukt und Lösungsmittel.

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FreakySmiley 
Beitragsersteller
 26.04.2016, 22:34

Achso. Ich weiß leider nicht wie viel Schwefelsäure ich brauche um 8g Nickel in Lösung zu bringen.

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DieterSchade  26.04.2016, 22:36
@FreakySmiley

Du brauchst vor allem Wasser. Auch deshalb sollte die Schwefelsäure nicht zu konzentriert sein.

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FreakySmiley 
Beitragsersteller
 26.04.2016, 23:18

Achso... Hm. Welche Konzentration wäre denn optimal?

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Versuch die Reaktion doch einfach galvanisch zu unterstützen- das Ni käme  an den Pluspol einer Batterie und für den Minuspol nimm eine Kohleelektrode - lass die Elektroden dann in die verdünnte Schwefelsäure (<25%) hängen.


FreakySmiley 
Beitragsersteller
 25.04.2016, 23:23

Hi danke. 

Ja wäre eine Möglichkeit gewesen. Habe ich auch schon mit Kupfer gemacht. Aber ich habe die Münze leider schon zerkleinert in der Hoffnung es würde etwas ändern... 

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Die Münze ist mit einer passivierenden Schicht aus Nickel(II)-oxid bedeckt und das bekommt man auch mit konz. Säuren nur schlecht aufgeschlossen. Die Wikipedia schlägt heiße Salpetersäure als Lösungsmittel vor, wovon ich bei wenig Laborerfahrung und fehlenden Chemiekenntnissen aber vielleicht eher Abstand nehmen würde. Am ehesten würde sich vielleicht noch eine Oxidationsschmelze eignen.  

 


FreakySmiley 
Beitragsersteller
 25.04.2016, 22:50

Hi, danke für die Antwort. 

Ich habe die Münze mit einer Säge zerkleinert und auch die Späne hineingegeben...

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user21011982  26.04.2016, 09:40
@FreakySmiley

Auch Nickel löst sich in Schwefelsäure nur schwer...

Was steht Dir an Reagenzien und Gerätschaften denn überhaupt zur Verfügung?

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FreakySmiley 
Beitragsersteller
 26.04.2016, 12:33
@user21011982

Wenig. Nur das was man per Amazon kaufen kann. 

Sonst habe ich eigentlich nur Becher und Reagenzgläser. 

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user21011982  26.04.2016, 18:22
@FreakySmiley

Also, erst mal muss ich mich korrigieren. Nickel selbst löst sich in Schwefelsäure problemlos. Das sich bildende Sulfat ist aber in seiner Löslichkeit begrenzt. Deswegen stoppt der Lösevorgang irgendwann. 

Wenn Du die Münze von der Oxidschicht befreist, sollte sie sich gut in Salzsäure lösen lassen. Wenn nicht, ist es definitiv kein Nickel. 

Oxidationsschmelze....Manchmal muss ich mich wirklich über mich selbt wundern. Entferne die Oxidschicht mechanisch und alles ist gut. ;)

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FreakySmiley 
Beitragsersteller
 26.04.2016, 19:13
@user21011982

... Löslichkeit begrenzt... 

Ein bisschen habe ich das auch schon erwartet. Muss ich etwa mehrere Liter Schwefelsäure benutzen um das vollständig aufzulösen? 

Salzsäure, ja. Nachdem ich nochmal gegoogelt und Wikipedia studiert habe fand ich das Nickelchlorid doch besser ist. Also habe ich es in 37% Salzsäure geworfen und gekocht. Das war ein Fehler. Dämpfe überall. Egal, war draußen. XD 

Jetzt löst sich das hier ganz einfach in meinem Zimmer auf einer Halogen-schreibtischlampe im Becherglas auf, das direkt auf der Lampe steht. Wird warm und die Dämpfe blockiere ich mit Frischhaltefolie und einem Gummiband, was nicht perfekt ist, aber ich rieche bis jetzt nichts. Scheint auch viel löslicher in Salzsäure zu sein. 

Ich wünschte ich hätte ein richtiges labor... Manno. 

BTW... Wie kann ich das Salz am besten auskristallisieren lassen? Verdunsten dauert ja ewig und kochen geht erstmal nicht mehr. Gibt es da eventuell sogar die Möglichkeit das sich das irgendwie absetzt? Ich habe jetzt 400ml Schwefelsäure mit Nickelsulfat, von dem sich durch das plötzlich funktionierende kochen sogar schon was abgesetzt hat. 

Durch einfrieren bekomme ich ja nicht alles abgesetzt. Hm

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user21011982  26.04.2016, 21:21
@FreakySmiley

Es wird Dir leider nichts anderes übrig bleiben als die Säure abzudampfen. Das dauert natürlich seine Zeit. 

PS: Ein bisschen mehr Vorsicht wäre ganz empfehlenswert. ;)

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