Möchte nicht zum Therapeut?
Ich bin wegen verschiedenen Sachen in Therapie und eigentlich verstehe ich mich gut mit meinem Therapeuten. Momentan kommt auch Probleme mit Essen (ev. Eine Essstörung) dazu. (Siehe meine anderen Fragen) jedenfalls meinte er beim letzten Mal ich kann gar keine Essstörung haben weil ich noch nicht in dem richtigen BMI Bereich für eine Essstörung bin. Ich bin allerdings schon fast untergewichtig. Er meinte auch einmal ich sehe nicht magerwüchtig aus. Ich weiß nicht ob ich übertreibe aber irgendwie hat das dieses Vertrauen ein bisschen kaputt gemacht. Ich müsste morgen wieder zu ihm.
Was soll ich machen? Ich bin 13, meine Eltern entscheiden das aber ich will denen das nicht sagen
6 Antworten
Wenn dein Therapeut deine Probleme nicht ernst nimmt (ich kenne dich mittlerweile gut genug um eindeutig sagen zu können, dass du an Magersucht erkrankt bist), dann hilft nur der Therapeutenwechsel. Vorher kannst du versuchen noch mal deutlich zu machen, wie groß deine Essprobleme tatsächlich sind.
Generell rate ich Mädchen und jungen Frauen dazu Therapie bei einer Frau zu machen.
Und ich hab halt seit Freitag Normal gegessen weil ich in Urluab war und nicht meine Safe Foods essen konnte
Nun, du wirst wohl entweder mit deinem Therapeuten oder mit deiner Mutter darüber sprechen müssen.
Du solltest ihm deutlich sagen, dass es dir schwerfällt ihm weiter zu vertrauen, da er jeder modernen Diagnostik zu dem Bereich widerspricht.
Wenn du wegen der Essprobleme da bist, solltest du wechseln.
Vorwürfe und kompetenzanmaßung sind nie schlaue Strategien.
Das sind Fakten. Die kann man überall nachlesen, die weiß jeder, der minimal mit der Erkrankung zu tun hatte. Sein fehlendes Wissen ist sehr gefährlich.
Darum geht es nicht. Um vorwürfe und Anmaßung geht es. Und wenn man einfach nur was nachlesen müsste, um gesund zu werden, dann bräuchte es ja Therapeuten nicht. Oder jemand wie du könnte Therapeutin sein ;)
Zwischen allgemein bekannten Diagnosekriterien und wissen wie man gesund wird liegt ein himmelweiter Unterschied.
Und wenn ein Fehlverhalten, bzw gefährliches Unwissen beim Therapeuten besteht, MUSS man es thematisieren.
Das muss man nicht. Hast du schon mal überlegt, was es für (vielleicht sogar strategische) Gründe haben könnte, als Therapeut diesem klientenanliegen nicht sofort nachzugehen?
Gibt es selbstverständlich. Aber deshalb Lügen zu erzählen, bzw völligen Unsinn, ist inakzeptabel und schlicht schädlich.
du nutzt ja sehr harte Begriffe dafür… Lügen, schädlich, vertrauen, etc - kann es sein, dass wenn du das selbst in deinem Alltag machst, häufig in Konflikte kommst, falsch verstanden wirst oder auch Schwierigkeiten mit Freundschaften hast?
Nein, überhaupt nicht. Aber bei einem Therapeuten sind zwei Dinge wichtig: Vertrauen und Kompetenz. Beides fehlt in dieser Hinsicht.
Wie würdest du es denn nennen, wenn ein Therapeut etwas erzählt, was nicht stimmt?
Also aus professioneller Sicht hat er richtig gehandelt, denke ich.
Warum? Ich verstehe wirklich nicht, warum eine Lüge gut sein soll.
