Muß man verliebt sein um zu heiraten oder ist davon auszugehen das sich die Liebe noch später einstellt, vielleicht gehört etwas Ausdauer oder auch Glück dazu?

9 Antworten

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  • Verliebtheit ist charakterisiert durch Euphorie, Glücksgefühle, Herzklopfen, rosa-rote Phase, Begehren mit Haut und Haaren, Ausblenden von negativen Eigenschaften, Überhöhung positiver Eigenschaften, Fixierung auf diese Person. Verliebtheit hält nur eine gewisse Zeit lang an und geht dann entweder in Liebe über, also einem Gefühl der Nähe, Wärme und Vertrautheit, oder man entliebt sich, aber auch dann verbleibt nicht selten ein Gefühl der Zuneigung, Nähe und Vertrautheit, die man ähnlich auch bei Liebe spürt.
  • Heirat, also die Entscheidung, sein Leben miteinander verbringen zu wollen, erfordert selbstverständlich eine große Tiefe der gegenseitigen Zuneigung, im Idealfall Liebe. Ich sehe absolut keinen Sinn darin, jemanden zu heiraten, den man nicht liebt, schätzt und begehrt.
  • Es kann schon sein, dass sich Liebe auch nach längerer Zeit des Kennens noch einstellt. Aber man heiratet ja nicht vorher, sondern wartet erst ab, ob es passt und heiratet nur dann, wenn sich beide ganz sicher sind und wirklich aus tiefstem Herzen dies wollen.

Ob man verliebt sein muss um zu heiraten ist jedem selbst überlassen - letztendlich ist das wohl vor allem davon abhängig, was man sich von einer Ehe verspricht.

Grundsätzlich kann man auch jemanden heiraten, den man nicht liebt.

Aber man sollte dann nicht darauf hoffen, dass Liebe sich schon irgendwann einstellt - das kann natürlich möglich sein, es gibt aber absolut keine Garantie dafür.

Prinzipiell können aber auch Zweckehen funktionieren, wenn es das ist, was man will.


Centario 
Beitragsersteller
 09.02.2016, 11:46

Auf spätere Liebe nicht hoffen?

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DieKatzeMitHut  09.02.2016, 11:47
@Centario

Wenn man sich von einer Ehe Liebe erwartet, dann sollte man niemanden heiraten, den man nicht liebt.

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Verliebt sein reicht nicht.

Man muss sich schon richtig lieben!

Eheschließungen ohne Liebe hat es in früheren Jahrhunderten oft gegeben. Meist waren familiäre oder geschäftliche Gründe ausschlaggebend. Manchmal mag sich dann echte Liebe eingestellt haben, aber in der Regel waren die Leute in solchen Zwangsehen kreuzunglücklich.

Welchen Sinn sollte eine Ehe ohne Liebe überhaupt haben?



DieKatzeMitHut  09.02.2016, 11:26

Soziale und finanzielle Sicherheit.

Welchen Sinn hat eine Ehe denn mit Liebe?

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Gegenfrage: warum muss man heiraten?

Deine Frage läßt sich wirklich schwer beantworten, denn bis vor wenigen Jahrzehnten hat man auch in Deutschland nicht aus Liebe geheiratet (das ist eine relativ neue 'Erfindung'). Es ist aber auch nicht bekannt, ob Menschen damals glücklicher waren oder unglücklicher, denn auch das darüber Nachdenken ist eine moderne Errungenschaft. Das kann man sich eigentlich erst seit ein paar Jahrzehnten erlauben (weil man ja sonst keine Sorgen hat).

Glück, würde ich sagen, gehört auf jeden Fall mit dazu, aber das Allerwichtigste scheint mir zu sein, ob man mit wenig zufrieden sein kann. Es gibt Menschen, die sind glücklich (oder zufrieden) obwohl es vieles in ihrem Leben gibt, das besser sein könnte. Und andere, die sind niemals glücklich, obwohl sie besser leben als früher Fürsten und Könige.

Und noch eine Nachbemerkung: es wird oft im Zustand der Verliebtheit geheiratet. Dieser Zustand vergeht so sicher wie das Amen in der Kirche. Und dann hat man fast das gleiche Problem, wie jemand, der NICHT aus Liebe heiratet. Entweder es geht gut, und man arrangiert sich (vielleicht auch, weil man ein Talent zum glücklich sein hat) oder eben nicht. So betrachtet macht es eigentlich keinen großen Unterschied.

Liebe entwickelt sich im Laufe der Zeit. Aber zu heiraten, mit der Hoffnung, dass sich die Liebe noch entwickelt, ist mmN keine gute Idee.

Heiraten sollte man doch gerade aus Liebe.