Mit Reiten aufhören ja/Nein?
Hallo, ich reite seit 8,5 Jahren. Das erste Jahr einmal die Woche Longe, die folgenden 6 Jahre einmal die Woche Reitunterricht in der Gruppe und seit 1 Jahr und 6 Monate noch parallel zum Unterricht habe ich eine Reitbeteiligung, zu der ich 1-2Mal die Woche gehe. Dieses Jahr absolviere ich mein Abitur und fühle mich mit der Rb schon überfordert. Das hauptsächliche Problem ist jedoch, dass ich grottenschlecht reite. Das Pferd kann unter mit vielleicht 5 Sekunden am Zügel laufen und sobald es einmal kurz beim Angaloppieren bockt, habe ich so Angst, dass ich mich nicht mehr traue anzugaloppieren. Zudem habe ich das Gefühl, dass ich an dem Stall immer kritisch beäugt werde... Das sind allesamt eingebildete Turnierreiter, die natürlich besser reiten als ich... Also verstehe ich mich auch mit keiner Person, deshalb hetze ich immer so früh wie möglich in den Stall, um zu gewährleisten, dass ich alleine in der Halle bin, denn sonst muss ich komplett allein bei Regen /Schnee/Wind im Dunklen im Wald ausreiten oder führen :/ Es ist schon eine Belastung, aber wenn ich aufhöre, dann weiß ich ganz genau, dass ich es vermissen werde und die Vorstellung mein langjähriges und einziges Hobby aufzugeben ist ebenfalls nicht schön... Aber wenn ich dem Pferd schade, dann möchte ich das auch nicht. Bin seit langem am verzweifeln.... Darf ich eure Meinung dazu hören? LG
7 Antworten
Dieses Jahr absolviere ich mein Abitur und fühle mich mit der Rb schon überfordert
Ich kenne einige Reiter die für ihr Abitur oder bestimmte klausurphasen das reiten pausiert haben. Das könnte auch für dich eine Möglichkeit sein, für den Abschluss und bis du dein Leben mit weiterer Ausbildung wieder sortiert hast. Wenn du das reiten dann vermisst, schau dich neu um wo und in welcher Form du weiter reiten möchtest. Nur weil du mal eine Pause machst, heißt das nicht dass du für ewig aufhörst, diese Entscheidung ist nicht für die Ewigkeit, sondern bis du Lust hast wieder anzufangen.
dass ich grottenschlecht reite
Dagegen gibt es ein einfaches Mittel, guten Unterricht. Du lernst besser zu reiten, du wirst selbstbewusster da du merkst dass Dinge klappen und du etwas kannst. Wer gibt an diesem Stall dressurunterricht? Nehme regelmäßig Stunden zb auf deiner rb, Wechsel den Schulunterricht wenn du dort nichts lernst. Es gibt auch mobile Reitlehrer die dann extra für dich zum Stall kommen.
bockt, habe ich so Angst, dass ich mich nicht mehr traue anzugaloppieren.
Auch hier hilft der Unterricht, du lernst wie du reagieren solltest in verschiedenen Situationen, und auch wieder der Punkt des einfach besseren Reitens und des Selbstbewusstseins. Wenn das oft vorkommt, du also generell mit dem Pferd nicht gut klarkommst, dann suche dir eine neue rb. Ein Pferd das besser zu dir passt und zu dem du besser passt, wenn solche grundsätzlichen Probleme, Vorallem schon mit Angst behaftet, auftauchen fühlen sich ja evtl. alle mit einem Wechsel wohler?
dass ich an dem Stall kritisch beäugt werde.. Das sind allesamt eingebildete Turnierreiter
Erstmal, schöne Verallgemeinerung..., nur so am Rande.
Fühlst du dich nur angeguckt weil du so wenig von dir selbst und deiner Reiterei überzeugt bist oder woran merkst du es? Was ist da vorgefallen? Sei stärker, für dich selbst, jeder hat mal angefangen, jeder kann sich im Stall bewegen und sein Pferd versorgen. Egal ob kleiner als E oder S Niveau.
Wenn der Stall einfach nicht zu dir passt, auch nach längerer Zeit und Bemühungen dort es nicht funktioniert, schaue dich nach einem anderen Stall um. Wenn dies nun zb ein reiner sportstall ist wo du bist, schaue ob du einen gemischten findest, oder reine ´freizeitreiter´.
dass ich alleine in der Halle bin, denn sonst muss ich komplett allein ausreiten oder führen
Klappt das nicht zu mehreren in einer Halle zu reiten? Warum nicht?
Also alles in allem, sei sicherer in dem was du tust, du bist nicht fehl am Platz. Nicht jeder muss eine L,M, S oder was auch immer Platzierung an der Wand hängen haben um in einem Stall auftauchen zu dürfen und dort mit einem Pferd zu arbeiten. Es wird immer jemanden geben der besser ist.
Pausiere ruhig, und wenn du dann sicher in der Ausbildung/Studium bist, dann Zeit, Geld und Lust zum reiten hast, suche dir einen für dich sympathischen Stall, mit gutem Unterricht. Oder eine rb wo du dann auch Unterricht mit bekommst. Das wäre mein primärer Rat, atme erstmal durch und dann entwickel dich weiter wenn du mit deinem jetzigen Stand nicht zufrieden bist.
