Neuroforminale rezessive Verengung aber keine Neuroformanenstenose?
Hallo, kurze Verständisfrage. Wie kann es Zitat: „Konstante neuroforminale und rezessale Engen auf Höhe LWK 5/SWK1 beidseits“ geben, aber gleichzeitig „keine Neuroforminalstenose oder Spinalkanalstenose“? Das schließt sich doch aus?
Hintergrund: Patientin war im Juni aufgrund des tauben rechten Beines, Ameisenlaufengefühl rechts Bein, unaushaltbare schmerzen, Toilettenprobleme, beim MRT, laut Radiologiearzt keine Auffälligkeit, glücklicherweise schaute der Chefarzt nochmal drauf und erkannte das Problem, dass 95% der Nerven eingeklemmt waren und leitete sofort die OP ein. Ebenfalls LWS5/S1. Nach der OP dann noch die Mitteilung, dass er so etwas noch nie vorher gesehen hatte und nicht nur eine extreme Verengung da war, sondern auch noch Krampfadern darauf gebildet waren. Nach der OP wurde wenige Tage und noch etwa einen Monat später noch einmal kontrolliert, alles in Ordnung. Das Taubheitsgefühl am Schienbein ist allerdings nie wirklich verschwunden, nur die starken Schmerzen. Nun rund 3 Monate später erneute Einweisung, starke Schmerzen, Taubheitsgefühl, Ameisenlaufen, diesmal hinzu kommen starke Rückenschmerzen. MRT schreibt dann obiges Ergebnis + n paar zusätzlichen Kram. Durch ihre vorherige OP allerdings wissen wir natürlich, dass das nicht in Ordnung sein kann da wirklich zu 99% gleiches Problem und der Rücken jetzt auch noch hinzukommt. Diese Verengung im LWS5/S1 ist nun anscheinend erneut da, vorher wurde bereits das drückende Gewebe entfernt, wie oft kann sowas denn wiederkommen? Und kann man das nicht ein für alle mal rund herum entfernen ohne dass das Risiko da ist dass irgendwas wieder nachdrückt? Und macht dieser Satz Sinn? „Konstante neuroforminale und rezessale Engen auf Höhe LWK 5/SWK1 beidseits“ aber gleichzeitig keine Stenosen?
1 Antwort
Und macht dieser Satz Sinn? Konstante neuroforminale und rezessale Engen auf Höhe LWK 5/SWK1 beidseits“ aber gleichzeitig keine Stenosen?
Selbstverständlich macht der Satz Sinn. Nur weil keine Spinalkanalstenose vorliegt, kann trotzdem eine Einengung von Neuroforamen oder Recessus vorliegen - oder um es andersherum zu sagen: nur weil Neuroforamen eingeengt ist, heißt das nicht automatisch, dass auch eine Spinalkanalstenose vorliegen muss.
Das sind voneinander völlig unabhängige und unterschiedliche Angelegenheiten.
Um Dir die Begrifflichkeit etwas zu erläutern:
Recessusstenose
Bei einer Rezessusstenose ist die Hirnhaut am Rückenmark eingeengt.
Die Hirnhaut umgibt das Rückenmark und das Gehirn. Das Rückenmark leitet Informationen vom Gehirn in den Körper und zurück. Um das Rückenmark herum liegt die Hirnhaut wie ein Schlauch. Die Hirnhaut ist aber nicht rund, sondern eher dreieckig. Sie hat rechts und links kleine Ausstülpungen. Diese Ausstülpungen nennt man Rezessus. In diesem Bereich liegen die Rückenmarks-Nerven. Die Rückenmarks-Nerven übermitteln Informationen zwischen dem Rückenmark und dem Körper.
Wenn eine seitliche Ausstülpung der Hirnhaut eingeengt ist, dann nennt man das Rezessusstenose. Durch die Einengung können die Rückenmarks-Nerven geschädigt werden. Das kann zum Beispiel zu Schmerzen, Gefühls-Störungen oder einer Muskel-Schwäche führen.
