Mit 25 Ausbildung anfangen nach 2. gescheiterten Studiengang?
Hallo Zusammen, ein bisschen zu meiner Person. Ich bin 24 Jahre alt und scheitere gerade an meinem zweiten Studiengang.Ich habe mit 19 mein Abitur gemacht und habe angefangen Physik zu studieren, da ich in der Schule immer gut bis sehr gut in Mathe und Physik war. Ich bin aber dann an einem Dritt-versuch in Thermodynamik gescheitert im 5.ten Semester. Ich habe dann gleich den nächsten Studiengang belegt, weil ich möglichst wenig Zeit verlieren wollte und habe mich für Elektrotechnik entschieden. Nun sehe ich aber wieder kein Licht am Ende des Tunnels, obwohl ich mich jeden Tag in die Bibliothek hocke und lerne aber ich kapiere einfach gar nichts mehr und ich fühle mich jeden Tag nutzloser und sehe mich gerade als den größten Versager, weil ich in meinem Leben noch nichts geleistet habe. Außerdem ist es für mich jeden Tag ein Qual in die Uni zu gehen, weil ich dort wieder nichts verstehe. Ich habe damals einfach zum studieren angefangen, da jeder von meinen Freunden studiert und ich nicht der einzige ohne Studium sein wollte. Ich wollte schon immer etwas technisches machen und handwerklich arbeiten macht mir eine Menge Spaß vor allem im Elektrobereich. Nun will ich mich für eine Ausbildung als Elektroniker bewerben. Wie stehen mein Chancen am Arbeitsmarkt mit solch einem verkorksten Lebenslauf`?
Was würdet ihr an meiner Stelle machen. Ich habe gerade die schlimmste Phase in meinem Leben und ziehe mich immer mehr zurück, weil jeder von meinen Freunden erfolgreich ist. Ich dagegen habe noch gar nichts außer mein Abitur.
Ich bedanke mich für jede hilfreiche Antwort
9 Antworten
Machs und viel Erfolg :) Ich denke dass Du gute Chancen hast und jetzt ein Break brauchst. Weitermachen kannst Du dann immer noch später - momentan glaube ich dass Du in eine Verengung reinläufst. Du solltest Dich m.E: aber dringend noch beim Studentenwerk beraten lassen. Vielleicht wäre ja auch ein Wechsel auf die FH sinnvoll. Aber ich denke dass Du einmal eine Veränderung und zum anderen vielleicht auch Beratung, wenn nicht Therapie brauchst.
Hi,
den Fehler hast Du erkannt und ich denke daraus gelernt, dass man nicht das machen sollte, nur weil es andere auch machen.
Das ist doch schon mal ein guter Schritt.
Nun musst Du Dir überlegen, ob der Ausbildungsberuf überhaupt auch das Richtige für Dich ist? Versteh mich nicht falsch, aber um solche Erlebnisse bestmöglich nicht zu wiederholen, ist es einfach ratsam ein kleines freiwilliges Praktikum in dem Bereich vorher abzuleisten. Dadurch kannst Du Kontakte zum Unternehmen gleichzeitig knüpfen, Dich dort beweisen und hast dadurch auch bessere Chancen auf einen Ausbildungsplatz.
An Deiner Stelle würde ich das Studium abbrechen, mich um einen freiwilligen Praktikumsplatz in dem Bereich kümmern (muss kein langes sein. 2-3 Wochen reichen völlig) und dann einige Bewerbungen verschicken.
Nimm Dir auch ruhig die Zeit um Dich selbst wiederzufinden. Was lief in den letzten Jahren alles schief? Woran kannst Du an Dir selbst arbeiten? Und was möchtest Du wirklich? Unabhängig von der Gesellschaft oder von all Deinen Freunden / Bekannten oder Familie!
Nur so kannst Du glücklich werden. Eventuell hilft es Dir auch, wenn Du mal ein bisschen raus kommst und unter Leute kommst...
Vergiss aber nie Dein Ziel!
Liebe Grüße und alles Gute!
Gerne, überhaupt nichts zu danken! :-)
Das ist doch schon mal super. Na, dann weißt Du ja jetzt endlich, was Du wirklich möchtest. Ggf. kannst Du Dich bei dieser Firma bewerben, falls die Elektroniker ausbildet.
Ansonsten gibt es ja auch noch genügend andere Firmen, wo Du unterkommen kannst.
Freut mich zu hören, dass Du jetzt endlich Deinen Weg gefunden hast.
Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem weiteren Lebensweg!
