Mit Energie Geld verdienen?

5 Antworten

Grundsätzlich ja.

Du kannst aber auch mit dem Haus-oder Garagendach anfangen.

Ob sich die aktuelle Einspeisevergütung rechnet, hängt derzeit wesentlich von den tatsächlichen Installationskosten ab, wenn Du die Installation (teuer) bezahlen musst, rechnen sich Kleinanlagen nur bei anteiligem Eigenverbrauch.

Für die Technik selber kannst Du bei PV-Systemen etwa mit 600-900€ je kWp rechnen.

Ein (1)kWhp erzeugt pro Jahr je nach Standort und Ausrichtung in D ca. 800-1200kWh

Hier die Vergütungssätze:

https://www.solaranlage.eu/photovoltaik/wirtschaftlichkeit/einspeiseverguetung

Hier für ganz große Anlagen (größer als Haus und Gartenanlagen), die offiziellen Ausschreibungsergebnisse:

https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Unternehmen_Institutionen/Ausschreibungen/Ausschreibungen_node.html


GFS18  12.03.2020, 16:09

Kleinwindanlagen, die man ohne weiteres im Garten aufstellen kann, rechnen sich derzeit nur für Eigenbedarf.

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Lynx77  12.03.2020, 16:39
@GFS18

Die Kosten je kWp kommen mir für Kleinanlagen etwas niedrig vor. Das dürften die untersten Grenzen sein, richtig? Oder ist das ohne Montage etc.? Ansonsten Top-Beitrag!

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Also den direkten Verkauf nehmen wenige in Anspruch. Wenn du beispielsweise Photovoltaikstrom an der Börse vertickst, bekommst du im Schnitt etwas zwischen 2 und 5ct für die Kilowattstunde (gibt sogar mal negative Werte. Gerade bei den volatilen Anlagen wie PV und Wind wird oft erzeugt, wenn ohnehin viel Energie im Netz und somit der Preis niedrig ist). Also nehmen wir mal 3 ct. Das macht bei einer 10 kWp Anlage, die ca. 9.000 kWh im Jahr erzeugt, halt schlappe 270 Euro. Eine solche Anlage kostet halt aber schnell mal 12.000 Euro, sodass die Kapitalkosten aus Zins und Tilgung schon bei 20 Jahren und 2 % Zins bei 424,45 € im Jahr liegen (und da sind noch keine Rücklagen für Reparaturen usw. bei). Viel zu wenig also um wirtschaftlich zu sein.

Daher nehmen viele eine Förderung in Anspruch (nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz). Hier liegt der Satz aktuell immerhin bei knappen 10 ct. Zudem kann man etwas selbst verbrauchen und spart sich einen Teil der Energie, die msn sonst für ca. 25 ct je kWh beziehen müsste. Man verkauft den Strom dann nicht, sondern übergibt ihn den Netzbetreiber, der die Förderung auszahlt.

Ohne Förderung ist es also schwer.

Ein Nebenhinweis vllt. noch: Aufdach-Anlagen werden anders behandelt und sind die übliche Variante. Für Freiflächenanlagen müssen einige besondere Bedingungen eingehalten werden (beispielsweise müssen diese im B-Plan vorgesehen sein, wenn sie nicht im Außenbereich aufgestellt werden und und und).

Ansonsten geht alles natürlich. Die Mengen müssen natürlich gemessen werden und jmdd. muss die Mengen abnehmen. Einfach schwarz in das Netz einspeisen darf man natürlich nicht. Man muss bedenken, dass das ein öffentliches Netz ist, welches auch zerstört werden kann, wenn irgendjemand da Mist baut und dann fällt für alle der Strom aus. Daher gibt es Regeln, an die man sich halten muss. Netzbetreiber sind bei sowas recht empfindlich (auch zu recht). Daher muss man sich unbedingt mit diesen (und weiteren wie die Bundesnetzagentur) abstimmen und Meldung machen.

Klingt kompliziert, ist es auch, aber es ist möglich und auch nötig, dass man sich an Regeln hält, denn Energieversorgung ist ein Hohes Gut.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Lynx77  12.03.2020, 16:37

Kleiner Rechenfehler. Bei 12.000 Euro Invest liegt der Kapitaldienst sogar bei 733,88 Euro im Jahr.

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Theoretisch

Für Solaranlagen gilt die Begrenzung auf 10 KW/Peak meine Anlage hat 13,5 KW/PEak rund 100qm.

Jetzt beginnen die Probleme

  • die Anlage darf auf keinem Fall beschattet werden - auch nicht für kurze Zeit oder kleine Bereiche, ansonsten geht der Ertrag in den Keller
  • alles was über 10KW/Peak ist wird nur noch gering vergütet und ist damit eher unwirtschaftlich.
  • Du musst Eigenverbrauch haben, also einen Teil selber verbrauchen
  • da die Anlage vermutlich flach am Boden sein wird ist sie ggfs. anfälliger für Beschädigung (etwas fliegt vom Nachbarn über den Zaun z.B.) Bei einer Dachanlage ist das eher selten der Fall.

Windkraft ist fast überall im Tal unwirtschaftlich. Selbst größere private Windanlagen sind nicht wirtschaftlich und produzieren meist nur wenige KW. Ferner wird Windkraft weniger gefördert als Solarkraft, es gibt nur ca. 8,5 cent evt heute noch weniger.

Selbst auf Hausdächern wird Windkraft nicht empfohlen, da es zu Vibrationen des Hauses und zu unangenehmen Geräuschbildung kommen kann und das Haus selber dann zusätzlich als Ressonanzverstärker dient.

Es gibt schon gute Gründe wieso man nur sehr wenige private Windräder in Gärten findet.

10 KW/Peak bringen dir ggfs. 200€ im Monat bei 10-15 Tausend Investiton Rechne mal mit den geschätzten Angaben.

grundsätzlich ja. es gibt aber in deutschland der lobbyisten sei dank, über 5.000 verschiedene einspeisetarife. das hängt unter anderem dann davon ab, wie groß eine anlage ist, oder wie und wo sie aufgebaut ist. für bodenanlagen gibts bei PV z.B. weniger wie bei dachanlagen etc.

du könntest aber mit deinem energieversorger auch einen verkaufspreis aushandeln. ganz ohne staatliche subvensionen. das lohnt sich aber nur bei größeren anlagen, so dass der ertrag auch die investition erreicht bzw. übersteigt.

lg, Anna

Das solltest Du Dir genau durchrechnen. GFS18 hat einen Link zu den zu erwartenden Einspeisevergütungen gelegt.

Jedoch solltest Du bedenken:

  • Die Peakleistung wird, wenn überhaupt, in den seltensten Fällen erreicht
  • Die Investitionskosten müssen gegengerechnet werden
  • Die Instandhaltungskosten müssen gegengerechnet werden
  • Die Versicherungskosten müssen gegengerechnet werden
  • Erhöhte Entgelte für Messtechnik muss gegengerechnet werden
  • Kosten für eventuell separate Netzkoppelpunkte müsen gegengerechnet werden

Günter

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Studium Energetik, beruflich im Energiesektor tätig