Namen für Fantasy-Charakter?

5 Antworten

Ich gebe bei solchen Fragen immer die gleiche Antwort: Hört auf, Euch im Internet Ideen vorschlagen zu lassen, wenn ihr eine Geschichte schreibt. So etwas ist gleich aus mehreren Gründen äußerst dämlich.

Erstens geht es um Professionalität: Als Autor sollte man einen gewissen Ehrenkodex haben. Das Ansehen und die gesamte Reputation eines Autors gründet sich vor allem darauf, selbst kreativ zu sein und andere Menschen mit seinen eigenen Ideen zu fesseln. Wer das nicht schafft, sollte allenfalls Einkaufszettel schreiben, aber niemals eine Geschichte oder gar ein ganzes Buch.

Zweitens geht es, eng mit ersterem Punkt verbunden, um Originalität: Eine eigene Idee ist wie ein eigenes Kind. Man liebt es, würde alles dafür tun, baut es auf und lässt es sich entwickeln. Fremde Ideen stehen niemals an so einer Stelle, werden selten so geliebt werden und man bringt noch seltener so eine Leidenschaft für sie auf. Der fade Beigeschmack, dass man die Idee von jemandem anders verwendet, begleitet einen beim Schreiben. Und dass der Autor seine eigenen Figuren nicht mehr liebt, liest man sehr schnell heraus.

Drittens geht es auch um Integrität: Schon mal daran gedacht, dass die Geschichte vielleicht irgendwann Erfolg haben könnte? Welcher Autor möchte sich an diesem so sonnigen Punkt in seiner Karriere dann den Vorwurf gefallen lassen, dass er seine Ideen geklaut hat oder von Fremden hat sammeln lassen? Oder das andere Leute ihm den Lorbeerkranz vom Kopf reißen und sagen: "Hey, das war aber meine Idee! Der Prinz und der Panther, die habe ich mir ausgedacht! Die Namen stammen beide von mir!" Eine schlimmere Demütigung könnte ich mir als Schriftsteller kaum vorstellen.

Deshalb nimm gleich von Anfang an von diesen dummen Fehlern Abstand. Sie werden nur dazu führen, dass du deine Geschichte vielleicht gar nicht zuende schreibst, weil du vorher die Motivation verlierst. Außerdem: Du hast doch schon bewiesen, dass du ja ganz gute eigene Ideen haben kannst! Einen tollen Hintergrund hast du ja wie es scheint auch ohne fremde Hilfe zustande gebracht. Wenn du dich jetzt zurücklehnst und andere an deiner Idee weiterschrauben lässt, dann war es das mit deiner Geschichte. All das Tolle, das du dir selbst bereits zusammengebastelt hast, wird dann mit den Gedanken und Ideen von fremden Einflüssen verseucht.

Namen kann man sich außerdem deutlich einfacher ausdenken als solche Backgrounds, allerdings brauchen sie manchmal schon etwas Zeit. Gerade im Bereich Fantasy sollte der Name auf jeden Fall eine tiefere Bedeutung haben: Fantasy kommt selten ohne Prophezeihungen, ohne Symbole und ohne Mystik aus. Deshalb würde ich dir Folgendes raten:

Stell die Namenswahl zuerst einmal ganz in den Hintergrund. Arbeite während des Schreibprozesses zuerst mit Platzhalternamen (da kannst du auch gern die Vorschläge, die du hier bekommst, verwenden). Im Laufe des Schreibens wird deine Welt immer weiter wachsen, Ideen werden sich anhäufen, dein Universum wird größer und deine Sprache lebendiger. Irgendwann kommst du dann an einen Punkt, an welchem dir ein Name gewissermaßen zufliegt: Du nimmst auf ein besonderes Ereignis in deinem Universum Bezug oder es fällt dir eine Parallele ein - wie auch immer, der Name wird kommen. Dein EIGENER Name! Und mit der Funktion "Suchen  und Ersetzen" kannst du dann den Platzhalter ganz schnell durch deinen neuen, epischeren Namen austauschen, wenn du ihn gefunden hast.

Zur Anregung: Je nachdem, in welchem Fantasy-Umfeld deine Geschichte spielt, kann dein Name vielleicht einen religiösen oder mythologischen Bezug haben. Du wirst dich wahrscheinlich durch irgendeinen Mythos inspiriert haben lassen, dies kannst du bei deiner Namenswahl mit einfließen lassen. Ein anderer Ansatz wäre es, sich in einer fremden Sprache, die nicht jeder versteht, nach symbolbehafteten Namen umzusehen. Latein, Griechisch, aber auch nordische, keltische oder gar fernöstliche Sprachen bieten einen ungeheuren Fundus, aus dem du schöpfen kannst. Greife einfach die herausragendste Eigenschaft deiner Figur und recherchiere (das geht auch leicht im Internet), was dieses Wort auf einer anderen Sprache bedeutet. Diese Vokabel kannst du dann leicht etwas umwandeln und zu einem epischen neuen Namen mit einer tiefergehenden Symbolbedeutung formen!

Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Schreiben!

Liebe Grüße,

Markus

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Schriftsteller; arbeite freiberuflich als Lektor

sinnlos03 
Beitragsersteller
 04.09.2017, 16:50

Ich möchte mir lediglich Anregungen holen, die vorgeschlagenen Namen werde ich höchstwahrscheinlich leicht verändern. Was andere Sprachen angeht: Da ich selber Latein gelernt habe, klingen lateinische oder griechische Namen für mich zu ifgensichtlich, weswegen ich lieber keine verwende

Ebenfalls liebe Grüße

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 Werpanther- Vornamen: Carter, Clayton, Drefon, Grant, Elmer, Darnell, Mael

                      Nachnahmen: Lancaster, Vautort, Redvers 

Panther- Name: Hreodbeorht, Wentworth, Getoar, Severga, Beltran

sir Black master

beast of the dark

irgentsowas?

l.g.

denise

Lyndor mit Panther Narafir


Neblord  04.09.2017, 13:20

Ja, hast recht, lyndor klingt sehr nach lindor XD man muss das "y" wie ein "ü" aussprechen

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MarkusPK  04.09.2017, 13:18

Klingt irgendwie nach Schokolade und Eiskonfekt. Oder nach Werbegestalten für ein Frühstücksmüsli. Egal, ich bekomme bei diesen Namen jedenfalls Appetit auf etwas Süßes. =D

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