Narzissmus Diagnose?
Guten Tag,
Ich habe mit 15 Jahren von meiner ehemaligen Therapeuthin gesagt bekommen, ich sei narzisstisch. Nicht narzisstisch im Sinne von ich fühle mich grandios, sondern rein vom fehlenden Selbstwert her.
Ich bin mittlerweile älter, mache mir aber immernoch Gedanken darüber. Ich würde einfach mal so behaupten, dass ich über viel Selbstrefklektion verfüge und kann für mich sagen, dass ich überhaupt nicht narzisstisch bin. Ich sorge mich oft um andere, überlege mir, wie sich Taten auf andere auswirken könnten, was ich getan hätte, wäre ich in XY's Situation und nehme Kritik gern an (sofern was an der Kritik dran ist).
Ich finde es komisch, dass sie das zu mir meinte. Musste sie mich bloß für die Krankenkasse in irgendeine Schublade stecken oder sollte ich das bei einem Arzt ansprechen? Ich mag nämlich sicher sein, dass ich mir meinen Charakter nicht schön rede und mich so verhalte, wie ich glaube mich zu verhalten. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass sie mich teils nur damit diagnostiziert hat, weil es in meiner Familie einen Narzissten gibt, denn das Thema kam jede Stunde ihrerseits auf.
Also: zweite Meinung einholen oder einfach Schwamm drüber? In dem Alter kann man das meistens ja eh erstmal nur vermuten.
Viele Grüße
4 Antworten
In der Regel sind Narzissten dagegen Narzissten zu sein und sie erkennen Therapeuten nicht an.
Du kannst dir natürlich eine zweite Meinung einholen!
Und du kannst an dir arbeiten!
Ich denke auch, dass ich ein Narzisst war/bin.
Bei mir wurde allerdings etwas ganz anderes diagnostiziert, aber meine Beziehungen und mein Lebensstil sprachen dafür, dass ich Narzisst sein könnte.
Ich könnte mich aber auch irren.
Genau so wie du dich irren kannst und tatsächlich Narzisst bist.
Allgemein ist die Jugend sehr narzisstisch veranlagt. Die Generationen Y und Z sind besonders stark davon betroffen!
Was du machen kannst, ist dass du an dir arbeiten kannst. Du musst eine narzisstische Krise durchleben und dich dann von innen heraus ändern.
Bei mir war ein Beziehungsende damals so schmerzhaft, dass ich dachte entweder Borderliner zu sein oder eben ein Narzisst.
Also viel Erfolg dabei!
Also: zweite Meinung einholen
Hi, ja, egal wie man es nennt, Gewissheit ist gut, dann kannst du gezielt an Dir arbeiten. Tu es für dich, zumindest denk ernsthaft darüber nach und sprich mal mit Fachleuten.
Wenn Du Empathie hast, sehr gut.
Damals könnte es sich um eine schwierige Lebens-Phase gehandelt haben, Pubertät ist ohnehin schwierig, Psychologen sind Menschen und damit fehlbar.
nu ich denke keiner von uns usern kann dir nun sagen ob du einer bist oder nicht. dafür kennt dich glaube ich keiner von uns usern gut genug um das zu beurteilen. kann sein dass du einer bist oder auch eben nicht. schwer zu sagen.
wie andere user aber schon beschrieben haben gibt es unterschiedliche narzissten. es gibt zb auch narzissten die anderen helfen aber eben aus dem grund nicht weil es ihnen aus selbstlosigkeit freude bereitet anderen zu helfen, sondern um hauptsächlich selbst bewunderung und bestätigung daraus ziehen. es ist also sehr sehr schwer zu sagen ob du einer bist oder nicht und ich glaube jeder von uns müsste mit dir über eine längere zeit zu tun gehabt haben um davon auszugehen oder nicht und selbst dann ist es für uns schwierig, weil keiner von uns psychologie studiert hat . da würde ich vorschlagen wenn du es unbedingt wissen willst hol dir eine zweite meinung von einem therapeuten ein.
Ich hab auch ne narzisstischer Tendenz. Äußert sich dann zB durch Helferkomplex. Also auch wenn du ganz anders tickst als Narzissten, können da schon Gemeinsamkeiten sein.
Wenn du aber im sozialen Bereich viele Freunde hast und keine Probleme mit zB Beziehungen, dann Schwamm drüber
Grund für soziale Probleme sind meistens Abwehrmechanismen. Würd da mit nem Therapeuten ran gehen. Sowas selbst zu reflektieren ist selbst für manche Therapeuten ganz ohne narzisstischer Tendenz garnicht so easy ;)
Ich war deshalb ja bereits in Therapie. Hinter meinem Verhalten steckt ganz klar die Angst vor Ablehnung und auch dafür kenne ich die Ursache.
