hochbegabt und trotzdem dumm?

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Liebe/r misswillswissn,

Du bist ja noch nicht lange dabei, daher möchten wir Dich auf etwas aufmerksam machen: Bitte achte etwas mehr darauf, Deine Frage aussagekräftiger zu formulieren, damit jeder erkennt, welchen persönlichen Rat Du damit genau suchst. Du erhöhst so die Chance auf hilfreiche Antworten. Herzliche Grüße,

Oliver vom gutefrage.net-Support

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das ist mit das größte Problem solcher Menschen. Je intelligenter desto größere Zweifel und Unzufriedenheit mit sich selbst. Es ist alles andere als ein Segen, hochbegabt zu sein und eigentlich niemandem zu wünschen. Viele dieser Genies wünschen sich nichts mehr als 'normal' zu sein. Oft geht das mit Autismus einher was die Sache nicht leichter macht.

Oizymusic  18.06.2013, 11:32

Selbst wenn das Thema nun schon alt ist, muss ich doch etwas anmerken weil Leute die das Thema googeln sonst Fehlinformationen erhalten; Dass viele Hochbegabten Autisten sind, ist eine gnadenlose Übertreibung! Selbst der Prozentsatz der Hochbegabten unter den Autisten bewegt sich noch im unteren Bereich.

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chichiaua  30.11.2013, 21:40

Ich würde gerne auch noch etwas anmerken: Ich bin selbst hochbegabt und wurde deshalb in eine spezielle "Hochbegabtenklasse", wie wir von anderen genannt wurden, gesteckt. Ich habe außerdem noch ADHS. Diese "Krankheit" hatten in unsere Klasse (damals noch 16 (!!) Schüler) mit mir (mindestens) 4 Personen. Auch hat meine beste Freundin ADS (allerdings die "Träumerchen"-Variante) und eine Hochbegabung. Dasselbe gilt für ihre zwei Brüder. Was ich damit sagen will: ADS/ADHS tritt (meiner Meinung) oft in Verbindung mit Hochbegabung auf. Nun, um auf die eigentlich Frage zurückzukehren, ob Hochbegabung Zweifel und Unsicherheit hervorruft, möchte ich aus eigener Erfahrung berichten. In der "Hochbegabtenklasse" selbst, fühlten wir uns alle irgendwie gleich, da wir ja wussten, dass unsere Intelligenz (Definition?) in etwa gleich weit entwickelt war, wie die der anderen. Allerdings gab es immer Streitigkeiten und auch Ausgrenzungen, 7 haben die Schule gewechselt, 2 sind dazugekommen. Die allgemeine Situation hat sich gebessert, als ein Streitfaktor (ebenfalls ein "ADHSler") wechselte. Von da an war alles super. Das große Problem, das sich daraus allerdings ergab ist, dass in der 11. Klasse die Kurse neu eingeteilt wurden, es also keine "Hochbegabtenklasse" mehr gab und wir vermischt wurden. Mir fällt auch jetzt nach einem halben Jahr in dieser "neuen" Klasse (aus meiner "alten" Klasse sind außer mir noch 2 andere in meinem Kurs) auf, dass man immer noch seltsam behandelt wird, was wiederum erneute Zweifel auslöst. Es ist die Erwartung immer gute Noten haben zu müssen, weil man ja "hochbegabt" ist und wird somit auch automatisch als "Streber" abgestempelt (das habe ich leider auch schon oft genug zu hören bekommen). Wie man sieht ist es also eher eine Last, um einmal sehr zu Übertreiben, man könnte es auch als "Fluch" oder sogar "Behinderung" bezeichnen, das alles beschreibt eine Hochbegabung deutlich besser, als Worte, wie "Segen", "Glück" oder "Vorteil". Ich hoffe diese Antwort hilft vielen weiter, die versuchen wollen sich in die Lage einer hochbegabten Person hineinzuversetzen, bzw. sich über den Umgang mit hochbegabten Menschen informieren. Außerdem fände ich es schön, wenn sich manche anlässlich dieses kurzen Berichts Gedanken machen und überlegen würden, ob sie vielleicht nicht immer ganz fair und freundlich zu uns hochbegabten Menschen waren. Denn diese Belastung trifft nicht nur Erwachsene! Ich bin jetzt 16 Jahre alt und in der 11. Klasse, angefangen hat das "mobben" und ausgeschlossen werden in der Grundschule (eigentlich schon im Kindergarten (!!) aber das könnte auch an dem ADHS gelegen haben) und ging eigentlich bis zur 10. Klasse ununterbrochen weiter. Darum würde ich ganz allgemein sagen: Jeder Mensch ist in gewisser Weise intelligent (Frage erneut: Definition?), manche mehr, manche weniger. Und auch als hochbegabter Mensch ist man nicht perfekt (was leider auch viele "Hochbegabte" von sich selbst denken..)! In dem Sinne: Denkt einmal nach, was man mit Worten und Taten, insbesondere langfristig, anrichten kann und überlegt euch, wie ihr euch als "Hochbegabter" fühlen würdet!

