Nebenjob als Barkeeper?
Hallo zusammen,
bin mich aktuell nach einem Nebenjob am umschauen, um mein Studium zu finanzieren. Könnte mir die Arbeit als Barkeeper an sich gut vorstellen. Hab allerdings noch keine Erfahrung was das angeht. Wollte einfach mal bei euch nachfragen, falls ihr selbst in dem Bereich gearbeitet habt, wie ihr die Tätigkeit findet, worauf man achten sollte etc.?
2 Antworten
Wenn es ein Minijob ist, wird absolut niemand erwarten, dass du dort als ausgebildeter Experte in Sachen Cocktails mischen anfängst. Sowas ist a) nicht schwierig und b) lernst du es mit der Zeit.
Der eigentliche Stressfaktor als Barkeeper ist der, dass du dir sämtliche Bestellungen merken können musst und die Kunden zufrieden halten musst. D.h.: Selbst bei Rush Hour musst du gechillt bleiben, auch wenn hinter der Bar die Hölle los ist.
Ich persönlich würde einem Studenten von dieser Tätigkeit eher abraten, weil die Tätigkeit manchmal bis tief in die Nacht anhält. Du tust deinem Schlafrhythmus und damit deinem Studium keinen Gefallen, wenn du an manchen Wochenenden bis 3 Uhr Morgens arbeitest oder unter der Woche erst um 1 Uhr im Bett liegst.
Darüber musst du dich vorher informieren, ob eine Schicht pro Woche reicht, um auf die vollen 538€ zu kommen.
In den meisten Minijobs dauert eine Schicht grob ca. 3-5 Stunden, aber eben nicht Vollzeit. Und selbst wenn es pro Woche eine volle 8 Stunden Schicht ist, kommst du mit dem Mindestlohn gerade mal auf knapp 400 Mücken.
Um volle 538€ zu bekommen, musst du ca. 43 Stunden arbeiten. Sagen wir mal du arbeitest ca. 5 Stunden pro Schicht. Dann musst du (ungerundet) mind. 8,6 mal arbeiten gehen. D.h. mind. 2x die Woche.
Vor der Arbeit musst du dich natürlich immer etwas schick machen, denn schließlich bist du im Kundenservice. Dort kannst du nicht mit ungewaschenen Haaren auftauchen. Das kostet zusätzliche Zeit.
Außerdem solltest du dir sicher sein, dass es für dich kein Problem ist, sondern viel eher eine Art Freizeitbeschäftigung, wenn du bspw. öfters an den Abenden am Wochenenden arbeiten gehst.
Kurz:
Wenn du davon begeistert bist, dass es dein Hobby ist, dann solltest du das nebenbei auf jeden Fall machen, aber wirklich vorteilhaft ist es für deinen Studienverlauf insgesamt nicht. Insbesondere Barkeeper, wegen der eher ungünstigen Arbeitszeiten, nicht.
Was letztendlich nicht gravierend schlimm ist. Ich arbeite leidenschaftlich gerne nebenbei in der Tanke und es würde mich nicht stören, wenn mein Studium deswegen ein Jahr länger dauert, weil ich in dieser Zeit einfach glücklicher und ausgewogener bin, als ohne.
Ein Minijob, das sich wie Urlaub anfühlt, das nimmt dir hinterher niemand übel, auch wenn du deswegen vielleicht etwas länger studierst.
Im Kontakt mit lebensmitteln ist es nicht selten, dass ein Gesundheitszeugnis nötig ist...
Ich stell's mir auch stressig vor, aber ich find's gut, dass es vor allem körperlich belastend ist und man gedanklich etwas freier ist. Außerdem käme noch Trinkgeld hinzu. Von der Arbeitszeit wären das dann auch nur eine Schicht pro Woche, wenn man den Mindestlohn und die Stundenzahl entgegensetzt.