Mikmar-Gebiss - Brutal oder sinnvoll?

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Diese Gebisse kommen aus den USA und gehören weder in die Hände von unerfahrenen Reitern noch in das Maul eines Pferdes, dass nicht TOP ausgebildet ist. Pferde die mit diesem Gebiss laufen werden über etliche Jahre zu den sogenannten "Samtmäulern" ausgebildet. Und das NICHT MIT diesem Gebiss, sondern zu Anfang mit dem BOSAL, also "Trense" ganz ohne Gebiss. Danach geht es weiter mit normalen Wassergebissen und die Pferde werden langsam an ein Wassergebiss und weitere Gebisse (gebrochene Stangen, etc.) gewöhnt. Das ist ein langer, langer Prozess. Es geht dabei immer darum, dass das Pferd möglichst ohne Einwirkung auf das Gebiss, sondern nur durch Gewicht und Schenkelhilfen läuft. Dies erfordert absolute Disziplin und hohes Können vom Reiter! Nach langer Zeit werden die Pferde dann an diese von vielen als Foltergebisse betrachteten Gebisse gewöhnt. Dabei muss man wissen, dass dies keine Korrekturgebisse sind und sie dafür weder gedacht sind noch dazu verwendet werden sollten, da sie dann wirklich brutal sein können. Es geht also darum, dass das Pferd ohne Zügeleingriff geritten werden kann. Wenn das Pferd von sich aus gegen dieses Gebiss geht durch z.B. falsche Stellung, dann wirkt das Gebiss. Ein eingreifen der Hände des Reiters darf dabei nicht passieren!

Grundsätzlich sollte das Pferd also ohne dieses Gebiss bereits so gut ausgebildet sein, dass es korrekt läuft und das Gebiss nicht wirkt. Und dann kommen seine Vorteile zum Tragen: Dieses Gebiss ist (solte zumindest so sein!) aus Aluminium und somit sehr leicht. Das ist für das Pferd angenehmer als ein schweres Gebiss auf der Zunge liegen zu haben. Des weiteren ist das breite "Quadrat", dass auf der Zunge liegt für das Pferd viel besser auf der Zunge zu balancieren, als alle anderen Gebisse, da es mehr Fläche bietet. Des Weiteren kann man mit einem solchen Gebiss die Zügel einfach nur zwischen Zeigefinger und Daumen halten und wenn ihr Schnürsenkel oder Angelleine statt schwerer Zügel nehmt, dann merkt ihr, dass ihr NICHTS mehr in der Hand habt. So fein zu reiten ist eine hohe Kunst und man kann nicht einfach ein solches Gebiss nutzen und meinen "das wird schon", das ist unfair für das Pferd! Wenn Pferd und Reiter an dieses Gebiss gewöhnt sind und sich der Reiter an die nötigen Regeln hält, dann ist es wirklich faszinierend wie fein diese hervorragend ausgebildeten Pferde damit zu reiten sind, denn sie haben ein Samtmaul, dass auf minimalste Einwirkung reagiert! Und sie sind KEINESFALLS abgestumpft, so dass man sie nur noch mit solchen Gebissen reiten kann!!!

Aber noch mal: man darf beim Reiten mit einem solchen Gebiss nicht in der Korrekturarbeit sein! Ein solches Gebiss erfordert ein absolut TOP ausgebildetes Pferd mit einem sehr gut ausgebildeten Reiter, die noch dazu schon länger miteinander arbeiten sollten! Nur wer ein Pferd so gut ausgebildet hat, dass er beim Reiten nicht korrigieren muß, und dazu noch extrem verantwortungsbewusst ist beim Einsatz eines solchen Gebisses kann es überhaupt verwenden. Wer damit korrigiert, der sollte bestraft werden!

Ich versteh auch nicht, warum solche Gebisse überhaupt zugelassen werden. So ein bekannter Springreiter wie Ludger Beerbaum ist doch sicherlich vielen Reitern ein Vorbild, da sollte er dieses Gebiss nicht loben, sondern allen anderen davon abraten!!


FastPonyRider  08.06.2012, 21:18

Ludger Beerbaum ist kein Vorbild. Wenn ich mich nicht irre ist er es, der eine Trensen/Hackamore-Kombination hatte? Eine Hackamore hat NICHTS beim springen verloren! Dieser Mensch hat einfach kein Gefühl!

Ein Vorbild ist noch eher Jürgen Krackow, bei dem kann man sagen, dass er reiten kann!

0

Das Teil kommt aus USA, ist hier bei uns lt. LPO nicht erlaubt.

Gut ausgebildete Pferde mit erfahrenen Reitern auf dem Rücken benötigen so einen Scheiß nicht !!

So was hab ich ja noch nie gesehn o.O Sieht tatsächlich sehr grausig aus. Das Röllchen/Rädchen in der Mitte könnte ein Zungenspielrädchen sein, wie es sie abgewandelt auch in anderen Gebissen gibt. Falls diese Eisenstange mit dem Rädchen also wirklich ins Maul soll, kann ich mir nich vorstellen, dass das so angenehm ist. Die ist ja auch relativ eckig und groß... Bei dem Rest kenn ich mich ehrlich gesagt nicht supi aus, könnte sein, dass zwei Zügelpaare eingeschnallt werden, eins in den Ring unten am Hebel, das andere in die Seilenden... Wo gibts denn solche Gebisse überhaupt?


Lillie51 
Beitragsersteller
 07.01.2012, 18:39

ich hab es bei Loesdau gesehen und hab mich gefragt, warum es das da gibt. find ich nicht toll.

0

Also wenn ich das so sehe würde ich das keinem Pferd einschnallen^^ Ich kenne dieses Gebiss zwar nicht aber etwas an dem soviel kram hängt macht mich Mistrauisch ob es nicht vielleicht zum Verschnüren da ist, wenn der Mensch mal wieder den Fehler beim Pferd sucht. Also ich geh an solche Sachen mit gehörig Mistrauen ran. Am besten sind die Gebisse wo am wenigsten dran hängt. Da ist mir zuviel Schnick schnack dran und Schnick Schnack ist nicht immer gut fürs Pferd. Also auf den ersten Blick sieht das wirklich Brutal aus aber ich habe so was noch nie bei einem Pferd gesehen.


Lillie51 
Beitragsersteller
 07.01.2012, 18:48

Ich würd das auch keinem Pferd einschnallen. Aber es gibt Leute die das nutzen.

0
DennisG8  07.01.2012, 22:52
@Lillie51

Ich würds nicht mal nehmen wenn mir jemand dazu rät, das Ding kann unmöglich eine Lösung sein wenn es Probleme gibt, die verursacht eh meist der Mensch, mit so was wird ein Pferd doch nur zum schweigen gebracht und die Fehler des Reiters werden außer acht gelassen. Also wenn die schon so extrem aussehen wie Folterwerkezug (mal krass ausgedrückt) dann würde ich das nie nehmen. Aber du hast recht manch einer hält so was für die Lösung.

0