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SalazarAgnetic  22.10.2017, 02:53
@chichiaua

Dieses Phänomen wie es hier definiert wird kommt mir sehr bekannt vor. Wurde auch damals ausgeschlossen, hab als Einzelgänger gezählt, immer meinen eigenen Verstand und Wahrnehmung und das Gefühl das mich kein Mensch verstehen kann, was ich bis zum heutigen Tage sehr bedauere, da ich doch immer "normal" sein wollte, was ich leider eben nie war.

ADHS habe ich wohl seit Kindesalter, Diagnostiziert ab dem 20. Lebensjahr. Bekomme seitdem Ritallin, was sich Methylphenidathydrochlorid schimpft, 20 mg retardiert (zeitversetzte Wirkstofffreisetzung) nehme ich noch immer im 27. Lebensjahr ein, da es mir angeblich helfen soll, was ich nicht mal selbst genau weiß ob es das tatsächlich tut.

Es ist schwer anders zu sein, als sehr viele Menschen um einen herum, weil die Menschen um uns herum den, der anders ist als "ungewöhnlich", "komisch", "suspekt" beschreiben und nicht im Kreise der "normalen" aufnehmen können, da sie sich anders benehmen, verhalten und auftreten als gewöhnliche Menschen es tun.

Kann mich gut in deine Lage hinein versetzen, mit dem klaren Unterschied, das ich immer aufs Gymnasium wollte, zwecks "Latein", die Lehrer auf der Grundschule nach dem Umzug ab der 4. Klasse (Winterferien - Hessen - 1998) aber meinten, das ich nicht dazu im stande wäre den Leistungsanforderungen im Gymnasialzweig stand zu halten, wobei ich mich hab unterordnen lassen und dann auf die Realschule - Mittlere Reife gegangen bin, diese dann 2008 beendete und unzählige Praktikas absolviert hatte, wobei jedes Praktikum nahezu perfekt verlief, was für mich echt sehr verwunderlich war, zumal ich vorher keine Praxiserfahrung hatte und alleine durch einen einzigen Tag im Praktikum alles Wissenswerte aufgesaugt hatte und den Fokus so lenken konnte, um dann schnell und effizient den Leistungsanforderungen blitzschnell gerecht zu werden, was absolut nicht normal ist. Die Fähigkeit mich für Dinge zu faszinieren hab ich seitdem ich ein Kind war. Faszination ist meines erachtens ein Meilenstein des Wissensaufbaus, meiner Meinung nach resultiert auf Faszination fast jedes Fundamentale Wissen.

Nun stehe ich da, bin 27 Jahre, seit dem 26.01.2017 habe ich die Ausbildung zum Bürokaufmann vor der IHK Aschaffenburg erfolgreich bestanden, suche seit 10 Monaten eine Arbeitsstelle ohne Erfolg und bin so schlau wie zuvor und gebracht hat das alles mir bisher nichts, im Gegenteil!

Tag ein, Tag aus kämpfe ich mit mir selbst und meinen Ängsten und Sorgen, bin extrem Sensibel und gegenüber äußeren Reizen stark anfällig.

Kann manchmal kaum schlafen und bin dankbar über jegliche Hilfe von außen bezüglich des vorankommens auf dem Arbeitsmarkt um die von mir so ersehnte Festanstellung zu bekommen.

Hab zudem seit 4 jahren extreme Spielsucht am Geldspielautomaten der Spielotheken (keine Kneipen, Spielbanken, Online Casinos, Black Jack, Poker, Roulette etc. pp.) und desweiteren eine sehr hohe Suchtanfälligkeit, würde mich selbst als mittlerer bis starker Raucher beschreiben (10-12 Ziggis am Tag).

Im Jahre 2012 wurde bei der Agentur für Arbeit in Hanau bei einem Psychologischen Testverfahren einer diese "Intelligenztests" durchgeführt. Bei diesem kam ein Ergebnis von 6,9 von 9,0 heraus. Wobei 5,0 dem Richtwert entspricht, heißt der "Norm".

Es wurde damals in dem Psychologischen Gutachten geschrieben, das bei Herrn L. von einer Hochbegabung auszugehen ist.

Es ist viel leichter, einfacher und vor allem stressfreier für einen selbst nicht so viel denken zu müssen, als für jemanden, der sich tagtäglich über alles mögliche den Kopf zerbricht, alleine deshalb hatte ich auch schon 2 Selbstmordversuche hinter mir, die beide vergebens waren!

Nun, zu der Definition "Hochbegabung" kann ich nur sagen, seit "normal" ist gesünder für euch. Wäre Gott dankbar, hätte er mir eine "normale" Intelligenz gegeben, doch nicht jedem sei das Glück gegönnt.

Wollte einfach mal eine wahre Gegebenheit Berichten.

Alles Liebe an euch und schaut zu, das ihr euren Weg finden werdet, ob mit oder ohne Hochbegabung, da diese nicht relevant ist, sondern lediglich die Gehirnverarbeitungsgeschwindigkeit und die Synapsenverbindungsqualität spiegelt.

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MargaretHamilto  02.02.2021, 20:26

Also dass es kein Segen ist stimmt ;).

