Minderwertigkeitsgefühle: Ab wann ist man Hochbegabt/ein "Genie"

8 Antworten

Wow also wenn das stimmt! Ein IQ über 200 ist heftig!

Aber ich kann dich verstehen! Ich hab einen IQ von 140, bin also auch knapp über der "Genie Marke" und mir fällt auch alles leicht, egal was, mental ausgelastet war ich eigentlich noch nie!

Auch im Jurastudium nicht!

Dumm fühle ich mich eigentlich nicht, aber auch nicht wie ein Genie, also ich laufe nicht dauernd durch die Gegend und denke hach ich bin so toll, ich hab mit 2 Jahren alles sprechen können, habe alle Automarken und Dinosauerierarten auswendig gewusst, hach ich hab mit 11 Jahren Bücher über Quantenmechanik gelesen und verstanden! Oder hach bin ich toll ich kann zwar keine Noten lesen, aber simultan die Noten abzählen und spielen! Auch denke ich nicht, dass ich ja so viel intelligenter bin als andere!

Ich fühle mich ganz normal! Ich verhalte mich auch normal (hoffe ich)! Aber dumm bin ich mir noch nie vorgekommen!

Also vl sinds wirklich minderwertigkeitskomplexe, wobei ich aber gehört habe, dass gefühle dumm zu sein symptome für hohe Intelligenz sein können!


Goldsonne 
Beitragsersteller
 06.07.2014, 23:17

vielen Dank, deine warmen Worte muntern mich auf :-)

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HauDenLukas1  06.07.2014, 23:21
@Goldsonne

mit solchen Leuten war ich in den letzten Jahren immer zusammen und hatte es nie verstanden weil sie immer meinten sie wären Dumm.

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Moin,

und um es erstmal loszuwerden: Du schreibst für die kurze Lernzeit sehr gutes Deutsch (und mehr wäre auch gar nicht nötig – hier wird nicht auf Goethe-Niveau geschrieben^^). Ich hätte es ohne Erwähnung überhaupt nicht bemerkt.

Und dann möchte ich noch Danke sagen für den empirischen Beleg, dass Fähigkeit und Ausübung, bzw. Form und Inhalt eben nicht identisch sind. Womit wir eigentlich auch schon medias in res wären: Du hast festgestellt, dass bei Dir eine Unmenge Potential vorhanden ist (die genaue Quantität kann dabei egal sein, weil es letztlich um etwas anderes geht) – und hast diese Eröffnung noch nicht richtig verarbeiten können. Ein festgestellter (sehr) hoher IQ weckt auch hohe Erwartungen, welche manchmal nicht und oft nicht mit den üblichen Mitteln zu erfüllen sind. Mit den "üblichen" Mitteln meine ich hier die Art und Weise, in der Du gewohnheitsmäßig lernst: Einfach, schnell und evtl. auch ein wenig oberflächlich.

Kennt Jemand das Gefühl sich dumm zu fühlen mit einem IQ über 200?

Natürllicherweise nicht, weil mein gemessener IQ sehr viel tiefer liegt (das mal sagen zu können, ohne sich als Idiot darzustellen, ist allerdings eine interessante Erfahrung). Hilft aber nichts, Du fragst, ich antworte, also begebe ich mich von eigener Erfahrung ausgehend auf das Feld der Spekulation (auch auf die Gefahr hin, für den Rest des Absatzes an Dir vorbei zu schreiben), und, nunja, mein größter Gegner ist eigentlich die Zeit. Vor allem, wenn wenig davon da ist, fange ich an, (auch ganz triviale) Dinge zu übersehen und dadurch mitunter ziemlich schwerwiegende Fehler zu machen. Der Witz ist: Das kann wirklich jedem passieren. Und da würde sich auch so gut wir jeder dumm wegen vorkommen. Wenn es passiert ist, hilft gegen dieses Gefühl: Tief durchatmen und entspannen. Ist passiert und nicht zu ändern, aber man kann noch daraus lernen. Beim nächsten Mal wird es besser. Und im Vorfeld hilft dagegen: Üben. Ganz simpel. Und, wenn man merkt, dsas Zeitdruck aufkommt: Innerlich absichtlich für zwei Sekunden zurücklehnen und im Kopf nochmal durchgehen, was jetzt eigentlich sollte und mit dem abgleichen, was ist. Und ggf. korrigieren. Ende der Geschichte.

