Neutral- und Schutzleiter in folgendem Fall zusammenschalten?

8 Antworten

Also wenn ich das richtig sehe, dann hast du an deinem mobilen Sicherungskasten einen Schukostecker. Da einen LS hinter machen ist quasi witzlos. es sei denn es ist was für Steuerkreise mit maximal 6 Ampere oder so.

WENN du unbedingt einen dahinter machen willst, nimm einen zweipoligen KEINEN 1+N sondern einen 2p!

Dass bei einem Fehler der FI im Haus auslöst, lässt sich leider nur auf zwei Wegen verhindern

Im haus einen auslöseverzögtern RCD verbauen (selektiv) der würde einige Millisekunden brauchen, bis er auslöst. d.h. der in deinem mobilen Verteiler löst wenn zu erst aus.

eine Steckdose für deinen mobilen Verteiler verwenden, die nicht über RCD abgesichert ist.

Alles andere ist nicht nur nicht zielführend, sondern auch lebensgefährlich!

Noch ein kleiner tipp: Denk einfach mal drüber nach, eure Bude mit mehreren RCD aufzuteilen, so dass im Falle eines (aus)falles eben nicht alles dunkel wird.

lg, Anna

Normgerecht ist das nicht. Soll es fachgerecht sein, schätze ich, muss der RCD im Haus selektiv sein. Da dieser dann etwas Träger ist würde er nicht zusammen mit dem zweiten mobilen RCD auslösen.

Ich denke, der Personenschutz ist mit deiner Idee sehr gefährdet. Der PE ist ja letztendlich geredet. Deine Schaltung ist also eine Parallelschaltung. Unter ungünstigen Bedingungen könnten sich die Ströme durch den PE und die Erde auf beide RCDs aufteilen.

Beispiel Fehlerfall am Ausgang des zweiten RCD: Mensch kommt an Phase, Fehlerstrom 50 mA: Ein Teil des Stromes (z. B. 25 mA) fließt am zweiten RCD vorbei. Ein anderer Teil des Stromes (z. B. 25 mA) fließt durch die Erde am ersten RCD vorbei.

Je nachdem, was du für RCDs hast, müssen diese Spätestens bei 30 mA auslösen. Du läufst Gefahr, dass unter Umständen keiner der RCDs im Fehlerfall auslöst, da der nötige Differenzstrom nicht erreicht wird, aufgrund der Parallelschaltung. Währenddessen hängst du munter an 50 mA, kannst ggf. aufgrund der Muskelverkrampfung nicht loslassen und bist nach wenigen Sekunden womöglich sogar tot.

Deswegen ist deine Idee auch nicht normgerecht.

Und dein Problem, dass nicht beide RCDs gleichzeitig auslösen ist auch nicht gelöst. Denn ist der Fehlerstrom hoch genug und die Erde gut leitend, fließt ein Teil vom Strom ja auch am ersten RCD vorbei.

Wenn du keinen selektiven RCD hast oder auch nicht einbauen willst, dann trenne das Netz für den mobilen Stromkasten doch per Trafo. Musst aber dann immer dafür sorgen, dass dir sekundärseite vom Trafo gut geerdet ist, sonst löst der RCD wieder nicht aus, weil die Erde zu hochohmig ist.


ProfDrDrStrom  19.04.2022, 21:47
Notmgerecht ist das nicht. Soll es fachgerecht sein…

Das Ding kann niemals fachgerecht sein.

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Callidus89  19.04.2022, 22:26
@ProfDrDrStrom

Das das, was der Fragesteller da vor hat alles andere als fachgerecht (und daher auch nicht der Norm entsprechend ist), dürfte deutlich geworden sein.

Eine fachgerechte Lösung für zwei in Reihe geschaltete RCDs, bei der nicht beide gleichzeitig auslösen, dürfte aber doch sicher existieren.

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ProfDrDrStrom  19.04.2022, 22:49
@Callidus89

Fachgerecht bezogen auf eine Reihenschaltung von RCDs, das ist sicherlich lösbar.

Allerdings bezogen auf die Zeichnung seiner Selbstmordapparatur ist nichts fachgerecht machbar.

