Muss man seine Geschwister tatsächlich mögen/lieben?

14 Antworten

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Der Unterschied wird wohl zum Teil in der Familienstruktur und der Sozialisation der Kinder liegen. Da, wo es einen guten Zusammenhalt untereinander gibt, wo die emotionale Basis der gegenseitigen Akzeptanz gelebt wird (ich bin okay, Du bist okay), wo die Eltern sich um ihre Kinder kümmern und sie gerecht behandeln, wo Konflikte offen angesprochen und gelöst werden, ist es wohl leichter, seine Geschwister und auch seine Eltern zu mögen. 

Ich persönlich halte nichts von dem Satz: Blut ist dicker als Wasser oder wie der Spruch heißt. Nein, ich finde nicht, dass man seine Geschwister mögen/lieben muss. Ich will selbst entscheiden, ob ich es tue oder nicht.

Das Argument: "schließlich sind es Deine Geschwister" ist nicht ausreichend und eher schwach. Ich habe sie mir ja nicht ausgesucht.

Liebe kann man nicht erzwingen. Weder bei "echter" Liebe ( also zwischen Mann und Frau ( oder halt auch bei gleichgeschlechtlicher Liebe) noch bei der Familie. Oft ist es halt so das man sich mag und liebt. Aber eben nicht immer. Aber dann gilt: man sollte den anderen Respekt entgegen bringen, sie tolerieren und akzeptieren.

Ich denke, dass "muss" ist einfach eine gesellschaftliche Norm, der sich niemand zu widersetzen traut. Allerdings halte ich diese Norm für unsinnig, schließlich lässt sich Liebe nicht erzwingen- für manche ist sie eben da, für andere nicht. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, das besonders Eltern einem gerne einreden "es sind doch deine Geschwister, ihr müsst für einander da sein", was denke ich mal, vorwiegend damit zusammenhängt, dass eine stärkere Bindung weniger Streit und so auch weniger Stress für die Eltern bedeutet. Für mich steht die Familie nicht über allem und das, obwohl ich nicht misshandelt wurde oder so sondern eine schöne, behütete Kindheit hatte. Ich finde es falsch, zu behaupten, Menschen, denen ihre Geschwister/Eltern nicht wichtig sind und denen die Familie nicht über alles geht, hätten einen Psychischen Schaden (ja, dieses Vorurteil kriege ich leider öfters zu hören) viel mehr wird es irgendwann zu psychischen Problemen führen, wenn man sich dafür hasst, nicht in ein unsinniges Gesellschaftliches Muster zu passen.

Evolutionär hatte das einen großen Vorteil. Menschen waren ja immer in Gruppen unterwegs und diese haben sich immer gegenseitig beschützt. Der Mensch brauchte die Gruppe zum überleben, zum Jagen etc. Ohne sie wären die meisten gestorben. Die Gruppe war für den Menschen das was für die Löwen das Rudel ist. Nun kann man sagen, diese Gruppen waren damals die Familien, und deshalb noch das die Familie über alles steht. 

Ich Persönlich denke aber wie du, man muss seine Verwandten nicht lieben. Es ist zwar schön aber es geht nicht immer. Der Instinkt war ja nur da um zu überleben, da war es egal ob man sie mochte oder nicht. 

Guten Abend,

Müssen muss man nie. Doch von Sollten kann hier die Rede sein. Es gibt schließlich niemanden, der Dich besser und länger kennt als deine Geschwister.Es sei denn, Du bist nicht mit Ihnen aufgewachsen, doch das ist wieder eine andere Geschichte. 

Deine Eltern kannst Du als das Yin und Yan deines Herzens betrachten. Wenn ein Teil ausfällt, kann der jeweils Andere ihn nicht ersetzen.

Das Pokemon Tragosso liebt seine Mutter, bis über den Tod hinaus.

lg

SteveGibtRat


Flo834  14.11.2015, 18:49

Also ich bin mit meinen Geschwistern aufgewachsen und trotzdem kennen mich meine Freunde besser und eine befreundete Nachbarsfamilie genau so lang.

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SteveGibtRat  14.11.2015, 18:51
@Flo834

Der Unterschied wird Dir sicher noch im Laufe Deines Lebens bewusst werden. Es ist nicht das Selbe.

lg

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Flo834  14.11.2015, 19:14
@SteveGibtRat

stimmt, für meine freunde würde ich durch Feuer gehen, für meine Geschwister nicht

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Fuer1Antwort  24.11.2015, 14:18
@Flo834

stimmt, für meine freunde würde ich durch Feuer gehen, für meine Geschwister nicht

Dann ist im Laufe deiner Entwicklung heftig was daneben gegangen.
Blut ist dicker als Wasser. Weißt du was mit Wasser passiert, dass mit Feuer in Berührung kommt? Es verpufft einfach so.

Du wirst noch lernen dass Freundschaften immer grenzen haben.

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Flo834  14.12.2015, 17:27
@Fuer1Antwort

Was ist denn bitte "im Laufe meiner Entwicklung daneben gegangen", nur, weil ich offen zugebe, dass mir meine Freunde wichtiger sind als meine Geschwister? Klar haben Freundschaften Grenzen, das habe ich ja gar nicht abgestritten (habe ich sogar schon selbst erlebt), aber auch die Liebe zwischen Geschwistern kann enden, ob du's wahr haben willst oder nicht, Blutsverwandtschaft ändert da gar nichts.

Vom Satz "Blut ist dicker als Wasser" halte ich außerdem ziemlich wenig, denn sag mir mal ganz ehrlich: Inwiefern hat es bitte eine Auswirkung auf meine Zuneigung, dass ich mit jemandem Blutsverwandt bin, der charakterlich so furchtbar ist, dass ich ihm im Alltag auch aus dem Weg gehen würde? Soll ich jetzt zu jemandem eine Beziehung aufbauen, bei dem ich genau weiß, dass ich ihn in meinem Innern nie wirklich mögen oder gar lieben werde, sondern dass hier nur tue, weil die Gesellschaft es will, nur, weil wir zufällig in die gleiche Familie hineingeboren wurden? Bei Eltern finde ich schon, dass man ihnen wenigstens Respekt entgegenbringen sollte, aber was haben meine Geschwister bitte für mich getan?! Haben sie mich gezeugt und geboren? Haben sie mich großgezogen? Nein, sie waren einfach zufällig da, weil unsere Eltern auf die Idee kamen, mehrere Kinder zu bekommen und auch danach haben sie mein Leben nicht wirklich besser gemacht.

Und für meine Freunde nehme ich das Verpuffen gerne in Kauf, und übrigens, schon mal Blut angezündet?

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Tragosso 
Beitragsersteller
 14.11.2015, 17:17

:P

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