Nahm die Brutalität bzw Härte des Franco Regimes in Spanien im Laufe seiner Zeit ab?

2 Antworten

Die meisten waren von der späten Franco-Zeit nicht beeinträchtigt. Viele sagen sogar, dass sie dort mehr Rechte oder Meinungsfreiheit besaßen als heute.

Im Bürgerkrieg und kurz danach, bis sich die Lage stabilisierte, war das natürlich anders. Dort kämpften die zwei Hälften Spaniens gegeneinander. Brutalität und Härte gab es aber bereits zuvor. Denn die 2. Republik, die durch ein linkes Bündnis aus Sozialisten, Kommunisten und Anarchisten geführt wurde, richtete ja Regimegegner hin. Es kam zu Anschlägen auf Kirchen, Pfarrer, Gutbürgerliche und alles, was eben nicht links genug war. Nachdem der Oppositionsführer ermordet wurde, war das Fass voll. Es kam zum Militärputsch, der von Franco angeführt wurde.

Es war also auch zuvor keine heile Welt. Aber im Spanien der 1960er und 1970er Jahre unter Franco war vieles sehr liberal. Die ersten Hippiekommunen Europas entstanden dort, Vietnam-Dessateure, Intelektuelle und Aussteiger ließen sich nieder, der Massentourismus wurde erfunden, die High Society ließ sich in Marbella nieder etc. Das Land war im Aufbruch. Jeder konnte sich mit seinem Gehalt ein Eigenheim, ein bescheidenes Auto und Urlaub leisten. Heute nicht.

Das ist nur insofern richtig, dass Franco immer fester im Sattel sass und die internen politischen Gegner ja irgendwann alle ausgeschaltet hatte, also keiner mehr da war gegen den er brutal hätte sein können. Ausserdem hatte er dann nach dem Krieg wieder die Unterstützung von anderen Staaten (Stützpunktabkommen mit den USA und Konkordat mit dem Vatikan).