Netiquette, Wie sollte man sich im Internet verhalten?

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Absolut! Hier sind einige der wichtigsten Netiquette-Regeln:

Grundregeln der Netiquette:

  • Respekt: Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest. Auch wenn man sich online nicht direkt sieht, sind alle Interaktionen zwischen Menschen.
  • Höflichkeit: Ein freundlicher Ton und das Verwenden von "bitte" und "danke" können Wunder wirken.
  • Klarheit: Achte auf eine klare und verständliche Sprache, um Missverständnisse zu vermeiden.
  • Ehrlichkeit: Sei ehrlich zu deinen Gesprächspartnern.
  • Offenheit: Sei offen für andere Meinungen, auch wenn du ihnen nicht zustimmst.

Weitere wichtige Aspekte:

  • Privatsphäre: Respektiere die Privatsphäre anderer. Teile keine persönlichen Informationen ohne deren Zustimmung.
  • Trolle und Hassreden: Meide es, andere zu beleidigen oder zu bedrohen. Ignoriere Trolle am besten und melde sie gegebenenfalls.
  • Fake News: Überprüfe Informationen, bevor du sie weiter verbreitest.
  • Copyright: Respektiere das Urheberrecht anderer. Teile keine Inhalte ohne Erlaubnis des Rechteinhabers.
Woher ich das weiß:Recherche

Die Original-Netiquette von Joachim Astel findest Du z.B. an diesen Stellen:[1], [2], [3]. Hier ist der Wortlaut:

Newsgroups: de.newusers,de.newusers.questions

Archive-name: de-newusers/netiquette

Posting-frequency: monthly

D I E  N E T I Q U E T T E

===========================

Dieser Artikel soll Ihnen helfen, die Sitten und Gebraeuche, die sich mit

der Zeit in den "de.*"-Newsgruppen eingebuergert haben, kennenzulernen,

und Ihnen ueber die wichtigsten Stolpersteine hinwegzuhelfen.

Es folgen einige Tips, wie man das Netz effizient und auch hoeflich zu

aller Zufriedenheit benutzen kann (und sollte):

1. Vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt!

Die meisten Leute denken in dem Augenblick, wo sie ihre Artikel und Mails

verfassen, leider nicht daran, dass die Nachrichten nicht ausschliesslich

von Computern gelesen werden, sondern auch von (anderen?) Lebewesen, in

erster Linie von Menschen.

Je nach Distribution kann Ihre Nachricht von Leuten z. B. in ganz Deutschland

und der Schweiz gelesen werden. Denken Sie stets daran und lassen Sie sich

nicht zu verbalen Ausbruechen hinreissen. Bedenken Sie: Je ausfallender und

unhoeflicher Sie sich gebaerden, desto weniger Leute sind bereit, Ihnen zu

helfen, wenn Sie einmal etwas brauchen.

Eine einfache Faustregel: Schreibe nie etwas, was Du dem Adressaten nicht

auch vor anderen Leuten ins Gesicht sagen wuerdest.

2. Erst lesen, dann denken, dann nochmal lesen, dann nochmal denken

  und dann erst posten!

Die Gefahr von Missverstaendnissen ist bei einem geschriebenen, computer-

isierten Medium besonders hoch. Vergewissern Sie sich mehrmals, dass der

Autor des Artikels, auf den Sie antworten wollen, auch das gemeint hat, was

Sie denken. Insbesondere sollten Sie darauf achten, ob nicht vielleicht

Sarkasmus oder eine aehnliche Abart des Humors :-) benutzt wurde, ohne ihn

mit dem Smiley-Symbol ":-)" zu kennzeichnen.

3. Fasse Dich kurz!

Niemand liest gerne Artikel, die mehr als 50 Zeilen lang sind. Denken Sie

daran, wenn Sie Artikel verfassen. Nebenbei: Es empfiehlt sich, die Laenge

der eigenen Zeilen unter etwa 70 Zeichen zu halten.

4. Deine Artikel sprechen fuer Dich. Sei stolz auf sie!

Die meisten Leute auf dem Netz kennen und beurteilen Sie nur ueber das,

was Sie in Artikeln oder Mails schreiben. Versuchen Sie daher, Ihre Artikel

leicht verstaendlich und moeglichst ohne Rechtschreibfehler zu verfassen.

