Morgen Krisengespräch nach Inobhutnahme, brauche Rat?

2 Antworten

Es wird sehr schwierig, auf deine individuellen Bedürfnisse einzugehen. Damit möchte ich nicht sagen, dass jeder Jugendamtsmitarbeiter blöd wäre und nicht darauf eingehen würde. Es geht nur darum, dass geschaut wird, wo überhaupt ein Platz frei ist und je nach Unterkunft gibt es andere Regeln. Es kommt auch darauf an, warum du überhaupt in eine Wohngruppe kommen sollst. Oft gibt es Regeln bezüglich der Handynutzung, in einigen Einrichtungen müssen diese beispielsweise nachts abgegeben werden, es ist auch nicht selbstverständlich, dass man die ganze Zeit WLAN hat. In anderen Einrichtungen wird das individuell mit den Jugendlichen abgesprochen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, wenn man das Handy nicht haben darf, wird man andere Wege finden, die Zeit zu nutzen.

Es gibt auch Orte, an denen man zu Beginn erstmal das Handy nur für eine gewisse Zeit am Tag haben darf, aber eigentlich sollte sich so was klären lassen. Bitte lass das nicht über deine Zukunft und vielleicht über den weiteren Verlauf deines Lebens entscheiden.

In Inobhutnahmeeinrichtungen ist es oft so, dass Jugendliche nur kurze Zeit bleiben. Daher gibt es feste Regeln für alle und nur begrenzten Diskussions- und Verhandlungsspielraum.

In regulären Wohngruppen gibt es viel mehr Möglichkeiten über Monate hinweg pädagogisch mit den Jugendlichen zu arbeiten und gemeinsam Kompromisse auszuhandeln. Z.B.

  • Handy darf über Nacht behalten werden, wenn der Jugendliche jeden Morgen pünktlich aus dem Bett kommt und pünktlich in der Schule ist.
  • Handy wird nur stundenweise ausgehändigt, weil der Jugendliche sonst nichts anderes machen würde, als vor dem Handy zu sitzen.
  • Der Jugendliche hat ein Zeitbudget Wlan, dass zwischen 6 Uhr und 22 Uhr frei verwendet werden kann. Überschreitet der Jugendliche die Zeit, ist das Wlan für den restlichen Tag weg. Für extra Aufgaben, z.B. Rasenmähen oder die Teilnahme an einem Medienkompetenzkurs gibt es extra Wlanzeit.
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialer Dienst (Jugendamt)