Minoxicutan/minoxidil für Frauen 2% oder für Männer 5%?

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Die Disziplin der Gender-Medizin ist noch ein sehr junges Teilgebiet der Medizin, gewinnt aber zunehmend an Relevanz. Man weiß heute, dass Männer und Frauen nicht gleich sind - was sich selbstverständlich nur auf die Biologie bezieht; im rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmen sind Männer und Frauen vollkommen gleichberechtigt (sie sollten es zumindest sein, leider sieht die Realität aber immer noch anders aus). Die klassischen Herzinfarktsymptome (Schmerzen, die in den linken Arm ausstrahlen) zeigen z. B. oft nur Männer. Bei Frauen äußert sich ein Herzinfarkt meist wesentlich subtiler durch sehr diffuse Symptome, sodass Herzinfarkte bei Frauen leider seltener erkannt werden und deshalb leider auch das Risiko an einem Herzinfarkt zu sterben bei Frauen größer ist als bei Männern. Auch Medikamente verstoffwechselt der Körper von Frauen und Männern anders. Jahrzehnte lang wurden die Studien zur Entwicklung neuer Medikamente aber nur an Männern durchgeführt, was natürlich zur Folge hat, dass viele Medikamente bei Frauen anders wirken als bei Männern. So ist beispielsweise bekannt, dass bei Frauen die Dosis von Schmerzmitteln wie Ibuprofen höher sein müsste als bei Männern, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Morphin hingegen wirkt bei Männern schwächer als bei Frauen. Eigentlich müssten Medikamente also nicht nur am Standardmodell "Mann" getestet werden, sondern es müssten auch Studien an Frauen durchgeführt werden (und an Kindern, die wiederum Medikamente anders verstoffwechseln als Erwachsene).

Wenn es ein Präparat geschlechtsspezifisch in unterschiedlicher Dosierung gibt, dann hat dies also sehr wohl einen Sinn. "Mehr" hilft eben nicht in jedem Fall mehr. Ich würde dir aber dringend raten, ehe du irgendwelche Medikamente bestellst, lass dich von deinem Hausarzt beraten. Minoxicutan wirkt sich nämlich auch auf den Blutdruck aus und du solltest sicherheitshalber von deinem Arzt abklären lassen, ob du das Medikament bedenkenlos anwenden kannst.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Das hat einen guten Grund, warum hier Unterschiede bestehen.

Der Hersteller nimmt nicht zum Spaß extra Kosten in Kauf für 2 verschiedene Dosierungen und Packungen.

Das hat schon seinen Zweck


Fragejanur 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 03:22

Achso verstehe ich hab nur an die so genannte Pink Tax gedacht die es in der Drogerie so häufig gibt, deswegen dachte ich es nur.
Also kennen sie sich mit Minoxicutan gut aus?

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RandomName01  10.06.2024, 03:24
@Fragejanur

Ich kenne die Forschung dazu nicht aber arbeite in der Pharma. bei bestimmten Medikamenten macht es Sinn, die Dosierung bei Männern und Frauen unterschiedlich zu gestalten.

Am besten den Apotheker fragen, der weiß das ganz genau

Hier kann ich mir aber vorstellen dass es keinen Unterschied macht.

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