Ein Duden neben dem Rechner mag manchem als Uebertreibung erscheinen;

in Anbetracht der Tatsache, dass viele Leser den Autor eines vor Fehlern

beinahe unleserlichen Artikels fuer einen (um es ganz deutlich zu sagen)

Vollidioten halten, ist diese Investition vielleicht nicht ganz verfehlt.

Bedenken Sie, dass ihr Anliegen nicht rueberkommt, wenn es nicht einmal

den elementaren Anforderungen an Stil, Form und Niveau genuegt.

Bedenken Sie bitte auch: Vielleicht lesen Ihre zukuenftigen Kollegen oder

Ihr zukuenftiger Chef mit. Vorurteile bilden sich leicht.

5. Nimm Dir Zeit, wenn Du einen Artikel schreibst!

Einige Leute denken, es wuerde ausreichen, einen Artikel in zwei Minuten

in den Rechner zu hacken. Besonders im Hinblick auf die vorangegangenen

Punkte ist das aber kaum moeglich. Sie sollten sich Zeit nehmen, um einen

Artikel zu verfassen, der auch Ihren Anspruechen genuegt.

6. Vernachlaessige nicht die Aufmachung Deines Artikels!

Es ist natuerlich nicht zwingend, einen Schreibmaschinenkurs mitgemacht

zu haben, jedoch ist es ratsam, sich mit den wichtigsten der "Regeln

fuer Maschinenschreiben" (z. B. DIN 5008) vertraut zu machen.

Darueberhinaus sollten Punkte und Kommas selbstverstaendlich sein; durch

Gross- und Kleinschreibung wird der Text leserlicher. Absaetze lockern

den Text auf, wenn sie alle paar Zeilen eingeschoben werden.

7. Achte auf die "Subject:"-Zeile!

Wenn Sie einen Artikel verfassen, achten Sie bitte besonders auf den

Inhalt der "Subject:"-Zeile. Hier sollte in kurzen Worten (moeglichst

unter 40 Zeichen) der Inhalt des Artikels beschrieben werden, so dass

ein Leser entscheiden kann, ob er von Interesse fuer ihn ist oder nicht.

In laenger dauernden Diskussionen kann es passieren, dass das Thema, ueber

das debattiert wird, vom urspruenglichen "Subject" abweicht. Bitte aendern

Sie die "Subject:"-Zeile entsprechend ab. Eine gute Angewohnheit ist es,

wenn Sie den alten Titel zusaetzlich noch angeben; bei Followups auf solche

Artikel sollte der alte Titel aber entfernt werden. Ein Beispiel:

Nach dem Druecken von "F" im Newsreader (meist "nn" oder "rn") werden Sie mit

       Subject: Re: Kohlrabi im Vorgarten

konfrontiert. Die Diskussion ist aber laengst auf das Thema "Erbsen im

Treibhaus" abgeschweift. Also aendern Sie wie folgt:

       Subject: Erbsen im Treibhaus (war: Re: Kohlrabi im Vorgarten)

Sollte die "Subject:"-Zeile nun laenger als 80 Zeichen werden, so ist es

sicher nicht schlecht, den alten Titel abzukuerzen.

Followups auf Ihren neuen Artikel sollten nur noch den Titel

       Subject: Re: Erbsen im Treibhaus

erhalten.

8. Denke an die Leserschaft!

Ueberlegen Sie sich vor dem Posten eines Artikels oder Followups, welche

Leute Sie mit Ihrer Nachricht erreichen wollen. Ein Artikel mit dem Titel

"Fernseher Bj. 1972 an Selbstabholer" ist in einer regionalen Newsgruppe

sicher wesentlich besser aufgehoben als in einer weltweit lesbaren "de.*"-

Gruppe.

Waehlen Sie die Gruppe (oder Gruppen), in die Sie schreiben, sorgfaeltig

aus. Posten Sie, wenn irgend moeglich, nur in EINE Gruppe. Ein "Cross-

posting" eines Artikels in mehrere, womoeglich inhaltlich verwandte Gruppen

ist nicht empfehlenswert. Wenn Sie dennoch ein Crossposting (durch Angabe

mehrerer Gruppennamen in der "Newsgroups:"-Zeile) in die Welt setzen, lenken

Sie bitte darauffolgende Postings mit Hilfe der "Followup-To:"-Zeile in

_eine_ Gruppe.