Das erinnert mich doch sehr stark an meine Vita. Auch ich habe im Alter von 19 Jahren mein Abitur gemacht und habe dann zwei Studiengänge ohne Abschluss absolviert (Der erfolglose Abschluss hatte bei mir aber andere Gründe).
Im Alter von 25 Jahren habe ich dann eine Ausbildung begonnen (zuvor ein mehrmonatiges Praktikum) und im Nachgang etliche Weiterbildungen absolviert. Heute arbeite ich für ein durchaus renommiertes Unternehmen und befinde mich - was Gehalt und Verantwortung betrifft - auf einer Stufe mit Kollegen, die einen Hochschulabschluss haben.
Nun will ich mich für eine Ausbildung als Elektroniker bewerben. Wie stehen mein Chancen am Arbeitsmarkt mit solch einem verkorksten Lebenslauf`?
Grundsätzlich gar nicht schlecht. Du hast hier Vorkenntnisse aus einem Studium, auch wenn Du keinen Abschluss vorweisen kannst.
Ich habe gerade die schlimmste Phase in meinem Leben und ziehe mich immer mehr zurück, weil jeder von meinen Freunden erfolgreich ist.
Das ging mir damals ähnlich. Auch ich hatte das Gefühl, nutzlos zu sein, bzw. hatte Zukunftsängste (bereits 25 Jahre alt und nichts erreicht).
Mein Rat: Versinke nicht in Selbstmitleid, sondern ändere etwas. Für dieses Jahr bekommst Du keinen Ausbildungsplatz mehr, so dass Du Dir zur Überbrückung ein paar Praktika in der Branche suchen solltest.
Hier kannst Du dann in Bewerbungen mit theoretischen Kenntnissen aus dem Studium und praktischen Erfahrungen aus einem Praktikum punkten.
Was heißt den verkorkst? Viele haben keinen einwandfreien Lebenslauf, so what? Gibt genug Leute die auch mit Mitte oder Ende 20 noch eine Ausbildung anfangen und im Augenblick stehen deine Chancen dafür auch nicht schlecht.
Ist halt ein bisschen ein krankes System, welches in Deutschland herrscht, weil wir die Menschen darauf drillen möglichst schnell und natlos in den Arbeitsmarkt einzutauchen. Viele schaffen das. Einige aber auch nicht.
Sieh es mal positiv. Du bist 25. Du wirst du der gloreichen Generation gehören, die arbeiten darf, bis du 70 bist und selbst dann wirst du weiter arbeiten müssen, wenn du nicht in der Altersarmut landen willst.
Also freu dich auf deine 45+ Arbeitsjahre, die du noch hast. ;)
Mit der Einstellung wirste auch kein Studium abschliessen. Stress wirkt sich so dermassen schlecht auf den Denkprozess aus, auch längerfristig. Mit 25 ist noch nix verloren. Wir haben eine Altersspanne von 20-47... von dem her. Wenns dir jetzt zu viel ist und du nicht mal sicher bist, was du wirklich willst, dann lass das erstma sein und werde dir darübee klar, was du willst. Mach ein sprachaufenthalt oder verlängere dein studium und gewichte deine Freizeit mehr. Wir arbeiten noch lange genug...
Ich hab zum beispiel ne komische einstellung. Ich lerne schon auch fürs Studium, aber nur geringfügig & lerne die sachen, egal obs Prüfungsstoff ist oder nicht, die ich dann in meinem job brauche. Wenn ich mal verkack geht die welt niht unter, ich hab dann nochma ein jahr "mehr freizeit" & auch ne chance auf Repetition ohne Konsequenzen, vertiefe vieles. Für mich geht da nicht ein Lebensjahr verloren. Wenn man einen Druck hat, da man Kinder hat und das geld knapp ist, versteh ich, dass man sich selber Druck macht... Aber ansonsten?
Du bist kein looser, wenn deine Freunde vor dir fertig sind und auch kein Niemand, wenn du gar keins machst. Mach das, was dir spass macht & zwing dich zu nichts, was deine psyche belastet. Was haste davon, wenn du in den Studienjahren "nicht lebst"? Das ist für mich wahre zeitverschwendung.
Vielen vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich habe diesen Sommer ein Praktikum über 2 Monate bei einer Firma gemacht und war im ersten Monat viel mit Elektroniker/Heizungsbauern unterwegs und die Arbeit hat mir richtig Spaß gemacht. Ich hatte jeden Tag Freude aufzustehen und zu arbeiten. Danach war ich einem Monat bei den Ingenieuren: Planen/Koordinieren/Telefonieren war der dortige Arbeitsablauf und dies hat mir wenig Freude bereitet.
Nochmals vielen Dank, dass du dir Zeit für mich genommen hast :)