Mit Kunden befreundet sein, ja oder nein?
Hey, diese Frage richtet sich an alle Dienstleister die mit Kunden arbeiten, egal welche Branche. Würdet ihr euch mit Kunden anfreunden? Insbesondere mit Stammkunden? Ich sehe da definitiv ein Problem wenn Freundschaft und berufliches Verhältnis zwischen Dienstleister und Kunde sich vermischen und halte dies daher grundsätzlich getrennt. Zwar biete ich Freunden meine Dienstleistung zum freundschaftspreis an, aber auch die bekommen das was mein job ist, nicht von mir umsonst, nur weil wir Freunde sind. Ich stelle mir das schei*e vor wenn ich z. B Friseurin wäre, und alle meine Freunde, Verwandten und Nachbarn vielleicht auch noch wollen von mir nach der Arbeit noch umsonst die Haare geschnitten bekommen. Ich glaube ich würde in dem Fall nichtmal nen Freundschaftspreis anbieten sonfern sagen, komm halt im Friseursalon vorbri zu meinen Arbeitszeiten, jetzt hab ich Feierabend, fertig. Vielleicht würde ich es für meine feste Partnerin umsonst und privat machen, das wars aber auch. Sonst hat man ja nie frei. Und ich denke auch nicht das ich mich mit (Stamm)kunden anfreunden würde. Wäre mir sehr unangenehm wenn ein Kunde mich fragen würde ob wir mal zusammen rein freundschaftlich ins kino oder was essen gehen wollen.
Passiert euch sowas auch und wie reagiert ihr darauf bzw wie handhabt ihr das?
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4 Antworten
Naja, das ist wohl das Los eines jeden Dienstleisters, der Freunde hat.
Es ist ja schwerlich zu vermeiden, dass es andersrum passiert, also dass du erst mit jemandem befreundet bist und der dann deine Dienstleistung in Anspruch nehmen möchte.
Ich sehe das an meinem Mann, der ist Malermeister, und wie oft fragen die Leute im Freundeskreis, ob er ihnen nicht "mal schnell" die Küche o.ä. durchpinseln könnte. So nach dem Motto: du kannst das doch, das ist doch eine Kleinigkeit für dich... Man muss sich schon davor "schützen", sonst wäre er jedes Wochenende mit der Renovierung der Wohnungen von Freunden beschäftigt.
Also im Prinzip ist es das Gleiche, als wenn sich der Maler mit seinen Kunden anfreundet, ich sehe da kein Problem, solange man dem anderen klar macht, dass der Freundschaftsdienst, den man gerne mal erbringt, nichts damit zu tun hat, was man ansonsten beruflich macht. Bier ist Bier und Schnaps ist Schnaps.
Ich habe eine Praxis für medizinische Fußpflege. Viele Freunde und Verwandte kommen zu mir, meine Eltern zahlen gar nichts, alle anderen ganz normal. Und alle müssen zu mir in die Praxis kommen.
Im Laufe der Jahre haben sich auch einige lockere Freundschaften zwischen mir und PatientInnen ergeben.
Das kommt halt darauf an, wie professionell man ist. Grundsätzlich spricht aber nichts gegen solche Freundschaften mit Kunden.
Never fuck the company