Nachteile am Erzieher sein?

4 Antworten

Zur Zeit eventuell das erhöhte Risiko, sich bei Kindern mit Covid anzustecken und die regelmäßigen Tests (alle zwei Wochen oder so Anspannung, ob man nun in Quarantäne muss).

Für Ältere wird manchmal der Kinderlärm belastend, oft kann man das im Alter, auch vor der Rente, nicht mehr so gut aushalten wie in jüngeren Jahren.

Es kann auch belastend sein, wenn man Probleme der Kinder mitbekommt, wenn man die Vermutung hat, dass Kinder zu Hause misshandelt, angeschrien, unter Druck gesetzt werden und erst mal nichts machen kann.

Ebenso kann es belastend sein, wenn man mitbekommt, dass einige Kinder benachteiligt sind, weil die Eltern wenig Geld haben oder viel arbeiten oder kein Interesse an der Erziehung haben und die Kinder oft sich selbst überlassen.

Je nachdem, wo man arbeitet, bekommt man regelmäßig auch schwere Schicksale (wie erwähnt Misshandlung, aber auch Mobbing, schwere Krankheiten etc.) mit und muss dieses Wissen verarbeiten. (Morgens erfährst du, dass der Bruder eines Kindes eine terminale Krankheit hat und abends hattest du deine Geburtstagsfeier oder die deines eigenen Kindes geplant. Das kann schwierig sein).

Für einige Menschen kann es ein Problem sein, immer "da" sein zu müssen und immer ausgeglichen sein zu müssen, auch wenn man selbst gerade viel Stress hat. Wenn du erfährst, dass deine Mutter gerade in Covid-Quarantäne ist und dann bei der Arbeit fröhlich und motivierend sein musst.

Und wie gesagt: Einige Menschen würde z.B. im Kindergarten der ständige Lärm, das ständige "Daseinmüssen" stark überfordern.

Im Wohnheim oder Internat begleitet man Bewohner oder Schüler über viele Jahre bis Jahrzehnte, wenn man die nicht mag oder mit einigen schwer klarkommt, muss man das aushalten und trotzdem professionell bleiben. Und in beiden Institutionen kann man auch Schichtarbeit (Nachtarbeit etc.) haben, was nicht jeder mag und was eventuell mit Familie auch erst mal eine Herausforderung sein kann.

Hallo Lusi838,

wenn ich an Nachteile bei dem Erzieherberuf denke, fallen mir folgende ein:

  • hohe Lautstärke

Hier kommt es ganz klar auf die Raumgestaltung und das Konzept der Einrichtung an. Wenn sich die Kinder auf mehrere Räume verteilen, ist das mit dem Lärm wirklich kein Ding.

  • Aufsichtspflicht

Ja, das ist so eine Sache. Uns wurde in der Ausbildung immer wieder in Recht und Organisation gesagt: "als Erzieher ist man immer mit einem Bein im Knast" und das stimmt so auch irgendwie. Wir übernehmen zu Zweit oder wenn du Glück hast zu Dritt die Aufsichtspflicht für durchschnittlich 24 Kinder, da kann schon einiges passieren.

(deshalb sollte man als Erzieher nicht an der Rechtsschutzversicherung sparen 😉)

  • lange Ausbildung

Mit Mittlerer Reife dauer die Ausbildung durchschnittlich 5 Jahre, mit einem Fachabitur im sozialen Zweig "nur" 3 Jahre. Ich persönlich finde die Länge der Ausbildungszeit gerechtfertigt, schließlich geht es um die Arbeit mit Kindern.

Außerdem macht man in den ersten beiden Jahren die Ausbildung zum Kinderpfleger und hat somit eine Zwischenstation. Der Erzieher als solches ist eigentlich eine Weiterbildung.

(deshalb bekommt man auch Aufstiegs/Meisterbafög)

  • anspruchsvolle Ausbildung

Das ist jetzt natürlich Ansichtssache, aber ich fand die Ausbildung schon anspruchsvoll, gerade was Pädagogik, Psychologie und Heilpädagogik anging.

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Unterm Strich hat sich die Ausbildung trotzdem gelohnt.

Ich liebe die Arbeit mit den Kindern, die Bezahlung ist gut und der Beruf ist absolut krisensicher.

Und das der Arbeitsmarkt für Erzieher hervorragend ist, brauche ich nicht erwähnen.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
  • Man hat viel Verantwortung
  • Lange Ausbildung
  • Teilweise lässt das Gehalt zu wünschen übrig

Gibt keine. Sehr interessanter Beruf und so schlecht auch nicht bezahlt. Man kann an vielen Stellen arbeiten, Kita, Schulen, Hort, Heimen, in der Verwaltung, mit Behinderten allen Alters, da gibt es viele Möglichkeiten und man kann sich weiter qualifizieren.