Selbstrefklektion besitze ich genug. Eine Therapie würde nur was bringen, wenn ich auch tatsächlich was ändern möchte und ich hätte es dringend nötig aber ich kann nicht gut mit anderen interagieren. Resultat: die letzte Therapie scheiterte..
Oft steckt da eben noch mehr dahinter, als nur Angst vor Ablehnung. Beispielsweise schwarz/ weiß denken. Opferhaltung. Projektionen, Rationalisierung. Verdrängung.
Was würdest du sagen, weshalb ist die letzte Therapie gescheitert? Weshalb denkst du, du könntest nicht mit deinem zukünftigen Therapeut gut interagieren?
Dieser Gedanke von "Kann nicht gut mit zukünftigen Therapeut zusammenarbeiten" kann bzw auch Verdrängung sein ^^
Therapeuten sind ja dazu ausgebildet worden, auch mit teilweise etwas speziellen Leuten zusammenzuarbeiten. Ich glaube, für einen Therapeuten wird ein 0815 Borderliner nicht angenehmer sein, als jemand mit narzisstischen Tendenzen.
Erst in der Therapie habe ich meine wirklichen Probleme erkannt, denn ursprünglich bin ich aus ganz anderen Gründen in Therapie.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich überhaupt keinen Selbstwert. Ich war sehr schweigsam, voller Scham und Angst vor Beurteilung. Ich wollte mich teilweise gar nicht mitteilen, denn Konfrontation wollte ich nicht.
Sie sagte mir immer wieder, dass ich emotional vernachlässigt worden bin. Darüber wollte und konnte ich nicht sprechen.
All das führte dazu, das kaum ein Wort aus mir rauskommt und wegen Erfahrungen bin ich nicht sonderlich sozial und kann nicht gut Gespräche führen. Das trägt auch nicht gerade zu einer guten Zusammenarbeit bei.
Ich kenne mich ja..ich vermeide soziale Interaktionen. Klar ist das Abwehr aber die ist eben enorm und hinter mich an einer erfolgreichen Therapie
Bin momentan bei ner Therapeutin, die auf Angststörungen spezialisiert ist. Solang du nichts mit Narzissmus erwähnen würdest, kämst du sicherlich super mit ihr aus :)
Was ich mal spannend fände - bist du nur schüchtern, aus Angst, eine Grandiosität in dir könnte nicht bestätigt werden? Oder bist du allgemein ein eher ängstlicher Mensch?
Ich denke über eine Therapie nach. Kommst du voran?
Ich bin generell eher von der schüchternen Sorte aber diese Angst macht mich scheu bis hin zur sozialen Isolation..
Nope ^^ Erste Therapie war ziemlich kontraproduktiv und schädigend. Aber ich denke, sowas ist selten. Jetzt hab ich gerade bei meiner neuen die ersten Stunden.
Wenn du allgemein ein ängstlicher Mensch bist, muss das nichtmal was mit Narzissmus zu tun haben. Richtige Narzissten haben idR ganz wenig Angst.
Das tut mir leid. Leider kann man da nicht immer nur positive Erfahrungen sammeln..auf dass du diesmal mehr Glück hast :)
Es gibt verschiedene Arten von Narzissten. In dem Fall wäre ich wohl der verdeckte Narzisst, der das nicht offen zeigt, aber sehr sehr geringen Selbstwert und Angst vor Kritik hat.
Ich mach mir da keine weiteren Gedanken zu. Ich geh in Therapie und versuche an mir zu arbeiten und gut ist.
Danke dir :)
Das Ding ist, in den meisten Psychotherapie Ausbildungen und Psychologie Studiengänge ist Narzissmus nur ziemlich spärlich beschrieben.
Wenn Kritikunfähigkeit und Selbstunsicherheit/ soziale Angst das Einzige ist, dass bei dir zutrifft, kannst du fast davon ausgehen dass bei deinem ehemaligen Therapeuten psychisch was nicht so wirklich stimmt ^^ Oft stören sich Menschen ja am meisten an Eigenschaften, die sie selbst haben und nicht mögen.
Weil die ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung deckt eig alles ab, was du genannt hast.
Klingt gut, mit dem "keine Gedanken und einfach in Therapie gehen" :)
Habe leider soziale Probleme aber daran werde ich wohl arbeiten müssen.
Ja, geringer Selbstwert ist die Gemeinsamkeit.