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RiddickBln  09.12.2023, 04:55

Schön gesagt, ich glaube die, die behaupten das ist supertoll, tun nur so als ob sie klug sind.

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Erkundige Dich mal über Authismus...

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Diese Krankheit lässt Menschen in ihrer eigenen Welt versinken. Sie sehen alles anders oder nehmen manches garnicht wahr oder wiederrum mehr, als es der 0815 Mensch tut.

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Meist sind Authisten kaum ansprechbar und meiden die Umwelt, sowie sozialen Umgang.

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Dennoch haben durch die Reihe weg, alle Authisten meist eine Hochbegabung von klein an. Sie komponieren, spielen ein Instrument perfekt ohne jemals Unterricht genommen zu haben, erweisen sich als Mathe-Genies oder ähnliches usw.

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Darüber hinaus ist der Mensch von Natur aus dumm, wenn wir bedenken, dass wir nur 30 % unseres Gehirnes tatsächlich nutzen. Wir könnten also alle intelligenter sein, als wir es nutzen.

PPanther  27.11.2010, 23:03

wie ansprechbar oder versunken ich bin kannst du gern mal testen...und es schreibt sich Autist... es verärgert mich sehr...wenn man über Autismus schreibt und selbst das Wort nicht richtig schreiben kann...bitte lese auch du über Autismus, denn was du zum Besten gibts...auweia..das tut weh

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kritiker111  27.11.2010, 23:09

Gut - aber ein Autist ist sicher nicht mit einem "normalen" Hochbegabten zu vergleichen.

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PPanther  27.11.2010, 23:15
@kritiker111

das stimmt, ist aber nicht allgemeingültig..du meinst vielleicht das Asperger Syndrom, jedoch nicht alle mit diesem Syndrom sind gleichzeitig Hochbegabt. Ich kann es nicht als Glück empfinde Hochbegabt zu sein...denn das ist es nicht wirklich...es nennt sich Inselbegabung... da in anderen Bereichen erhebliche Defizite bestehen... und das ist dann keine Hochbegabung

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Gutefrageode97  24.10.2023, 20:32

Woher weißt du, das wir unser Gehirn nur zu 30% nutzen?

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Ja, ich glaube ich bin so ein Mensch! Ich hab mal gelesen, dass das so was wie "Nebenwirkunngen" der Hochbegabung sin, sprich: schlechtes Selbstwwertgefühl oder mangelndes Selbstbewusstsein! Aber ich zum Beispiel konnte beides durch meine Freunde steigern und das macht mich schon etwas Stolz!

Ein hoher IQ weist nicht gleichzeitig auf eine gute Bildung hin. Das sind eigentlich zwei paar Schuhe.

Wer sich beispielsweise wegen seiner hohen Intelligenz auf nur ein Gebiet spezialisiert, aber ansonsten kaum Allgemeinbildung hat - so etwas gibt es! - der wird sich immer schwer tun, mit anderen Kontakt zu halten.

Genau so viel Probleme haben allerdings diejenigen, die sich zu viel auf Ihre hohe Intelligenz einbilden und sich für "supergescheit" halten. Auch das führt automatisch zur Ausgrenzung.

Und auch Eltern, die ihr "intelligentes" Kind falsch fördern und es ständig über andere stellen wollen, tun ihrem Kind nichts Gutes. Sie fördern nur Arroganz und vermeiden damit, dass ihr Kind wirklich kontaktfähig wird.

Es gibt zu diesem Thema viele verschiedene Ansichten - aber eines ist sicher: Ein hoher IQ alleine nützt nichts, wenn man damit nichts anfangen kann oder sich zu viel darauf einbildet.

Niemand weiß alles! Da hilft der höchste IQ nichts.

Kiffy  27.11.2010, 23:05

du vermischt aber auch gerne allgemeinbildung mit sozialer intelligenz, was?

nichts für ungut ;)

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Kiffy  27.11.2010, 23:09
@Kiffy

bzw. bist du nie auf jemanden gestoßen der es trotz geringer allgemeinbildung geschafft hat, die leute um sich zu scharen und mit seinem "charisma" zu begeistern?

euer alter führer wäre doch eigendlich ein ganz gutes beispiel für solch eine person gewesen ;p

(auch wenn er zum unsexiest men ever gewählt wurde;)

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SalazarAgnetic  22.10.2017, 03:36
@Kiffy

Dieser besagte "alte Führer" hatte laut Google einen IQ von 141 und liegt damit +11 über dem "Hochbegabten" Schnitt, wobei dieser +-15 besagt. Ein Mensch mit einem IQ von 130 kann in einer sehr schlechte Verfassung auch einen IQ von 115 und in einer sehr Guten 145 aufweisen!

So viel zur Erklärung :)

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Oftmals passiert es, dass intelligente Menschen einfach nur zu faul sind ihre Intelligenz entsprechend einzusetzen.. Das ist beinahe ein Phänomen o_Ô

lottelbg  02.11.2019, 23:07

Nein nicht immer zu faul sondern nicht fähig ihr komplettes Potential zu nutzen

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