Egal welchen Weg du nimmst, sei selbstbewusster, und Viel Glück und Spaß
Aus der Ferne u. ohne dich/das Pferd/die Umstände zu kennen: ich glaube nicht, dass du nach dieser Zeit mit regelmäßigem Unterricht soooo schlecht reitest - da müsstest du absolut talentfrei sein, der Unterricht dazu grottenschlecht und eine RB, dazu in einem Turnierstall, hättest du dann sicher auch nicht bekommen?!
Sicher spielt eine Rolle, dass du dich mit diesem Pferd und/oder in diesem Stall nicht wohlfühlst? Hast du denn schon mal versucht, mit jemand dort Kontakt aufzunehmen? Mit der Besi scheinst du ja klar zu kommen, sonst hättest du die RB ja nicht...?! Die andren denken evtl. auch, du willst nix mit ihnen zu tun haben, wenn du immer so kommst, das du niemanden triffst u. immer alleine unterwegs bist.
Naja, und es ist keine Schande, sich auf einem buckelnden Pferd nicht grad wohl zu fühlen. Kannst du mit deiner RB zusammen Unterricht nehmen? Das würde dir sicher helfen. Und du schadest dem Pferd ja nicht gleich, nur weil du dich nicht galoppieren traust! Da würde die Besi dich doch da auch nicht (mehr) rauflassen.
Wg. Abi: trittst du halt in der Zeit kürzer, kannst du doch sicher mit der Besi klären. Und wenn das alles für dich so nicht mehr passt: hör erst mal auf, mach in Ruhe dein Abi u. dann siehst du ja, ob dir noch der Sinn nach Reiten steht. Du kannst ja jederzeit wieder anfangen, evtl. in einem anderen Stall mit einem anderen Pferd. Und wenn nicht, dann eben nicht. Dann kommt evtl. ein anderer Zeitpunkt, an dem du es wieder packst.
Hallo,
das kommt darauf an, wie wichtig dir dein "Hobby" ist. Wenn es nur ein netter (oder derzeit nicht ganz so netter) Zeitvertreib ist, dann kannst du es auch lassen. Wenn es dir wirklich wichtig ist, dann gib nicht so schnell auf.
Wie viele hier geschrieben haben, ist ein bockendes Pferd keineswegs das übliche, vielleicht findest du eine RB die besser zu dir passt und auf der es richtig Freude macht zu reiten.
Dann würde ich dir noch Einzelreitunterricht empfehlen, der ist zwar teurer, aber da lernt man einfach viel mehr als im Gruppenunterricht. Ich glaube auch nicht, dass du nach 6 Jahren Unterricht so schlecht reitest.
Nur muss das Können zum Pferd passen. Wenn dein Können gerade nicht so zu deiner Reitbeteiligung passt, kannst du Unterricht nehmen oder dir ein passenderes Pferd suchen.
Warum du alleine im dunklen Wald reiten musst, hab ich nicht so verstanden. Geht denn da keiner mit aus deinem Stall? Übrigens, ich kenne so ein paar Tunierreiter, die sich nie ins Gelände trauen, da denke ich mir dann: Ihr reitet zwar besser, aber ich trau mich raus!
Wenn es da in deinem Stall tatsächlich keine Möglichkeit zum gemeinsamen Ausritt gibt, dann such dir doch einen anderen Stall, wo du das findest, was dir Spass macht, man muss nicht ewig am gleichen Stall bleiben!
Auf jeden Fall wünsch ich dir alles Gute!
Such dir ein passenderes Pferd, das nich bockt, und besseren Unterricht.
Wenn beides momentan für dich nicht so einfach zu haben ist, pausiere einfach eine Weile und konzentrier dich auf dein Abi.
Vielleicht kannst du die Ferien ab und an in einem Reiterhotel verbringen - das wäre ein, wie ich finde, guter Kompromiss. Denn ganz Aufgeben, nur weil dich nicht als Held im Sattel fühlst, wäre schade. Aber mit Angst und Frust sich den Spaß verderben zu lassen, das hat ja auch keinen Sinn.
Und entgegen all Deine Bedenken gibt es Ermutigung:
- es gibt Reitställe, wo es recht nett und kameradschaftlich zugeht
- es gibt Pferde, die nicht bocken
- selbst, wenn man nicht zu den talentiertesten Reitern unter der Sonne gehört, schadet man dem Pferd nicht. Zwar ist nicht jeder so begabt, dass er Pferde regelrecht fördern kann, aber sich mit einem breitensporttauliches Pferd unbeschadet und angstfrei in der gewünschten Gangart in die gewünschte Richtung bewegen, dass kannst du bestimmt! Wenn nicht, passen nur grade die Vorraussetzungen nicht, und das findet sich. 😊
Nimm guten Unterricht. Wenn das auch nicht hilft, dann such Dir andere Möglichkeiten, Dich mit Pferden zu beschäftigen wie Bodenarbeit oder Fahren. Mein angeborenes Gleichgewichtsproblem macht mir beim Reiten einen Strich durch die Rechnung, aber vom Boden aus habe ich meinem Felix Passage und Piaffe beigebracht und ich fahre leidenschaftlich gerne...