9. Vorsicht mit Humor und Sarkasmus!

Achten Sie darauf, dass Sie Ihre sarkastisch gemeinten Bemerkungen so kenn-

zeichnen, dass keine Missverstaendnisse provoziert werden. Bedenken Sie:

In einem schriftlichen Medium kommt nur sehr wenig von Ihrer Mimik und Gestik

rueber, die Sie bei persoenlichen Gespraechen benuetzen wuerden.

Im Netz gibt es fuer diesen Zweck eine ganze Reihe von Symbolen; die ge-

braeuchlichsten sind ":-)" und ":-(". Wenn Ihnen nicht sofort auffaellt,

was diese Symbole bedeuten sollen, legen Sie den Kopf doch einfach auf

die linke Schulter und schauen Sie nochmal... :-)

10. Kuerze den Text, auf den Du Dich beziehst, auf das notwendige Minimum!

> Es ist eine gute Angewohnheit, Texte, auf die man sich bezieht, woertlich

> zu zitieren. Wenn Sie einen Followup-Artikel schreiben, wird Ihnen der

> gesamte Text, auf den Sie sich beziehen, von Ihrem Newsreader-Programm

> zum Bearbeiten angeboten. Der Originaltext wird dabei im Allgemeinen

> durch das Zeichen '>' eingerueckt (aehnlich wie dieser Absatz), um klar

> ersichtlich zu machen, dass es sich dabei um zitierten Text handelt.

Machen Sie es sich zur Angewohnheit, nur gerade so viel Originaltext

stehen zu lassen, dass dem Leser der Zusammenhang nicht verlorengeht.

Das ist a) wesentlich leichter zu lesen und zu verstehen und b) keine

Verschwendung von Resourcen.

Lassen Sie den Originaltext aber auch nicht ganz weg! Der Leser Ihres

Artikels hat den Artikel, auf den Sie sich beziehen, mit hoher Wahr-

scheinlichkeit nicht mehr exakt in Erinnerung und hat ohne weitere An-

haltspunkte grosse Muehe, den Sinn Ihrer Ausfuehrungen zu erkennen.

ACHTUNG: Auch die UNTERSCHRIFT oder die SIGNATURE der Originalnachricht

sollte nur dann zitiert werden, wenn darauf auch inhaltlich Bezug ge-

nommen wird. Wie die ebenso laestige DOPPELSIGNATURE ist dies ein FEHLER,

den der Betreffende selbst oft nicht bemerkt. Ein persoenlicher Hinweis

(bitte nur als MAIL!) kann in beiden Faellen nicht schaden.

11. Benutze Mail, wo immer es geht!

Wenn Sie dem Autor eines Artikels etwas mitteilen wollen, ueberlegen

Sie sich bitte genau, ob dafuer nicht eine simple Mail ausreicht.

Ein Beispiel: Spaetestens dann, wenn hitzige Diskussionen schliesslich

in wueste Beschimpfungsorgien ausarten, ist der Zeitpunkt gekommen, an

dem die Diskussion niemanden ausser den Streithaehnen interessiert.

Generell gilt: Wenn Sie etwas mitteilen wollen, das auch viele andere

Leute interessieren koennte, benutzen Sie die News. Anderenfalls ist

eine Mail sicherlich ausreichend.

12. Gib eine Sammlung Deiner Erkenntnisse ans Netz weiter!

Wenn Sie eine Frage an die Netzgemeinde gestellt haben, und darauf

Antworten per Mail empfangen haben, welche evtl. auch andere Leute inter-

essieren koennten, fassen Sie Ihre Ergebnisse (natuerlich gekuerzt)

zusammen und lassen Sie damit auch das Netz von Ihrer Frage profitieren.

13. Achte auf die gesetzlichen Regelungen!

Es ist voellig legal, kurze Auszuege aus urheberrechtlich geschuetzten

Werken zu informationellen Zwecken zu posten. Was darueber hinaus geht,

ist illegal. Zu den urheberrechtlich geschuetzten Werken gehoeren unter

anderem Zeitungsartikel, Liedtexte, Programme, Bilder etc. Ebenfalls

illegal ist es, mit Wort und/oder Bild zu Straftaten aufzurufen oder

zumindest Anleitungen dafuer zu liefern.

Achten Sie darauf, dass Sie mit Ihrem Artikel keine Gesetze brechen

und bedenken Sie, dass sich evtl. jeder strafbar macht, der solche

Informationen auf dem eigenen Rechner haelt und anderen zugaenglich

macht.

