Muss man als Kunsttherapeute richtig gut zeichnen können?

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Weder in Kunst noch in Therapie geht es um die naturgetreue Widergabe. In Kunst therapie geht es eher darum, wie das kuenstlerische Schaffen sich auf den Menschen auswirkt. Nutuerlich solltest du die gaengigen Medien der plastischen Kuenste kennenlernen, aber keinr erwartet von dir' Kuenstler zu werden... das ist ein anderer Zweig.:-)

Hallo Streetboy,Kunst ist ein sehr dehnbarer Begriff und wird von jedem anders interpretiert. Selbstverständlich musst Du nicht perfekt zeichnen oder malen können um diese Richtung einzuschlagen. Deiner Frage nach geht es dir in erster Linie um den psychologischen Aspekt. Allein das ist in meinen Augen schon eine Kunst. Ich habe eine Menge psychiatrischer Erfahrung sammeln müssen in meinem Leben und kann dir sagen ich habe viele Kunsttherapeuten bzw. Ergotherapeuten kennen gelernt die krass ausgedrückt noch nicht ein Mal wissen wie man Bleistift schreibt. Es geht in diesem Beruf eher darum, den Leuten aufzuzeigen was in Ihnen schlummert und welche Gefühle die Psyche auf diese Weise zum Ausdruck bringt. Ich habe bei meinen therapeutischen Erfahrungen festgestellt das ich eine Leidenschaft dafür habe, zu malen, mit Acrylfarbe und Keilrahmen, sogar mit Staffelei. Es ist dem Kunsttherapueten zu verdanken das ich diese Leidenschaft in mir entdeckt habe. Ich selber würde mich aber nie als Künstler oder ähnliches bezeichnen. Du hast dein Ziel erreicht, wenn Du die Leute für sich selber begeistern kannst und sie etwas sinnvolles, an dem was sie tun, entdecken können. Doch auch Vorsicht ist geboten. Du kannst nicht jedem helfen.

Abgesehen von den psychologischen und sozialtherapeutischen Aspekten gehören solide Fertigkeiten im Zeichnen und Malen und ein hohes Mass an Kreativität sehr wohl zu diesem Beruf.

Wenn Du Dich für das Studium bewirbst, dann musst Du auch eine "Mappe" mit vielen unterschiedlichen, selbst gefertigten Werken einreichen, um Deine Fähigkeiten nachzuweisen.

Naja, als Kunsttherapeut arbeitest Du mit verschiedenen Medien. Es geht darum innere Gefuehle und Empfindungen mit Hilfe dieser Medien auszudruecken. Die Kunst, wenn man das denn so nennen will ist lediglich eine andere nicht verbale Ausdrucksform. Um damit allerdings zu arbeiten gehoert viel eigenes Feingefuehl und Kreativitaet also auch eine gewisse eigene Grundempfindlichkeit im Umgang mit diesen Medien dazu. Menschen die gut zeichenen und malen koennen haben in der Regel diese durchaus notwendige Faehigkeit. Wie soll der Therapeut sonst in den Werken seiner Klienten lesen, wenn er selbst keinen Zugang zu diesen Dingen hat? Du musst nun keine ausstellungsreifen Gemaelde liefern, aber ein bischen Sinn fuer Farbe und Form, fuer Symbolik gehoert schon dazu. Ich glaube es gibt immer wieder mal so eine Art Seminare fuer Interessenten der Kunsttherapie und das solltest Du probieren, dannach weisst Du sicher mehr.

Hey,

Nein muss man nicht =)