Mitnahme einzelner Sachen von Wertstoffhof Reaktionen?
Bei unserem örtlichen Hof ist es so, dass dort selbst einer die Leitung
inne hat, der wohl der letzte wäre, der nichts raus geben wollen würde.
Ich habe von ihm auch dann und wann mal als "einmalige Ausnahme", wenn
dort etwas besonders seltenes oder außergewöhnliches im E-Schrott lag, es mitnehmen dürfen. Er hat mal drüber geschaut, dass nichts giftiges dran war und dann war es gut. Aber eben halt immer so ein bisschen verdeckt und verschwörerisch.
Er bekam dann kurz vor Weihnachten nen guten Bordeaux vorbei gebracht (der Wert der Teile war wesentlich höher) und es war gut.
Ich kenne ihn schon seit ich ein Pöks bin und mit Papa Zeug abgegeben habe.
Ist das mit dem abgegebenen Kram denn generell so ein Riesenproblem?
Ich sehe dort oft Möbel, die noch richtig frisch aussehen (nicht mein Interessensgebiet), die mit etwas Liebe locker noch 30 Jahre halten könnten.
Daher wollte ich mal von euch anderen Bastlern wissen: Wie kommt ihr an euer Material dran?
Und wie handhaben es die Recyclinghöfe bei euch so mit der Mitnahme von Kleinstmengen?
8 Antworten
Strenggenommen sind die Altstoffe Eigentum der Behörde, d.h. der Kommune oder des Landkreises.
Manchen Elo-Schrott habe ich mit da auch schon weggeholt (unter anderem mal einen noch funktionstüchtigen C64).
Wenn man sich vorher bei der Aufsicht meldet und jemand vom Personal in der Halle ist, sind sie auch bei uns gefällig.
Es ist so wie überall: der Ton macht die Musik. Wer höflich fragt, ist im Vorteil.
Daß man aber auch mal wegen möglicher Unfallgefahr weggeschickt wird, wenn Lkws und Radlader auf dem Gelände rumkurven, muß man halt akzeptieren und am nächsten Tage wiederkommen.
Wenn bei dir Sperrmüll ist, dann fahre mal durch die Straßen und dort gibt es noch teilweise gute Möbel und Gegenstände, welche die Leute heute viel zu schnell und achtlos an die Straße stellen.
Was denkst du, wie Flohmarkthändler an ihre Waren kommen.
Aber ich würde dann klingeln und fragen, ob ich die Sachen mitnehmen kann. Die Leute haben in der Regel nichts dagegen.
Sperrmüll einfach mitnehmen ist eigentlich Diebstahl, nur wird da keiner eine Anzeige schalten.
Schlimm wird es immer, wenn die Leute alles durchwühlen und dann ein Chaos hinterlassen.
Hamburg handhabt diese Thematik seit einiger Zeit etwas anders:
Was noch brauchbar ist und von den zuständigen Mitarbeitern der Stadt gesehen wird wird Interessierten gemeldet. Die Müllabfuhr lässt dann also solche Sachen stehen für die Interessierten. So weit ich den Beitrag der ARD verstanden habe kann jeder Privatmensch seine Interessen kund tun und wird wo immer möglich berücksichtigt. Denn auf diese Weise reduzieren sich die Müllgebühren.
Ich kenne auch den organisierten Sperrmüll. Organisiert durch die Anwohner und die Interessenten. Die Anwohner stellen brauchbare Dinge gut sichtbar an die Straße, Interessenten sprechen sich bezüglich ihrer Fachbereiche ab und unterstützen sich VOR der Sperrmüllabfuhr gegenseitig, achten darauf, dass die Wegnahme ruhig uns sauber abläuft.
Hier in Karlsruhe kannst Du im Möbellager - also dort, wo noch brauchbare Möbel für Bedürftige abgegeben werden können - eher Probleme bekommen als im Wertstoffhof, willst Du ein für Dich persönlich brauchbares Teil haben.
Das liegt aber an der Politik in der Stadt und ihren Einfluss auf die Stadtverwaltung.
Wie sich dieser von Dir geschilderte Mitarbeiter verhält hat was mit Verstand zu tun. Bei vielen von einer Mehrheit der Bevölkerung gewählten Politikern wirst Du solchen lebensnotwendigen Verstand mit der stärksten Lupe nicht finden können.
In Dresden sind das die Wertstoffhöfe der Stadt. Da darf absolut nichts wieder mitgenommen werden. Selbst wenn man selbst ähnliches in Größeren Mengen abgibt. E-Schrott kann aber durchaus wertvoll sein.
Die Stadt hat hierfür (extra?) nicht die hellsten, aber hörigen Leute eingestellt.
Mit der Abgabe an einen Wertstoff-Hof oder auch nur in die Schrottwanne einer Firma geht das Eigentum über. In einer Firma meist auf die Entsorgungs-Firma. Eine Entnahme kommt daher einem Diebstahl gleich.
Der Mitarbeiter kann sich also durchaus strafbar machen, wenn er das zulässt. Ich würde ihn nicht in diese Situation bringen wollen.
Das bedeutet also, selbst wenn sich dieser Behälter innerhalb der Firmenhalle befindet, ist das Eigentum schon übergegangen?
Interessante Sache.