Das beginnt schon mit der Niederohmigkeit des Schutzleiters und deren Nachweis.

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fubar1871  19.04.2022, 18:56
Beispiel Fehlerfall am Ausgang des zweiten RCD: Mensch kommt an Phase, Fehlerstrom 50 mA: Ein Teil des Stromes (z. B. 25 mA) fließt am zweiten RCD vorbei. Ein anderer Teil des Stromes (z. B. 25 mA) fließt durch die Erde am ersten RCD vorbei.

Wie soll des bei ner Reihenschaltung funktioniern?

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Callidus89  19.04.2022, 19:48
@fubar1871

Wo sprach ich von einer Reihenschaltung?

Was L und N angeht sind die RCDs in Reihe geschaltet. Beim gefragten Aufbau ist der PE aber der entscheidende Leiter.

Nochmal: Es besteht die Möglichkeit beim Aufbau des Fragestellers, dass bei einem Fehlerfall ein Teil des Fehlerstromes über den PE am zweiten RCD fließt und der andere Teil über den PE des ersten RCD, da beide PEs über die Erde verbunden sein können. Man hat sich sozusagen zwei parallele PEs geschaffen.

Im ungünstigen Fall löst dann keiner der beiden RCDs aus, obwohl ein potenziell tödlicher Fehlerstromes fließt, da die Teilströme unterhalb der Empfindlichkeit der RCDs liegen könnten.

Eine Zeichnung würde es leichter erklären. Vielleicht kann mir ja jemand schreiben, wie ich hier in nem Kommentar ein Bild einfügen kann.

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ProfDrDrStrom  19.04.2022, 21:50
@Callidus89
Im ungünstigen Fall löst dann keiner der beiden RCDs aus, obwohl ein potenziell tödlicher Fehlerstromes fließt, da die Teilströme unterhalb der Empfindlichkeit der RCDs liegen könnten.

Da ein selektiver RCD nicht verbaut werden soll, müsste der nachgeschaltete entsprechend empfindlicher sein, ein 10mA könnte eine Möglichkeit sein.

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Wozu brauchst du einen Sicherungskasten mit Schukostecker dran?

Abgesehen davon, dass die Umsetzung mit Material für Festinstallation relativ schwierig ist:

  1. Der LSS sitzt - Je nachdem, wie rum der Stecker steckt, mal auf dem L, mal auf dem N. Bräuchtest daher ein zweipoliges Exemplar.
  2. Der LSS ist 100% unnütz - Die Steckdose, die das ganze versorgt, ist mit nicht mehr als 16A abgesichert. Alles auf mind. 16A auslegen genügt.
  3. Ein FI, der für Hausinstallation gedacht ist, hilft dir recht wenig, wenn das ganze an einer genullten Steckdose betrieben wird und dort der PEN wegbricht. Fässt du ans Gehäuse, schaltet dein FI in dem Fall nicht aus, da der FI keinen Fehlerstrom sieht. Du brauchst daher einen FI, der auch bei Wegfall der Spannung abschaltet.

Kaufe dir einfach einen FI-Stecker. Der hat dein Vorhaben schon fix und fertig und in relativ transportabler Form implementiert :)

Oder verzichte einfach komplett darauf, da du ja bereits FI-geschützte Steckdosen hast.

So ein mobiler Sicherungskasten lohnt sich nur, um eine große Menge Strom aus einer CEE ("Starkstrom") zu verteilen. Nennt man Baustromverteiler :).

Woher ich das weiß:Hobby

Im Prinzip bastelst du dir damit eine zweite Nullungsverbindung aus einem quasi-PEN.

Sofern der Stecker von dem Ding aber nicht verpolungssicher ausgeführt ist geht von dem Spaß Lebensgefahr aus.

Für dein Vorhaben gibt es nur einen Begriff:

Lebensgefährlich

Da Normen dich nicht interessieren, fange ich erst gar nicht damit an.

Wenn du das „Ding“ baust und jemand zu schaden kommt, wird das sicherlich zu einer Gerichtsverhandlung kommen und dein Gegenüber ist ein Staatsanwalt.