Eine andere Geschichte ist die Frage, ob die Erwartungen überhaupt realistisch oder sonstwie berechtigt sind. Kannst Du Dir mal die Zeit nehmen und das ganze für Dich auseinander nehmen: Welche Erwartungen nimmst Du wahr? Welche davon sind Deine eigenen und welche kommen von außen? Willst Du ihnen überhaupt entsprechen? Wie wahrscheinlich ist es, dass es ohne weiteres klappt? Was müsstest Du tun (wie Dich vorbereiten? was üben?), damit es klappen kann? (Und um der Selbstüberschätzung gleich vorzugreifen, die ich sehr gut kenne, sei hier auch noch die Notwendigkeit von Aufwand-Nutzen-Kalkülen erwähnt: Manche Dinge auf die Spitze zu treiben, lohnt sich nicht wirklich, weil eine Weitere Steigerung des Könnens mehr Aufwand erfordert, als normal erwartbare Bedingungen erfordern oder rechtfertigen. Kann man dann machen, wenn man sonst nichts zu tun hat^^)

Und dann haben wir noch das da:

Kernfrage: ab wann ist man Intelligent...

Ab Geburt. Intelligenz ist eine Qualität menschlichen Lebens. Unterschiede betreffen nur die Menge. Ergiebiger wäre in der Hinsicht also eher die Frage "Ab wann ist man dumm?" (und meine Kurze Antwort: Wenn man es dauerhaft nicht hinbekommt, vernünftig zu handeln. Mein Maßstab dafür ist also nicht der IQ, sondern seine Verwendung). Und die quantitativen Antworten stehen ja hier schon im Raum.

... und ab wann ist man ein Genie?

Ich denke, auch das Geniale ist eher eine Sache der Verwendung und weniger der Höhe des IQ. Mehr IQ steigert lediglich die Wahrscheinlichkeit, auf geniale Einfälle zu kommen. Was das Geniale ausmacht? Kant meinte etwas vom eigenständigen Auffinden und Anwenden von Maßstäben für das richtige, gute und schöne (wobei der das eher auf die Kunst bezog). Ich würde hinzufügen: Genial ist das Außergewöhnliche, das in der Eigenständigkeit entweder überhaupt richtige oder einfachere Wege findet (hm...die Dampfmaschine zB...hatten schon die alten Griechen. Produktive Möglichkeiten ihrer Verwendung hat erst Watt gefunden...) Kurz gesagt: Genial ist eigentlich eher weniger eine Eigenschaft von Personen und mehr von Ideen. Trotzdem reden wir von Genies, mitunter schon, wenn jemand in seinem ganzen Leben nur eine (dafür wirkmächtige) geniale Idee hatte. Ist wohl vor allem ein Zeichen der Anerkennung für gebrachte Leistung. Würde ich also nicht allzu viel drauf geben – wenn das Publikum über etwas entscheidet, bekommt man es höchstens zufällig.

Liebe Grüße,

Nemo

also ich glaube nicht, dass du wirklich einen IQ von über 200 hast. Soweit ich weiß gibt es nur 2 lebende Menschen mit solch einem IQ. Aber zu deiner Frage: es gibt viel wichtigeres als die Intelligenz. Es ist nur ein Aspekt deiner Persönlichkeit, versuche dich auch auf deine anderen Eigenschaften zu konzentrieren. jeder hat Stärken und Schwächen, du weißt offenbar ganz genau, dass du eine Stärke im kognitivem Bereich hast, nutze sich wenn du sich benötigst.

Und ich denke, dass jeder in gewisser Weise ein Genie sein kann. Jeder, der für seine gegebenen Möglichkeiten etwas erreich. Wenn ein Kind mit geistiger Behinderung ein Schulabschluss schafft ist dieses Kind in meinen Augen ein Genie...

Du suchst festen Grund ? Kein Problem , tritt ein bei einer der Hilfsorganisationen , DRK , ASB , Maltheser , Johanniter, da wird der Mensch als Mensch benötigt um anderen zu helfen. Bei den Einsätzen erkenntst dann was was wert ist .

Ab einem IQ von 130 ist man hochbegabt. Aber ein IQ von 200 ist schon etwas sehr ungewöhnlich...Dann würdest du zu den hochbegabtesten Menschen des Planeten gehören. Aber egal. Jedenfalls bin ich auch hochbegabt (IQ 134) und manchmal denke ich mir so viel in meinem Kopf, weiß aber nicht wie ich es ausdrücken soll. Dann denke ich mir wieder bei ein paar Gedanken, dass ich dumm bin. Ich denke, dass man sich manchmal einfach selbst dumm vorkommt, aber es eigentlich gar nicht so ist.


Goldsonne 
Beitragsersteller
 06.07.2014, 23:21

vielen Dank, endlich Jemand der mich versteht :-)

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