Naja - er/ sie ist ja Patient/in mit u.a. Suizidalität, ggf. Schwere Depression, starken sozialen Ängsten, alpträumen… von borderline/ PS im allgemeinen würde man noch nicht sprechen, da zu jung. In der Frage-Biografie hier auf gf ist zu sehen, wie immer wieder der Wunsch (!) nach einer ES durchscheint. Ich sage das absichtlich so: ein starker Wunsch. Auch immer wieder die Suche nach Bestätigung der Community eine ES zu haben. Aus 3 Gründen macht es keinen Sinn, die Diagnose in der lfd Therapie zu stellen, denn:
1.) im Zentrum stehen andere Erkrankungen (auch akutere), denen sich eine ES unterordnen würde. Eine ES mit einzuwerfen ist ein falscher Hase (das passier Patienten oft, dass sie es nicht aushalten an den Wurzeln zu arbeiten und dann andere problematiken einzuwerfen), dem man nicht unbedingt nachlaufen sollte.
2.) ES gehen oft mit starkem Wunsch nach Bestätigung der ES einher, deshalb wird in modernen Therapien dazu nicht unbedingt die Diagnose gestellt, da es die Betroffenen zu sehr bestätigt und Symptomatik verstärkt.
3.) ES sind im modernen Verständnis ein kontroll/kontrollverlust regulationsproblem, also eine form der zwang-/ kontrollsucht. Das passt auch sehr gut in das Bild der sozialen Ängste/ SV. Hier ist also thematisch ab Kontrolle & Kontrolle abgeben zu arbeiten… nicht unbedingt die Diagnose zu stellen.
Ich persönlich finde es oft hilfreich eine Diagnose zu haben, um zu wissen ob ein dringender Handlungsbedarf besteht und wie man damit umgehen sollte. Aber wenn eine Diagnose nicht möglich ist oder nicht sinnvoll, ist es auch vollkommen richtig die Diagnose nicht zu sagen.
ABER dann sollte man die WARHEIT sagen. Egal worum es geht, die Patienten anlügen zerstört nur das Verhältnis. Was spricht dagegen EHRLICH zu antworten? Man kann doch nur an Problemen arbeiten, die man kennt.
Wieso sollte ich mir wünschen eine Essstörung zu haben?
da wir gar nicht die tatsächlichen Umstände, sondern nur eine einzige Wahrnehmung kennen, können wir über Wahrheit und Lüge gar nicht urteilen.
… das kannst du mal Googlen… :) vielleicht trifft es ja was bei dir
Es sind FAKTEN, um die es geht. Entweder er ist uninformiert oder er lügt. Beides ist sehr kritisch.
Ne, du hast da irgendwie ein problematisches Thema mit vertrauen und Konflikten, Loka…
Na zb warum man sich eine ES insgeheim wünschen sollte
Da kommt nichts bei raus weil sich niemand eine wünscht
Warum habe ich ein problematisches Thema damit. Das musst du mir erklären. Denn in welcher Hinsicht soll es bitte gut sein falsche Dinge zu behaupten? Gerade als Therapeut.
Erzähle das deinem Therapeuten, genau deswegen ist er ja da.
Klar, vertrauen ist wichtig, aber er ist ja dein Ansprechpartner für deine Ängste, egal für welche. 😊
Lg
Vielleicht kannst du einfach über deinen schwierigen Umgang mit essen sprechen, statt das Ding gleich ES zu nennen? Und du kannst auch thematisieren dass es dich verunsichert wenn er ein Thema so abstreitet…
Das mache ich ja. Aber Alle in meinem Umfeld sagen es ist eine ES. Und ich glaub wenn man versucht sich nach dem Essen zu übergeben und tagelang nichts isst gehört es schon zu einer ES
… woran arbeitet ihr denn gerade in der Therapie, anstelle der ES?
Weil eine ES nur Auswirkung und nicht Grund ist. In einer tiefenpsychologischen Therapie (zb) geht es um das warum und nicht darum, das Problem sofort zu beheben. Wenn das Warum fühlbar ist, erledigt sich oft das Problem von selbst.
Ich wollte eigentlich auch bei einer Frau. Aber hier in der näheren Umgebung gibt es nur 2 und die hatten keine Plätze