Mitgliedschaft in einer FeG?
Grüßt Euch,
ich stehe kurz vor der Mitgliedschaft in einer FeG (freie evangelische Gemeinde). Nun hieß es, dass es keinen festen Mitgliedsbeitrag gibt, aber indirekt heißt es auch dass man „den 10.“ gibt, also ein Zehntel seines Lohnes. Begründet wurde dies damit dass es in der Bibel (glaube Maleachi) auch so stünde.
Nun meine Frage: Nach meinem Wissen steht die entsprechende Stelle ja im alten Testament, und die Regularien dort wurden ja durch den neuen Bund ersetzt. Und soweit ich weiter meine zu wissen wird auch im neuen Testament von einem 10. nicht mehr gesprochen. Also wäre es doch sogar als an Jesus Gläubigen falsch, wenn man sich auf die Stelle des AT beruft und den 10. fordert bzw gibt. Oder sehe ich das ganz falsch?
Ist es allgemein Usus dass in den FeGs der 10. als Mitgliedsbeitrag gilt, oder nur hier?
Danke für eure Meinungen!!
3 Antworten
Das ist nicht nur in einer FeG so, sondern in eigentlich allen Freikirchen. Sie bezahlen vom Zehnten die Miete, Unterhaltskosten der Räumlichkeiten und die Löhne. Dessen muss man sich bewusst sein - es gibt keine Kirchensteuer oder sonstige Unterstützung vom Staat.
Allerdings ist die Bibelstelle, auf die sich das gründet im Buch Maleachi, anders gemeint, der Zusammenhang stimmt nicht. So gesehen kann meines Erachtens das Buch Maleachi nicht als Begründung für den Zehnt herangezogen werden.
Du hast ganz recht, wenn du meinst dass im NT von einem Zehnt keine Rede mehr ist. Dort wird von freiwilligen Gaben gesprochen, z. B. in einem der Korintherbriefe. Die genauen Stellen habe ich gerade nicht im Kopf.
Für mich bildet der Zehnt eine gute Richtline, wieviel ich meiner Gemeinde jeden Monat "abgebe". Es kann aber nicht als verpflichtend gesehen werden. Man kann auch Zeit geben und seine Gaben in der Gemeinde investieren. Lass dich also nicht unter Druck setzen! Die Abgabe des Zehnts sollte keine Bedingung sein für die Aufnahme als Mitglied.
Ausserdem wird nicht kontrolliert, wieviel du verdienst, bzw. wieviel du der Gemeinde gibst. Sollte dies bei dir so sein, dann suche dir eine andere Gemeinde!
Das sehe ich anders.
Freikirchen sind zumeist (nicht alle) als Verein organisiert, und als solcher gibt es Vereinsmitglieder.
So ist es auch bei mir, und ich denke nicht dass es einen großen Unterschied zwischen der Schweiz (wo ich lebe) und Deutschland gibt. Es gibt nur Unterschiede in der konkreten Umsetzung.
Hinzuzufügen ist, dass in meiner Freikirche tatsächlich jährlich ein Mitgliederbeitrag erhoben wird, welcher sich im unteren dreistelligen Bereich bewegt.
Danke für die ausführliche Antwort.
Mir geht es auch gar nicht darum die Unterstützung für die Freikirchen in Frage zu stellen, mir ist bewusst dass sie allein von den Beiträgen und Spenden leben müssen.
Für mich war es nur fraglich, wie man sich dabei auf eben Maleachi beziehen kann und auch wie du schon sagtest, die Stellen dazu des NT, wo von einem geben nach dem was einem am Herzen liegt außen vor lässt.
Das ist korrekt. Ich denke, da sind viele Kirchen / Gemeindeleiter blind. Sie brauchen einen Grund um den Zehnt zu rechtfertigen und haben Angst sich darauf einzulassen dass es Gott ist, der versorgt mit allem Nötigen.
Da gehen sie mit schlechtem Beispiel voran und manipulieren ihre Mitglieder. Klingt hart, aber so sehe ich es.
Oft heisst es dann, wer freizügig gibt, empfängt auch von Gott entsprechend. Auch das finde ich fragwürdig und läuft für mich unter Manipuliation.
Was deine mögliche Mitgliedschaft betrifft: Lass dich da nicht davon abbringen, nur wegen des Zehnts. Es gibt in jeder Gemeinde etwas, das nicht "richtig" läuft. Auch eine Gemeinde besteht nur aus Menschen, und kann nicht perfekt sein. Und trotzdem ist sie die "Braut Jesu".
Das gilt überall, man darf auch gerne mehr geben. Nur weil es das "Neue Testament" gibt, ist das AT nicht "außer Kraft". 10 Gebote z.B.
Ich habe auch nicht behauptet dass das AT außer Kraft gesetzt wird durch das neue NT.
Wenn das Gesetz aber aufgehoben wird (weshalb heutzutage auch zB keine Tieropfer mehr dargebracht werden...), wie kann es dann sein dass gewisse Dinge die das Gesetz den Juden vorschrieb, bevor Jesus gekommen war, doch noch wie selbstverständlich Gültigkeit haben? Das war meine Frage.
Zudem Christen keine Mitglieder irgendwelcher Kirchen und Gemeinden sind.