Mir fällt nicht ein, worüber ich reden sollte?
Kurze Vorgeschichte : vor Ca. 3 Monaten hat sich meine Ex- Freundin von mir getrennt. Seitdem gab es in meinem Leben viele Höhen & Tiefen. Angefangen Damit, dass ich Monate komplett schlecht geschlafen habe, viel gegrübelt habe und sowohl anhalte Konzentrationsprobleme und Desorientierung im alltäglichen Leben hatte, bzw. Noch habe. Meine Symptome sprechen für eine Depression, doch mein Therapeut meinte es ist völlig normal so lange zu trauern.
Jetzt stelle ich mir nur die Frage: Ist es wirklich normal, keine klaren Gedanken mehr zu haben und einfach nur automatisiert, Tag für Tag, in seiner eigenen „Blase“ zu leben? (Arbeiten, Essen und 3-4 Mal pro Woche ins Fitnessstudio gehen.) Morgens fällt es mir schwer, aus dem Bett zu kommen, und über den Tag hinweg schreibe ich gezwungenermaßen mit Menschen über WhatsApp, weil ich Angst habe, mich sozial zu isolieren . Das Schreiben fällt mir dabei immer sehr schwer, und ich überlege sehr lange, was ich überhaupt antworten soll. Manchmal dauert es Tage, bis eine Antwort von mir auf WhatsApp kommt. So langsam weiß ich einfach nicht, wie es weiter gehen soll.... Meinen Therapeut sehe ich nur alle 2 Wochen und meine Angst verstärkt sich von Tag zu Tag in einer Depression oder schweren Depression zu rutschen.
Die Trennung von meiner Ex-Freundin tut mir immer noch weh. Wir schreiben ab und zu noch miteinander, da wir uns einvernehmlich getrennt haben. Gestern schrieb sie mir, dass sie noch Gefühle für mich hat, und das hat mich komplett aus der Bahn geworfen. Mir ist auch nicht klar, was ich ihr darauf schreiben soll...
Was sagt meint ihr, sind meine Symptome berechtigt und mein Therapeut hat Recht oder soll ich evtl. Noch einen Therapeuten aufsuchen oder habt ihr anderweitige Tipps ?
Vielen Dank
2 Antworten
Das du weiterhin mit ihr schreibst ist sehr schlecht, da ihr euch getrennt habt. Das ist wie 1 und 1 zusammenzuzählen.
Damit man das erstmal gut verarbeiten kann, sollte man sich ablenken und wenn du weiterhin mit ihr schreibst wirst du auch immer weiter und weiter leiden, da ja immer wieder gute Erinnerungen hochkommen. Irgendwann wird es vielleicht sogar wirklich so schlimm, dass du in eine Depression und in ein Loch fällst aus dem du dann nichtmehr so einfach rauskommst.
An deiner Stelle würde ich mal so weitermachen, dass du mit guten Freunden also Kumpels schreibst und ein paar Mal am Wochenende was mit denen unternimmst. Vielleicht wäre auch mal ein längerer Urlaub das richtige. (Mindestens eine woche mit deinen Kumpels einen Ausflug machen mit dem Auto, Campen oder irgendwas halt).
Ich möchte jedenfalls sagen: wenn du noch weiterhin mit deiner Ex freundin schreibst wirst du in vielleicht einem Jahr darüber weg sein.
lg.
Hast du Tips wenn man alleine wohnt und seine Freunde nur maximale 1 × im Monaten sehen kann, da sie 500 Km entfernt sind.
Mir sind vor über 2 jahren meine Eltern gestorben und ich habe viel Zeit mit Ablenkung verbracht, was mir sehr geholfen hat. Natürlich ist das alles ein langer Prozess der viel Ablenkung braucht, aber man erlebt immer diese Phasen wo man an die Vergangenheit denkt. Das ist völlig normal und natürlich muss man diese Phasen durchlassen.
lg.
Alleine Ausgehen. In Bars gehen, andere menschen treffen, von mir aus sich auch mit anderen Frauen einlassen. Du könntest alleine ins Kino oder essen gehen - egal wohin - einfach das machen was dich interessiert. Clubs gehen, Tanzen gehen. Einfach so leben als wäre man Single und alleine und hätte alle Freiheiten der Welt. Denn das bist du und das hat man. VIelleicht auch mal Verwandte treffen, Menschen helfen, Nachbarn helfen, Eltern treffen.
Hast du noch Gefühle für die Ex, die für eine stabile Beziehung ausreichen würden?
Wenn ja, denk das Szenario, mit ihr wieder zusammen zu sein, mal durch: wie fühlt sich das an? Gut - then give it another try. Nicht gut - bleiben lassen, ihr das kommunizieren und nach vorne kucken.
Ne Trauerzeit nach ner Trennung ist schon normal, ja. Die Dauer und Intensität is da halt bei jedem Menschen anders, auch wenns da so pauschalisierte Angaben drüber gibt.
Dass sowas aber tatsächlich Depressionen auslösen kann, stimmt andererseits. Ob dein Therapeut da komplett im Recht ist, mag ich nicht beurteilen da er dich ja persönlich kennt und ich nicht.
Mir wurde mal gesagt, dass ständiges oder zu vermehrtes Ablenken dafür sorgen kann, viele der erlebten Sachen überhaupt nicht verarbeiten zu können, da man sich den Raum und die Zeit nicht dafür nimmt, sich mit den Problemen auseinanderzusetzen. Denke aber, dass ich verstehe, wie du es meinst. Depressionen, denke ich, sind schon vorhanden. Ich habe zurzeit sehr viele Grübeleien, extreme Konzentrationsprobleme und Stimmungsschwankungen. Ich befinde mich aktuell auch bei einem Therapeuten, der meint, es liege viel am Overthinken.
Vielen lieben Dank für deine Antwort. Deinen Rat werde ich befolgen.