14. Benutze Deinen wirklichen Namen, kein Pseudonym!

In der Mailboxszene ist es ab und zu ueblich, seine wahre Identitaet

hinter einem Pseudonym zu verbergen. Pseudonyme ermoeglichen es auch,

Dinge zu sagen und zu tun, die man sich sonst nicht erlauben wuerde.

Aufgrund der negativen Erfahrungen, die sehr viele Leute auf dem Netz

mit den Traegern solcher Pseudonyme gemacht haben, und auch aus presse-

rechtlichen Gruenden sollten Sie Ihre Artikel mit Ihrem wirklichen Namen

versehen. Wenn Sie nicht vorhaben, Ihren Namen preiszugeben, vergessen

Sie das Usenet (oder zumindest das Schreiben von Artikeln und Mails)

bitte schnell wieder.

Die Betreiber von Systemen, die schreibenden Zugriff auf das Netz an-

bieten, sind angehalten, entsprechende Massnahmen zu ergreifen (z. B.

Eintragung des "Fullnames" ins GECOS-Feld der Passwortdatei o. ae.).

15. Kommerzielles?

Ein gewisses Mass an kommerziellen Informationen wird auf dem Netz gerne

toleriert, z. B. Adressen von Firmen, die ein bestimmtes Produkt anbieten,

nachdem jemand danach gefragt hat. Als unverschaemt wird dagegen die

Verbreitung von reinen Werbeinformationen angesehen, insbesondere, wenn

sie ein gewisses Volumen ueberschreiten.

Bedenken Sie: Dies ist ein nichtkommerzielles Netz, und nicht jeder will

Uebertragungskosten fuer Werbung bezahlen.

16. Keine "human gateways" - das Netz ist keine Mailbox!

Ebenfalls wird davon abgeraten, seine Aufgabe darin zu sehen, Artikel

aus verschiedenen anderen, fuer jedermann zugaenglichen Netzen (um

Namen zu nennen: Fido, Zerberus, BTX, etc. pp.) ins Netz zu pumpen.

Das gilt insbesondere dann, wenn es den Informationen am allgemein

ueblichen Niveau mangelt, die darin angesprochenen Tatsachen jedem durch-

schnittlich intelligenten Menschen bereits bekannt sind oder abzusehen

ist, dass sich nur ein verschwindend geringer Bruchteil der Netz-User

dafuer interessiert.

Bedenken Sie: Das Netz ist keine Daten-Muelltonne.

17. "Du" oder "Sie"?

Aus der Deutschsprachigkeit der "de.*"-Hierarchie erwaechst die Frage,

ob man andere Netzteilnehmer in Artikeln und Mails "duzen" oder "siezen"

sollte. Dafuer gibt es keine allgemeingueltige Regel; es hat sich jedoch

eingebuergert, den Anderen mit "Du" anzureden. 99,9 % der Teilnehmer in

der "de.*"-Hierarchie finden das auch voellig in Ordnung und wuerden es

als eher absonderlich ansehen, wenn sie auf einmal gesiezt werden wuerden.

Vielleicht ist diese Netiquette also der letzte Artikel im Netz, in dem

Sie geSIEzt werden...

18. Zusammenfassung der Dinge, die Sie bedenken sollten...

- Vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt

- Erst lesen, dann denken, dann nochmal lesen, dann nochmal denken, und

 dann erst posten

- Fasse Dich kurz!

- Deine Artikel sprechen fuer Dich. Sei stolz auf sie!

- Nimm Dir Zeit, wenn Du einen Artikel schreibst!

- Vernachlaessige nicht die Aufmachung Deines Artikels

- Achte auf die "Subject:"-Zeile!

- Denke an die Leserschaft!

- Vorsicht mit Humor und Sarkasmus!

- Kuerze den Text, auf den Du Dich beziehst, auf das notwendige Minimum!

- Benutze Mail, wo immer es geht!

- Gib eine Sammlung deiner Erkenntnisse ans Netz weiter

- Achte auf die gesetzlichen Regelungen!

- Benutze Deinen wirklichen Namen, kein Pseudonym

- Kommerzielles?

- Keine "human gateways" - das Netz ist keine Mailbox

- "Du" oder "Sie"?

--

Verbesserungsvorschlaege zu diesem Text an: newusers@jat.nbg.sub.org

       Christian Kaiser

       Ulrich Dessauer

       Patrick Guelat

       Joachim Astel

       Juergen Ernst Guenther