Muss man sich für diesen Job schämen?
Liebe Community,
ich arbeite als Betreuungskraft in einem Altenheim. Es hat Zeit gebraucht, dort wirklich anzukommen, weil ich anfangs sehr unsicher und etwas ängstlich war. Doch inzwischen - nach nun gut 2 Jahren - macht es mir Spaß. Ich arbeite in Teilzeit, weil es dort keine Vollzeitstelle für Betreuungskräfte gibt. Ich mache Gruppenangebote wie Gymnastik, Kegeln, Gedächtnistraining, etc. Ich gehe mit den Bewohnern spazieren, mache Spiele mit ihnen, helfe bei der Organisation von Feiern, mache Sterbebegleitung...
Leider gibt mir mein soziales Umfeld oft das Gefühl, dass es kein vollwertiger Job ist. Meine Eltern z.B. schämen sich dafür. Früher habe ich im Büro gearbeitet. Das war gar nichts für mich und mir wurde mehrmals gekündigt. Ihren Bekannten erzählen meine Eltern aber, dass ich immer noch im Büro arbeite.
Auch meine Bekannte vermitteln mir manchmal, dass ich im Prinzip beruflich nichts erreicht habe. Dass es ein Hilfsjob ist, für den man keine Ausbildung braucht, sondern nur eine Weiterbildung.
Ich muss zugeben, dass mich das zeitweise sehr runterzieht, nur als "Spieltante" oder "Hilfskraft" angesehen zu werden.
Wie seht ihr das?
Muss man sich tatsächlich für diesen Job schämen?
Liebe Grüße,
Moonandsun
6 Antworten
Muss man sich für diesen Job schämen?
Ach, so ein Blödsinn. Selbstverständlich „musst“ und solltest du dich aufgrund deines aktuellen Jobs auf gar keinen Fall „schämen“ :) Und WER entscheidet denn außerdem deiner Meinung nach überhaupt, wann, welcher Job oder Ausbildungsberuf als “viel zu einfach”, „nicht anerkennend“ oder gar als “nutzlos” bezeichnet werden kann ?! ... Deine Eltern und die in deiner Frage aufgezählten „Freunde“ von Dir entscheiden sowas ganz bestimmt nicht... ;)
Allein schon die Tatsache, dass DU dich mit sehr verschiedenen Gruppen von älteren Menschen generell so regelmäßig auseinandersetzt (sowie aktiv in ihr vermutlich recht eintöniges sowie teilweise sehr einsames Leben Abwechslung reinbringst), hätte all diesen merkwürdigen „Freunden“ von Dir u.a. allerdings längst gezeigt haben müssen, wie lächerlich sie sich mit ihren Vorurteilen gegenüber „solchen“ Jobs in Wirklichkeit machen...
Und um mal ganz ehrlich zu sein... Im Gegensatz zu dir ist es mir selber aufgrund meiner viel zu schüchternen, sozial inkompetenten sowie extrem ruhigen „Art“ bisher eigentlich gar nicht erst so richtig gelungen, Erfahrungen in Jobs zu sammeln, in welchen ansatzweise mit Kunden bzw. älteren/jüngeren Menschen generell kommuniziert wird... Eher werde ich in jeder beliebigen Gruppe von „fremden Menschen“ zu einer teilweise recht eingeschüchterten knallroten Tomate, welche es nicht ansatzweise schafft, innerhalb eines Gespräches einen grammatikalisch korrekten deutschen Satz zu bilden sowie generell mal ihren eigenen Mund aufzumachen. Somit würde allein schon die Kommunikation sowie jedes einfache, belanglose Gespräch zwischen mir und ein paar wenigen mir relativ unbekannten (älteren) Menschen innerhalb eines Jobs als Betreuungskraft in einer echten Katastrophe enden 😅
Unabhängig davon solltest du Dir an erster Stelle unbedingt mal vornehmen, Dir nicht wegen jeder unqualifizierten und zugleich völlig unüberlegten Aussage von einem solchen Id**ten so einen Kopf zu machen und diese vor allem nicht ständig direkt auf deine eigene Person sowie deinen persönlichen Beruf, Job etc. zu beziehen :)
Schämen sollten sich diejenigen, die Deinen Beruf runtermachen. Solchen Menschen wünsche ich von Herzen, dass sie mal jemanden wie Dich brauchen, dann aber keiner da ist.
Du hast einen der wichtigsten Jobs, die es gibt. Menschen wie Dich sollte es viel mehr geben, die Bezahlung sollte unbedingt besser sein, ebenso die Dienstzeiten.
Du musst dich nicht schämen du tust nicht nur was sinnvolles für dich sondern auch für die Alten Leute den Wir leben in einer Gesellschaft wo die Alten oft zu kurtz kommen und grade da ist es wichtig wen man sie beschäftigen kann!
Dein Beruf ist genau so wichtig wie zb Pflegeberufe oder Gesundheitsberufe!
Lass dir das nicht schlecht reden und egal was für einen Job man macht dafür muss man sich nie schämen!
Wen deine Eltern dich wider mal so runter ziehen frage sie mal was sie machen wen sie sich kaum bewegen können im Altersheim sind und keiner sie unterhält den dazu haben pfelgekräfete keine zeit! Also müssten sie da dahin Vegetieren oder werden vor dem tv geparkt!
Schämen sollten sich die die dich so runtermachen!
Ein Neuer Rentner weiß zb auch nicht womit er sich beschäftigen soll wen er soviel Freizeit hat und keine Hobbys hat auch der würde sich über Gesellschaft und spiele freuen!
Vielen Dank für deine ausführliche und sehr hilfreiche Antwort!
Genau wie du empfinde ich es als sehr sinnvolle Tätigkeit.
Nein, dafür muss man sich nicht schämen. Ich finde es respektabel und wichtig, dass jemand genau das macht.
Schämen sollten sich deine Eltern und deine Bekannten für ihre arrogante Einstellung.
Deine Angehörigen sollten sich schämen.
Dein Job ist sehr wichtig und erfordert Kompetenzen, die man auch durch eine Ausbildung nicht lernen kann. Empathie, Verständnis für andere, ein gutes Herz, Geduld etc.
Eine Ausbildung machen kann jeder. Deinen Job nicht