Neuroforamenstenose
Ein Neuroforamen ist eine Öffnung, durch die ein Rückenmarksnerv zieht. Wenn diese Öffnung eingeengt ist, dann besteht eine Neuroforamenstenose.
Die Rückenmarksnerven übermitteln Informationen zwischen dem Rückenmark und dem Körper. Sie treten rechts und links an der Wirbelsäule durch Öffnungen zwischen den Wirbeln. Wenn so eine Öffnung zwischen 2 Wirbeln eingeengt ist, dann nennt man das Neuroforamenstenose. Die Einengung kann dazu führen, dass die Rückenmarksnerven gereizt oder geschädigt werden.
Spinalkanalstenose
Eine Spinalkanalstenose ist eine Engstelle im Wirbelkanal. Das ist ein Kanal in der Wirbelsäule. Der Kanal wird von den einzelnen Wirbeln gebildet. Im Wirbelkanal liegt das Rückenmark.
Bei einer Spinalkanalstenose ist der Wirbelkanal eingeengt. Eine Engstelle im Wirbelkanal kann verschiedene Ursachen haben. Sie kann zum Beispiel durch Verschleiß-Erscheinungen, nach Unfällen, durch Entzündungen oder durch Geschwulsterkrankungen entstehen. Durch die Einengung können das Rückenmark oder die Rückenmarksnerven zusammengedrückt werden. Das wiederum kann das Nervengewebe schädigen und zu Schmerzen, Taubheitsgefühl oder Muskelschwäche führen.
Diese Verengung im LWS5/S1 ist nun anscheinend erneut da, vorher wurde bereits das drückende Gewebe entfernt, wie oft kann sowas denn wiederkommen?
Das kann man nicht beantworten. Oftmals macht eine Operation im Bereich der Wirbelsäule den Patienten nicht glücklicher.
Ja eben, es steht aber drin keine neuen… (hab deshalb Stenosen Plural geschrieben)…Keine neue Neuroforamenstenose und gleichzeitig aber, dass eine neuroforminale Enge vorhanden ist. Da die Enge vorhanden ist, gibt es ja anscheinend doch eine Neuroforamenstenose?
Das bezieht sich auf einen Vorbefund. Wenn sich aus dem Vorbefund keine Änderungen ergeben, wird im Befund "keine neue..." beschrieben. Das heißt, bis auf die wohl schon bekannte neuroforaminale Enge, ist keine weitere, neue Stenose festzustellen.
„Wenn diese Öffnung eingeengt ist, dann besteht eine Neuroforamenstenose.“
Ja eben, es steht aber drin keine neuen… (hab deshalb Stenosen Plural geschrieben)…Keine neue Neuroforamenstenose und gleichzeitig aber, dass eine neuroforminale Enge vorhanden ist. Da die Enge vorhanden ist, gibt es ja anscheinend doch eine Neuroforamenstenose?
Hier komplett:
1.
Konstante aktivierte ISG-Arthrose rechts betont beidseits kaudal.
2.
Kein neuer Bandscheibenprolaps. In der
Myelographie regelrechte Darstellung des
Spinalkanales.
Keine neue Spinalkanalstenose oder Neuroforamenstenose. Konstante
neuroforaminale und rezessale Engen auf Höhe LWK 5/SWK 1 beidseits.
3.
Komplett rückläufige Flüssigkeitskollektion in den subkutanen Weichteilen auf Höhe
LWK 5/SWK 1 postoperativ
ich bin ja schon froh dass der Radiologe diesmal wenigstens ne Enge gesehen hat, der letzte war ja n totaler Reinfall. Das MRT was die OP veranlasste war komplett unauffällig angeblich, der erste Arzt der draufguckte sagte auch hm ich seh nur eine Stelle die sieht komisch aus aber ich würde nicht sagen dass es was schlimmes ist ich lasse zur Sicherheit den Chef drübergucken, Chef kommt und Zack ging’s los. Zu 95% eingeengt.