Mutter meines Freundes klammert an meinem Freund, kann ich ihm das irgendwie klar machen?

2 Antworten

Du machst etwas zu deinem Problem was nicht dein Problem ist. Dein Partner ist deine Ansprechperson und er wird mit 29 Jahren selbst entscheiden in welchem Maß er die Nähe zu seinen Eltern haben möchte und das ist zu respektieren. Du schreibst, du möchtest "euer" Leben nicht von ihr dirigieren lassen. Hier geht es aber nicht um euch sondern um dich, du hast mit ihr ein Problem, du fühlst dich dirigiert und machst gegen sie Stimmung, nicht er. Du versuchst ihn bei genauer Draufsicht genauso zu bevormunden. Sie zieht am einen Arm und du am anderen. Mit diesem Stellungskrieg wirst du nichts erreichen, außer, dass er irgendwann die Faxen dick hat und ihr zwei miteinander ein Problem bekommt.

Die sind seit Jahrzehnten eine Familie und du bist von außen vor 4 Jahren dazu gekommen und willst einer Frau, die sicher weit über 50 ist, sagen wie sie sich ihrem Sohn gegenüber zu verhalten hat. Du wirst lernen müssen, das ein oder andere zu schlucken und dich kompromissbereit zeigen andernfalls musst du dir eine eigene Wohnung suchen.

So wie Du das schilderst, wirst Du mit deiner ja durchaus verständlichen Position weder bei deinem Freund noch bei seiner Mutter Erfolg haben. Zwinge deinen Freund nicht dazu, zwischen dir und seiner Mutter zu wählen. Es gibt Mütter, die sich nur sehr schwer von ihrem geliebten Sohn trennen können. Ob und inwieweit dieses schon etwas extreme Verhältnis der Mutter zu ihrem Sohn dazu dient, andere Probleme in ihrem Leben zu kompensieren, kann von hier aus nicht beurteilt werden. Ich sehe bei dem geschilderten Problem erst mal nur eine Lösung und zwar nach dem amerikanischen Prinzip "if you can´t beat them, join them" (wenn du sie nicht besiegen kannst, verbünde dich mit ihnen). Das würde bedeuten, Du gehst stärker auf die Mutter zu (im Sinne von "das Glück deines Sohnes ist unser gemeinsames Anliegen"). Du respektierst ihre Problemlösungsstrategien, respektierst ihre Erfahrungen als Hausfrau, suchst bewusst Kontakt zu der Familie, usw. Natürlich nicht übertreiben, das wäre unglaubwürdig. Allmählich (das kann durchaus Jahre dauern) wird die Mutter ihr Misstrauen dir gegenüber verlieren und ihr könntet vielleicht irgendwann sogar Freundinnen werden.