Muskelaufbau beim 16 Jährigen Wallach

4 Antworten

um kondition aufzubauen sind spaziergänge wirklich nicht schlecht. zusätzlich ist schritt (im ordentlichen tempo und kein schnarchtempo) sehr gut zum muskelaufbau, da dein pferd da jeden fuß einzeln bewegt und keine schwebephase hat. betonlaufen ist auch nicht verkehrt für die stärkung von sehnen (allerdings solltest du hier auf die vorgeschichte achten. liegen sehnenschwächen vor, wie ist die hufstabilität usw.) bergauf und bergab sind vor allem für die hinterhandmuskulatur sehr gut.

bodenarbeit ist immer gut für die geistige fitness.

ich würde mir zusätlzich eine art wochenplan aufstellen, in dem du unterschiedliche sachen abarbeitest.

auf jeden fall solltest du longieren. ausbinder helfen deinem pferd vorwärts-abwärts zu laufen, den rücken aufzuwölben und sich zu dehnen. zu beginn sollten die ausbinder sehr lang sein und die ausgebundene trainingseinheit eher kurz sein, da er diese position und das benutzen seiner muskeln ja nicht mehr kennt. mit der zeit kannst du die zeiten dann verlängern. trabstangen helfen dem pferd seine beine zu koordinieren und auch beim muskelaufbau, sollten aber zu beginn nur kurz eingesetzt werden, da das sehr anstrengend sein kann.

konzentrier dich vor allem erstmal auf die rückenmuskeln. nur mit guten rückenmuskeln kann das pferd den reiter anständig traben.

wenn du dich draufsetzt achte darauf lange aufzuwärmen. du willst ihm das reiten angenehm machen und nicht negativ in erinnerung bleiben. mach regelmäßige schrittpausen. achte darauf, dass das pferd schön an den zügel geht und nicht die rübe in den himmel streckt. gib ihm immer wieder v/a-dehnungspausen. vor allem ein untrainiertes pferd hat es einfach schwer lange am zügel zu laufen.

denk daran alles in kleinen zeiteinheiten zu machen. wenn du ein jahr lang keinen sport gemacht hast, rennst du ja auch nicht gleich einen marathon sondern fängst in kleinen abständen an zu trainieren. achte darauf deinem pferd auch mal einen entspannungstag zu geben, an dem es laufen gelassen wird. jede trainingseinheit sollte positiv abgeschlossen werden. dein pferd soll frisch und gelöst sein. es sollte zwar gearbeitet haben aber nicht nassgeschwitzt und hundemüde sein (das schwitzen ist bei dem wetter normal allerdings sollte er nicht vor anstrengung tropfen). so behält er jede einheit positiv in erinnerung und ist freudig bei der nächsten dabei, anstatt jedes mal zu wissen, dass er danach total erschöpft ist.

Das klingt ja schonmal gut. Ich habe in den vergangenen 6 Monaten einen nun 17-jährigen Wallach von absolut ... (naja, mir wurde von anderen Pferdebesitzern ernsthaft zum Einschläfern geraten "der wird doch nimmer") ... null Muskulatur auf ordentlich trainiert aufgebaut. Der hatte wohl noch schlechtere Voraussetzungen, weil er durch einen langen Klinikaufenthalt (offenliegender Bruch) geschwächt war und stoffwechseltechnisch völlig aus der Bahn geworfen war:

  1. Blutbild: Stimmt die Mineralisierung, sonst ist es ein Kampf gegen Windmühlen? Mineralfutter geben und zudem eventuelle Mängel mit Supplementen auffüllen.
  2. Fütterung: Ganz viel Heu, in der Aufbauzeit, wie sonst auch. Nie ausgehen lassen, sonst hat das Pferd mit Magengeschwüren und sonstwas zu kämpfen und wird auch nicht aufbauen. Wenn es was dazu braucht, Hafer im ganzen Korn füttern, damit das gut eingespeichelt ankommt.
  3. Spazieren gehen, nicht nur ein bisschen, das wird Fitnessstudio für Dich. Gleich bergauf und bergab mit einbauen - was Du kannst, kann das Pferd auch.
  4. Longe, aber sinnvoll, Kappzaum und ohne Ausbinder, sonst gibt's nur "Mogelmuskeln" und nicht die, die Du haben magst.
  5. Sattler. Dem sagen, Du willst nun mit dem Reiten beginnen und ihn aufbauen, also es muss Platz zur Muskelbildung da sein und er soll es bitte sagen, wenn aufgrund der noch großen zu erwartenden Veränderungen es grade nicht sinnvoll ist. Der Sattel, den Du mitbekommen wirst, passt mit hoher Wahrscheinlichkeit eh nicht richtig. Die wenigsten Verkaufspferde bekommen was passendes mit. Und wenn das Tier nicht geritten wurde, wird auch der Sattel nicht angepasst worden sein und wenn ja, an welchen Zustand.
  6. Reiten. Schritt macht Muckis, vor allem klettern ist super für die Hinterhand, aber eben nicht überfordern. Mit kleinen Runden anfangen und allmählich steigern. Viel draußen gehen, feste Wege sind erstmal wichtig, bis das Pferd wieder ordentlich bemuskelt ist. Dann erst in die Biegearbeit in der Bahn gehen. Draußen gezielt steile Steigungen zum bergauf klettern auswählen, drauf achten, dass das Tier gut untertritt, nicht rauf rumpeln lassen. Es darf jederzeit anhalten, aber es darf nicht zu schnell werden, das belastet sonst die Gelenke. Runter soll es auch ganz langsam - schön die Hinterhand mit Deinen Beinen kontrollieren, dass die nicht seitwärts kommt, das würde überlasten und die Rutschgefahr ist groß. Lieber steiler rauf und sanfter runter als umgekehrt und runter erst reiten, wenn Du das Pferd so gut kennst, dass Du gezielt einwirken kannst und an der Hand gesehen hast, dass es langsam und sicher die Füße setzt.
  7. Wenn das Pferd in einem Zustand ist, wo man davon ausgeht, dass es schnell aufmuskeln sollte, um gesund zu werden / bleiben, dann vielleicht noch über ein Kohlehydrate-Protein-Präparat nachdenken, das man noch zufüttern kann, wenn man trainiert.
  8. Und ganz viel selber machen lassen, ideal ist ein Stall mit bewegungsreicher Haltung wie Hit Aktiv Ställe oder Schauer Laufställe oder Paddock Trails, an denen große Weiden angeschlossen sind. Was das Pferd da trainiert, kannst mit einem Boxenpferd nicht aufholen, egal, wie Du Dich bemühst.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Ich würde erstmal mit langen Spaziergängen anfangen. Dann kann man mit der Bodenarbeit beginnen und da vielleicht auch schon mit den echten Seitengängen (wieder) beginnen. Wenn das Pferd dann ein wenig Muskulatur aufgebaut hat kannst du mit dem longieren beginnen, möglichst mit Kappzaum ohne Ausbinder. Und erst danach solltest du mit Stangenarbeit anfangen, da es doch sehr anstrengend sein kann.

Überfordere ihn aber nicht! Ruhetage müssen sein!

heey:)

also wenn er vorher sonst immer geritten wurde und alles kennt,kannst du wie du schon sagtest ermal mit vertrauensübungen anfangen:) longieren wär auch eine gute idee und du kannst ihn dann ja auch mal ein bisschen reiten aber dann halt erstmal alles schön in ruhe ...ich würd die erste zeit erstmal longieren und dann ein bisschen schritt reiten und das dann jeden tag steigern ,dann wird das :))

LG


FinjaundSheyla 
Beitragsersteller
 25.04.2013, 20:52

Ja er ging ganz normal damals bis L dressur und springen. daankeee

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