Mund zu mund beatmung noch notwendig?

9 Antworten

Die zum jetzigen Zeitpunkt gültigen Leitlinien des ERC von 2015 besagen nach wie vor: 100 bis 120 Herzdruckmassagen in der Minute mit einer Drucktiefe von 5 bis 6 Zentimetern und nach 30 Herzdruckmassagen jeweils zwei Atemspenden (30 : 2 Rhythmus).

Ist ein Ersthelfer jedoch nicht in der Durchführung von Atemspenden geschult oder gibt es andere Gründe, auf die Atemspenden zu verzichten, so ist es legitim zugunsten einer ununterbrochenen Herzdruckmassage auf die Atemspenden zu verzichten. In Studien hat man herausgefunden, dass der im Blut vorhandene Sauerstoff nach einem kardial (herzbedingten) Herz- Kreislaufstillstand noch für eine Dauer von circa 6 Minuten ausreichend ist, um die lebensnotwendigen Organe bei einer Herzdruckmassage mit Sauerstoff zu versorgen, danach allerdings, ist er aufgebraucht und wenn man bedenkt, dass es bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes im Durchschnitt mindestens zehn Minuten dauert, reanimiert man die Person also für eine Dauer von mindestens 4 Minuten ohne Sauerstoff, dass kann bereits zu bleibenden Hirnschädigungen bei der Person führen, denn insbesondere die Gehirnzellen, reagieren sehr empfindlich auf einen Sauerstoffmangel und sterben schnell ab, daher wird für Helfer die beides, Herzdruckmassage und Atemspenden beherrschen, auch nach wie vor die Durchführung von beiden Maßnahmen in den Reanimationsleitlinien empfohlen+ die Anwendung eines automatisierten, externen Definrillators (AED), sofern mindestens zwei Helfer/innen zur Verfügung stehen. Es gibt auch den Kreislaufstillstand durch Sauerstoffmangel, zum Beispiel bei Ertrinkungsopfern, hier ist es obligatorisch, den Betroffenen Sauerstoff zuzuführen.

Der Eigenschutz, hat Vorrang, hat die Person zum Beispiel Erbrochenes im Gesicht und es besteht die Gefahr, sich bei der Atemspenden mit einer Infektionserkrankung zu infizieren, dann kann man auf die Atemspenden verzichten. Mfg.

Quelle: Qualizierung als Rettungssanitäter.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.

Ich glaube das wird noch gemacht. Würde es aber auch nicht machen - weil ich mich davor ekle. Ich trinke schon nicht aus Flaschen/Gläsern, wenn da andere mit ihrem Mund dran waren.


ROBIN786 
Beitragsersteller
 21.07.2020, 21:04

Wünsche dir einen schönen Abend

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ROBIN786 
Beitragsersteller
 21.07.2020, 20:57

Sehe ich genau so

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Da sind jetzt viele richtige und wenige falsche Antworten dabei. Grundsätzlich empfohlen und auch gelehrt werden 30 Herzdruckmassagen im 100-er Rythmus und zwei Beatmungen (Mund zu Mund oder Mund zu Nase). Die Herzdruckmassagen soll das Herz anregen wieder zu schlagen, aber auch den Blutfluß im Körper notdürftig aufrecht erhalten. Beatmungen können dabei ganz entfallen, da im Blut noch soviel Sauerstoff sich befindet, daß der Körper genügend mit Sauerstoff ausgestattet ist. Wenn das Herz stillsteht, wird dieses Blut allerdings nicht weiter transportiert.

HI,

Mund zu mund beatmung noch notwendig?

zur Herz-Lungen-Wiederbelebung gehört nach derzeitiger Leitlinienempfehlung auch für Laienhelfer die Mund-zu-Mund-Beatmung (alternativ Mund-zu-Nase) immer noch dazu.

Traut sich ein Helfer die Beatmung nicht zu (oder ist nicht darin ausgebildet), ist es legitim, auf die Beatmung zugunsten einer ununterbrochenen Herzdruckmassage zu verzichten.

Insbesondere in der derzeitigen COVID-Lage wird die letztere Variante umso mehr empfohlen, gerade, wenn keine Hilfsmittel wie ein Beatmungstuch zur Verfügung stehen.

Fazit

  • Leitlinienempfehlung: Herzdruckmassage und Beatmung
  • Verzicht auf Beatmung ist für Ersthelfer dennoch legitim

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent