Motorrad Kette fetten?
Ich hatte im Dezember 2020 die letzte Inspektion, dabei hatte ich die Kette reinigen lassen. Seitdem bin ich 2.700 km gefahren. Im Mai 2021 habe ich die Kette mit einem Ölfläschchen (nicht Spray), welches ich beim Motorradhändler gekauft hatte, nachgefettet. Jetzt ist immer noch genug Öl drauf. Muss ich sie dennoch nachölen?
4 Antworten
es gibt das, was du siehst, und das was ist.
sehen tust du nur das fett auf der aussenseite, da wo es entscheidend ist, an den gelenken der kettenglieder, siehst du es nicht.
rennketten und uralte ketten (veteranen) sind empfindlicher (wie beim fahrrad), moderne motorradketten haben o-ringe aus gummi drin, da kann man davon ausgehen, dass das fett dahinter recht lange vorhält.
grundsätzlich gilt, dass bei so kleinen berührungsflächen, über die die gesamte leistung deines motorrades übertragen werden, zuviel fett eigentlich gar nicht vorkommen kann. die faustregel ist daher, kettenfett nach jeder tour, und vor allem nach jeder regenfahrt, schon allein um flugrost auszuschliessen.
und bei längeren touren nimmst du ein döschen mit.
Du solltest dich eingehend mit dem Thema Motorradpflege beschäftigen.
Eine Kette fettet man alle 200-400km und bei Regen öfter. Ich reinige meine, je nach Verschmutzungsgrad spätestens alle 2000km.
Theoretisch weiß ich das schon, aber wenn sie mir in der Praxis noch gut eingefettet vorkommt, man kann sie ja auch überfetten.
Offensichtlich hast du kein vernünftiges Kettenfett genommen, denn das haftet.
Im Gegenteil, das ist es ja, denn mir scheint die immer noch gut eingefettet, obwohl alle - die die Kette nicht gesehen haben - meinen, da kann kein Fett mehr dran sein. War - wie schon gesagt - Kettenöl aus der Flasche vom Motorradhändler mit Werkstatt.
Ich will ja die Kette auch nicht überfetten und schmutzig scheint sie mir auch nicht - keine schwarzen Klumpen -
Kettenöl wird bei Ölern benutzt und nicht zum fetten der Kette. Fettest du die Kette von Hand, brauchst du Kettenfett.
Das Öl wird sofort abgeschleudert. Das Fett hält etwas länger, doch nie so lange, wie du deine Kette vernachlässigst.
Das war ein Kettenöl vom Motorradhändler spezell für Motorräder. Außerdem von der Logik her, Fahrradketten werden auch geölt und technisch funktionieren die genau so.
Falsch! Kettenöl macht nur Sinn, wenn es kontinuierlich, d.h. ein Tropfen alle paar Minuten, aufgetragen wird. Gibst du mehr drauf, wird es sofort abgeschleudert.
Fettet man von Hand, wird stark haftendes Kettenfett benutzt.
Der Vergleich mit Fahrradketten zeigt klar, dass du gar keine Vorstellung davon hast, welche Kräfte auf eine Motorradkette wirken.
Natürlich. die Kette dreht sich schneller, aber Fliehkraft ist Fliehkraft, auch wenn sie dort stärker wirkt. und Öl ist auch Fett, also.
Nein!
Fett haftet, Öl wird abgeschleudert! Ich habe es dir ja nun schon mehrfach erklärt.
Öl ist chemisch Fett oder ist es vielleicht Wasser. Dann müsste es beim Fahrradfahren auch abgeschleudert werden. Fliehkraft ist Fliehkraft.
Dann sprüh doch mal Öl und Kettenfett nebeneinander an eine senkrechte Fläche. Du wirst sehen, dass das Öl direkt runter läuft, das Kettenfett jedoch nicht.
Öl ist flüssiges Fett. Chemisch sind Öl und Fett nach dem selben Grundmuster aufgebaut. Der Unterschied liegt im Aggregatszustand. Sobald Fett flüssig wird - auch durch Wärme - wird es Öl genannt. Auf der Kette wird Fett auch heiß. Dem Kettenfett werden halt spezielle Additive zugesetzt werden, aber die können dem speziellen Motorradkettenöl auch zugesetzt worden sein.
Das Beispiel mit der senkrechten Fläche greift nicht, denn sonst müsste ja eben Fahrradkettenöl auch relativ schnell abfliessen oder abstäuben.
Danke für deine theoretischen Ergüsse. Die Praxis sieht anders aus. Sieh zu, dass du selbst klar kommst. Ich stelle meine Hilfe nun ein.
Auch wenn Du Dir beim anfassen der Kette die Finger einsaust bedeutet das nicht, dass noch ausreichend Schmiermittel (Fett, Öl, Trockenschmierstoff, Butter oder was immer Du benutzt) dort ist, wo es zwingend nötig ist, damit Deine Kette noch eine Weile hält. Diese Stelle wäre primär unter den Rollen.
Wir können alle nichts genaues dazu sagen, ohne zu wissen wieviel Du seit der letzten "Ölung" gefahren bist, welches Schmiermittel Du benutzt hast und ob und wie lange Dein Moped im Regen stand / gefahren wurde und ob / wie oft es gewaschen wurde.
Somit können wir eigentlich alle nur raten.
Ich würde aber davon ausgehen, dass Du dringendst Deine Kette fetten solltest - und das ab sofort regelmäßig - wie oft hängt stark vom Schmiermittel ab. Wenn Du im Regen gefahren bist, Dein Moped gewaschen oder kurzzeitig im See versenkt hast - dann auf jeden Fall immer.
Nein, ca. 1700 km, aber ich hatte aus einem Fläschen, nicht Spray, so reichlich drauf getan, dass es mir am nächsten Tag noch auf den Schuh tropfte, als ich den Ständer einklappte. Jetzt kommt sie mir halt immer noch gut eingefettet vor.
Das war dann ein bisschen viel. Das hat dann den Nachteil, dass es überall hin geschleudert wird und Felge, Kettenabdeckung etc. eingesaut werden. Und der Dreck hängt halt auch sehr schnell und stark im Fett. Die solltest Deine Kette mit Kettenreiniger, Petroleum oder Ballistol reinigen und dann neu fetten (nur benetzen, sie darf nicht trocken werden - aber herunter triefen soll es nicht). Und dann achtest Du darauf, dass die Kette immer sauber und gefettet ist. Dreck in der Kette sorgt ebenfalls für ein schnelles Ende der Kette.
Du hast die Kette in knapp 3000km nicht gefettet?
Also man sagt alle ca. 300km. Da ist nie im Leben noch genug Fett/ Öl dran.
Nein, ca. 1700 km, aber ich hatte aus einem Fläschen, nicht Spray, so reichlich drauf getan, dass es mir am nächsten Tag noch auf den Schuh tropfte, als ich den Ständer einklappte.
Ich muss es auch auf der Straße machen und da kann ich nicht so herumsauen, deshalb mit dem Fläschchen genau auf die Kette träufeln. Reinigen lasse ich sie dann bald mal in der Werkstatt.